Wer in einer Großstadt oder einem Ballungsraum lebt, kann täglich beobachten, dass unser Verkehrssystem vielerorts vor dem Kollaps steht. Auch in meiner Heimatstadt Berlin ist das so. Jeden Morgen fahre ich mit dem Fahrrad an kilometerlangen Blechlawinen vorbei, die sich, Stoßstange an Stoßstange, durch die Stadt schieben. Die Zahl der Stunden, die viele Menschen in München, Berlin oder Hamburg im Stau verbringen, steigt jedes Jahr weiter an. Das ist eine Katastrophe nicht nur fürs Klima. Sondern ebenso für die Lebensqualität, die Gesundheit und die Sicherheit der Menschen. Wir kommen um eine Verlagerung des Verkehrs nicht herum. Weg vom Auto, hin zu umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln wie Fahrrädern, E-Bikes und natürlich auch zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Dafür brauchen wir auch Beschränkungen für den Autoverkehr, nicht zuletzt des Parkraums. Einige progressive Städte…
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Im Fokus
Ein Quartier für die Zukunft
Die Lincoln-Siedlung in Darmstadt
Kurz nachdem die ersten Umzugskisten in die Lincoln-Siedlung getragen wurden, war nicht nur die Straßenbahnhaltestelle fertig. Fast das gesamte, nachhaltige Mobilitätsangebot stand in diesem neu entstehenden Quartier im Süden Darmstadts bereits zur Verfügung, so feste Plätze für Carsharing und ein Bike-Sharing-Angebot. Seit 2018 gehört auch ein Lastenfahrrad-System dazu. „Es war wichtig, dass die Bewohnerinnen und Bewohner vom ersten Tag an auf attraktive Mobilitätsoptionen… mehr
Im Stau
Wie gelingt die Verkehrswende?
Wer wissen will, wie es um die deutsche Verkehrswende bestellt ist, muss nur eine Suchmaschine mit den Worten „Klimaschutz“ und „Verkehrssektor“ füttern. Vom „Sorgenkind Verkehr“ ist schnell zu lesen, von den notwendigen „erheblichen politischen Umsteuerungen“ und auch dem erforderlichen „radikalen Wandel“. Denn: Zum Klimaschutz trägt der Verkehrssektor bislang nichts bei. Seine Emissionen lagen 2018 mit rund 163 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten auf dem Niveau von 1990. Dabei… mehr
Nachhaltig mobil sein
Neue Mobilitätskonzepte als Beitrag zur Verkehrswende
Mehr Verkehr in Deutschland muss verlagert werden – weg vom eigenen Pkw, hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln und zum Fuß- und Radverkehr. Nur so wird nachhaltige Mobilität auch in Städten möglich, für die Carsharing ebenso eine wichtige Rolle spielen kann. Für diese Verlagerung genügt nicht eine einzelne Maßnahme, viele unterschiedliche Instrumente sind notwendig (siehe dazu auch „Im Stau“ auf Seite 8). Denn ein nachhaltigeres Verkehrsverhalten muss gefördert und gefordert, durch… mehr
„Eine branchenübergreifende Zusammenarbeit ist wichtig und wertvoll.“
Interview mit Sabine Nallinger (Stiftung 2°)
Es genügt nicht eine einzelne Maßnahme. Es genügt nicht ein einzelner Akteur. Soll die Verkehrswende gelingen, müssen alle handeln. Privatpersonen und Politik ebenso wie Wissenschaft oder natürlich auch die Wirtschaft. Sabine Nallinger ist Vorständin der Stiftung 2° – Deutsche Unternehmer für Klimaschutz. Im Gespräch mit eco@work erklärt sie, wo aus unternehmerischer Sicht der größte Handlungsdruck besteht, was die Betriebe konkret für mehr Nachhaltigkeit tun können und wie… mehr
Porträt
Anne Klein-Hitpaß (Agora Verkehrswende)

Autos belegen wertvolle Flächen. Doch wie groß die sind? Das weiß niemand so genau. „Es ist doch bemerkenswert, dass deutsche… mehr
Porträt
Dr. Heike van Hoorn (DVF)

Wenn sie über Effizienz spricht oder über Klimaschutz, spricht sie nicht für einen einzelnen Verkehrsträger. Dann denkt sie an… mehr
Porträt
Annemarie Rost (Öko-Institut)

Bei Eis und Schnee lässt auch sie ihr Rennrad stehen. Doch sonst ist das Zweirad das liebste Fortbewegungsmittel von Annemarie… mehr
Arbeit / Aktuell
Umweltverträgliche Infrastruktur
Der Ausbau von Höchstspannungsleitungen
Im Zuge der Energiewende ändert sich die Art, wie hierzulande Strom erzeugt wird – weg von konventionellen Kraftwerken, hin zu regenerativen Energieanlagen. Sie werden dort errichtet, wo die höchsten Erträge und die größte Akzeptanz zu erwarten sind – das ist etwa im Fall der Windenergie stärker im Norden Deutschlands und damit in der Tendenz lastfern, also weiter vom Verbrauch entfernt. „Im Zuge dessen wächst auch der Bedarf, Strom zu übertragen und das Höchstspannungsnetz… mehr
NANORIGO
Entscheidungen unterstützen
Nanotechnologien werden viele Chancen für eine nachhaltige Zukunft zugeschrieben – so können sie dabei helfen, Ressourcen einzusparen oder die Energieeffizienz zu verbessern. Jedoch kann die Nutzung nanoskaliger Werkstoffe auch unerwünschte Auswirkungen mit sich bringen. „Trotz umfangreicher Studien ist es schwierig, die Risiken richtig einzuschätzen, um angemessene Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt zu ergreifen“ sagt Dr. Andreas Köhler vom Öko-Institut. Hier setzt das… mehr
Expertise für Europa
Arbeit für die EEA
Die Europäische Umweltagentur (EEA) liefert politischen Akteuren und der Öffentlichkeit Informationen zu Umwelthemen, als Grundlage für fundierte Entscheidungen für eine nachhaltige Entwicklung. Sie wird von European Topic Centern unterstützt, die aus Konsortien verschiedener Institutionen bestehen. Anfang 2019 startete das European Topic Centre on Climate Change Mitigation and Energy (ETC/CME), das sich mit Klimaschutz und Energie befasst. Das Öko-Institut unterstützt die EEA… mehr
Umweltpolitiktransfer
Erfahrungen wirkungsvoll weitergeben
Deutschland verfügt über langjährige und vielfältige Erfahrungen in der Umweltpolitik. Mit verschiedenen Förderinstrumenten unterstützt die Regierung den Transfer solcher Erfahrungen in Partnerländer. Bei Umweltpolitiktransfer kann es um Politikziele und -konzepte, aber auch um konkrete Instrumente und ihre Umsetzung gehen, die vor Ort wiederum zur Gestaltung größerer Transformationsprozesse beitragen können. Im Projekt „Identifizierung und Systematisierung der Erfolgsfaktoren… mehr
Verkehrswende – sozial ausgewogen
Wirkungen und Kosten
Bei der Frage nach mehr Klimaschutz im Verkehr liegt der Blick meist auf möglichen Emissionsminderungen. Damit entsprechende Maßnahmen akzeptiert und politisch umgesetzt werden können, müssen aber auch soziale Wirkungen und volkswirtschaftliche Kosten berücksichtigt werden. Im Projekt „Verkehrswende sozial ausgewogen gestalten“, das noch bis Ende des Jahres läuft, analysiert das Öko-Institut daher die Verteilungswirkungen und Kosten von relevanten Klimaschutzinstrumenten im… mehr
Arbeit / Rückblick
Lang lebe die Langlebigkeit!
Welche Rolle spielen gut verständliche Produktinformationen?
Wie lang hält das technische Gerät? Kann es repariert werden? Und sind Ersatzteile lang genug verfügbar? Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher solche Informationen erhalten, sind sie bereit, einen höheren Preis in Kauf zu nehmen und sich für langlebigere und reparaturfreundlichere Geräte zu entscheiden. Das zeigt eine Umfrage des Öko-Instituts unter 2.000 Verbraucherinnen und Verbrauchern im Auftrag des Umweltbundesamtes. „Wir wollten für vier Produktgruppen – Notebooks,… mehr
PBT – Die Regulierung von gefährlichen Chemikalien
Unerwünscht: Persistenz in der Umwelt und Anreicherung
Viele Chemikalien werden gut abgebaut, wenn sie in die Umwelt gelangen. Manche jedoch nicht: Sie sind beständig, „persistent“. Ein Beispiel ist HBCDD. Dieser Stoff wurde lange als Flammschutzmittel eingesetzt, ist sehr persistent und sehr bioakkumulativ, kann sich in Lebewesen anreichern. Durch die Anreicherung können auch bei kleinen Freisetzungen über längere Zeiträume schädliche Konzentrationen entstehen. Ein wichtiges Ziel der europäischen Chemikalienverordnung REACH ist es… mehr
Risiken der Palmölproduktion
Fallstudie in Indonesien
Der Anbau von so genannten biogenen Rohstoffen ist häufig mit schwerwiegenden ökologischen und sozialen Risiken verbunden – so etwa mit Blick auf den Einsatz von Pestiziden beim Baumwollanbau oder die Abholzung von Wäldern für Palmöl-Plantagen. Mit Partnerinnen und Partnern vor Ort will das Projekt „Bioökonomische Macht in globalen Lieferketten (Bio-Macht)“ diesen Risiken begegnen. Dafür widmen sich das Öko-Institut und die Universität Freiburg in drei Fallstudien dem… mehr
Zu wenig Klimaschutz kostet
Verteilung der Minderungsanstrengungen
Nicht alle Treibhausgasemissionen sind in Europa im Emissionshandel berücksichtigt. Daher sieht die EU-Gesetzgebung vor, dass die Mitgliedsstaaten Budgets für die dort nicht erfassten Emissionen erhalten. „Diese Verteilung der Minderungsanstrengungen nennt man Effort Sharing“, erklärt Sabine Gores vom Öko-Institut, „sie betrifft zum Beispiel die Landwirtschaft und den Verkehrssektor.“ Hält ein Land sein Emissionsbudget nicht ein, muss es zusätzliche Berechtigungen kaufen. In der… mehr
Perspektive
Einblick
Transformation = [nachhaltig + digital]
Jahrestagung Digitalisierung in Berlin
Die Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten. Ein rein analoges Leben und Arbeiten sind kaum noch vorstellbar. Politisch und zivilgesellschaftlich wird diskutiert, wie wir die Entwicklung der Digitalisierung richtungsweisend beeinflussen können. Dabei bleibt der Nachhaltigkeitsgedanke oft außen vor. Das Öko-Institut möchte auf seiner diesjährigen Jahrestagung diskutieren, wie eine positive Gestaltung von Digitalisierung aus Nachhaltigkeitssicht aussehen soll. Dabei betrachten… mehr
Vorstandswahl des Öko-Instituts
Wahl bei der Mitgliederversammlung in Darmstadt
Die Mitgliederversammlung hat am 15. Juni 2019 in Darmstadt einen Teil des externen Vorstands wiedergewählt. Prof. Dr. Gerald Kirchner, Thomas Rahner und Ulrike Schell wurden für zwei weitere Jahre bestätigt. Auch die auf der Mitgliederversammlung des vergangenen Jahres gewählten Personen gehören weiterhin dem Vorstand an. Zu den internen Mitgliedern zählen drei von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Standorten gewählte Vertretungen sowie ein Vertreter der erweiterten… mehr
Geht das eigentlich …
… Privathaushalte stärker beim Klimaschutz einzubinden?
Das geht nicht nur, das ist mit Blick auf den Gebäudesektor sogar dringend notwendig. Denn hier wird rund ein Viertel der Treibhausgasemissionen verursacht – und zwar überwiegend durchs Heizen und den Warmwasserverbrauch. Nach dem Klimaschutzplan der Bundesregierung soll bis 2050 ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand erreicht sein. Dazu sind nicht nur Gebäudehüllen umfassend zu dämmen, sondern auch die Heizungsanlagen weitestgehend auf CO2-freie Energieträger umzustellen. … mehr