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Arbeit / Rückblick

Nachhaltigere Netze

Christiane Weihe

Wie nachhaltig werden Telekommunikationsnetze betrieben? Bislang lassen sich kaum nachprüfbare Aussagen mit Blick auf Energieeffizienz, Klimarelevanz und Kreislaufnutzung treffen. Denn es gibt keine Indikatoren für eine einheitliche Abgrenzung und Datenerfassung der Infrastrukturen. Für verlässliche Aussagen braucht es einheitliche Leitlinien – das zeigt das Projekt „Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsstandards elektronischer Telekommunikationsinfrastruktur“. Darin hat das Öko-Institut für die Bundesnetzagentur ausgewählte Standards dahingehend analysiert, wie gut diese geeignet sind, ökologische Nachhaltigkeitsdaten für den Kommunikationssektor zu erfassen. „Die Analyse dient der EU-Kommission als Grundlage für einen Verhaltenskodex mit Blick auf die Nachhaltigkeit von Telekommunikationsnetzen. So soll es möglich werden, deren Nachhaltigkeitseffekte möglichst aufwandsarm und transparent zu messen und zu bewerten“, sagt Dr. Andreas Köhler, Gruppenleiter Chemikalien, Materialien & Technologien. „Wir haben existierende Standards anhand von acht Must-Have-Indikatoren in den drei Kategorien Energiemanagement, Treibhausgasemissionen und Kreislaufwirtschaft ausgewertet. Da geht es zum Beispiel um den Energieverbrauch, die Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien, direkte und indirekte Treibhausgasemissionen sowie das Aufkommen von Elektroschrott.“ 

Die Wissenschaftler*innen haben auch den Aufwand bei der Anwendung der betreffenden Standards für die Netzbetreiber*innen abgeschätzt. Beim Energiemanagement etwa liegt der Aufwand auf niedrigem bis mittlerem Niveau, bei Fragen der Kreislaufwirtschaft ebenso. Hingegen kann der Aufwand zur Ermittlung von Treibhausgasemissionen je nach eingesetztem Standard relativ hoch sein, etwa, weil eine große Menge an einzelnen Daten auf Betriebsebene und in der Lieferkette erfasst werden müssen.

Ansprechpartner am Öko-Institut