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Ausgabe März 2020

Unser Essen – eine Gefahr?

Nachhaltigkeit bei Ernährung und Landwirtschaft

Editorial


Ein schmerzfreier Verzicht

Das Vorwort von Jan Peter Schemmel, Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts

Kein Fleisch? Bei einer Trekking-Tour 1996 in veganer und vegetarischer Begleitung merkte ich: Das geht. Und es fiel mir noch nicht mal besonders schwer. Vielleicht, weil Nudeln, Pfannkuchen und sogar eine Pizza vom Campingkocher sehr lecker waren. Vielleicht aber auch, weil ich nicht gleich zum konsequenten Vegetarier wurde, sondern weiter hin und wieder Fisch und Meeresfrüchte gegessen habe.

Das halte ich bis heute so. Dabei habe ich öfter erlebt, wie allergisch oder angegriffen manche…

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Ein schmerzfreier Verzicht

Im Fokus


Saubere Karotten

Die Bioservice Südbaden gGmbH

Sie waschen Rote Bete und Karotten, Sellerie und Pastinaken. 600 bis 700 Tonnen Feldgemüse im Jahr. Seit Kurzem verarbeiten sie in einer so genannten Schnibbelküche zudem Gemüse, unter anderem für gastronomische Betriebe. Das Ziel: Lebensmittelabfälle vermeiden. „Wir arbeiten in vier unterschiedlichen Bereichen, einer davon ist, Gemüse zu waschen, bevor es in den Handel kommt. Es ist deutlich günstiger und effizienter, wenn man das bündelt als wenn jeder Betrieb es selbst macht“,…

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Saubere Karotten

Mehr Gemüse, weniger Tiere

Ernährung und Nachhaltigkeit

Die Grundlage: Pflanzliche Lebensmittel. Tierische Lebensmittel als Ergänzung. So etwa Fisch, ein oder zwei Mal die Woche. Und auch etwas Fleisch. Aber nicht mehr als 300 bis 600 Gramm im Laufe von sieben Tagen. So sieht eine Ernährung aus, die den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) folgt. Sie wäre nicht nur gesünder als das, was die Deutschen zu sich nehmen – etwa durchschnittlich über ein Kilogramm Fleisch pro Woche. Eine Ernährung nach DGE-Empfehlungen…

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Mehr Gemüse, weniger Tiere

Mehr Kontrollen, weniger Tiere

Landwirtschaft und Nachhaltigkeit

Das Schnitzel, das auf unseren Tellern liegt. Oder die Milch, die wir morgens in den Kaffee rühren. Sie haben nicht allein Auswirkungen auf die Kühe, die für diese Nahrungsmittel aufgezogen und gehalten werden. Unser Fleisch- und Milchkonsum beeinflussen Umwelt und Klima auf unterschiedliche Weise. Sie sind mit einem hohen Flächen- und Ressourcenverbrauch verbunden, der Belastung des Oberflächen- und Grundwassers mit hohen Nitratwerten, Emissionen in die  Luft oder auch…

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Mehr Kontrollen, weniger Tiere

“Viele haben den Wert des Essens komplett aus dem Blick verloren”

Interview mit Thomas Voß, Kaufmännischer Direktor der LWL-Kliniken Münster und Lengerich

Über 1.700 Mittagessen werden jeden Tag in zwei Kliniken in Münster und Lengerich zubereitet und verspeist. Dazu noch Frühstück, Abendessen, Zwischenmahlzeiten. Doch wer bei Krankenhaus an fade und billige Kost denkt, kennt die beiden Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) nicht. Denn auf das Essen wird hier großen Wert gelegt, mit Blick auf seinen Geschmack ebenso wie in Sachen Nachhaltigkeit. Thomas Voß, Kaufmännischer Direktor…

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“Viele haben den Wert des Essens komplett aus dem Blick verloren”

Porträt: Naime Schimanski (Rügenwalder Mühle)

Am liebsten isst sie das Mühlen Cordon Bleu. Aber das ohne Fleisch. Denn Naime Schimanski ist Vegetarierin. Sie arbeitet bei…

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Porträt: Naime Schimanski (Rügenwalder Mühle)

Porträt: Kirsten Wiegmann (Öko-Institut)

Die Landwirtschaft begleitet sie schon ihr ganzes Leben. Denn aufgewachsen ist Kirsten Wiegmann auf einem kleinen Hof mit…

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Porträt: Kirsten Wiegmann (Öko-Institut)

Porträt: Prof. Dr. Nina Langen (TU Berlin)

Manchmal muss man mit Tricks arbeiten. Das vegetarische Gericht an einer besonders beliebten Position in der Kantine anbieten…

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Porträt: Prof. Dr. Nina Langen (TU Berlin)

Arbeit / Aktuell


Verantwortungsvoller Bezug von Rohstoffen

Den Abbau und den Bezug von Rohstoffen nachhaltig gestalten – nicht nur für eine einzelne Mine, ein einzelnes Unternehmen oder eine einzelne Region, sondern übergreifend, auf einer globalen Ebene. Zu diesem Ziel will das Projekt „RE-SOURCING – A Global Stakeholder Platform for Responsible Sourcing“ beitragen. Koordiniert vom Institut für Nachhaltigkeitsmanagement an der Wirtschaftsuniversität Wien befassen sich darin zwölf Projektpartner, unter ihnen auch das Öko-Institut, mit dem…

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Verantwortungsvoller Bezug von Rohstoffen

Zukunftsfähige Technologie

Auch grüne Technologien wie die solare Stromerzeugung haben noch viel Potenzial, Ressourcen zu schonen. Wie sich Photovoltaik-Module nachhaltiger herstellen lassen, damit beschäftigt sich das neue Projekt „Green Manufacturing“ zur Entwicklung und Evaluierung ökologisch und ökonomisch effizienter Photovoltaik-Produktionsverfahren. Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie widmet sich das Fraunhofer ISE mit dem Öko-Institut und vier weiteren Projektpartnern der…

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Zukunftsfähige Technologie

Kompetenz: Nachhaltiger Konsum

Im Februar 2016 hat das Bundeskabinett das Nationale Programm für Nachhaltigen Konsum (NPNK) verabschiedet. Es ist der deutsche Beitrag zum Sustainable Development Goal (SDG) Nr. 12 „Nachhaltiger Konsum und Produktion“. Zur Begleitung des Programms wurde das Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum (KNK) eingerichtet. Verschiedene Ressorts wie Umwelt, Landwirtschaft, Entwicklungszusammenarbeit und Forschung arbeiten darin mit; die Geschäftsstelle liegt beim Umweltbundesamt.

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Kompetenz: Nachhaltiger Konsum

Nachhaltige Unternehmensmobilität

Unternehmen, die ihre Fahrzeugflotten auf Elektromobilität umstellen und ein nachhaltiges Mobilitätsmanagement einrichten, können als wichtige Impulsgeber für die Verkehrswende fungieren. Gleichzeitig haben gewerbliche Flotten eine hohe Lenkungswirkung auf den Fahrzeugmarkt. Wie Elektromobilität zum Mainstream in der gewerblichen Mobilität werden kann, damit beschäftigt sich das Öko-Institut nun im Projekt „CompanE – Wege zur elektromobilen und nachhaltigen Unternehmensmobilität“.…

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Nachhaltige Unternehmensmobilität

Hilfreiche Statistik

Für den Ausbau der erneuerbaren Energien gibt es klare Ziele: Ihr Anteil am Energieverbrauch soll in der EU bis 2030 auf mindestens 32 Prozent steigen. Offizieller Indikator der Zielerreichung ist dabei der Bruttoendenergieverbrauch. Doch lässt sich die Energieerzeugung von Anlagen, die nicht an ein Netz gekoppelt sind – so etwa solarthermische Kollektoren auf Gebäuden – nur schwer erfassen. Im Projekt „Europäischer Vergleich der statistischen Verfahren zur Erfassung dezentraler…

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Arbeit / Rückblick


Zukunft europäischer Umweltpolitik

Mit einem „European Green Deal“ und dem 8. Umweltaktionsprogramm will die neue EU-Kommission den Klima- und Umweltschutz stärken. Das Öko-Institut unterstützt die Generaldirektion Umwelt dabei im Rahmen des Projekts „Future of EU environmental policy“ mit zwei spezifischen Analysen: zu Digitalisierung und zu sozialverträglicher Umweltpolitik.

So hat das Projektteam umfassend Literatur ausgewertet, um die positiven und negativen Effekte der Digitalisierung auf den Verbrauch von…

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Zukunft europäischer Umweltpolitik

1.389 Transaktionen

Nachhaltiges Recycling etablieren ohne die vorhandenen Strukturen zu ignorieren – dies ist dem Öko-Institut in einem Projekt zu Elektro- und Elektronikschrott in Ghana gelungen. Hier steigt die Menge an E-Schrott, der aber nicht nachhaltig recycelt, sondern von informellen Sammlern und Sammlerinnen verarbeitet wird. „Eines der größten Probleme sind Elektrokabel, die bisher offen abgebrannt wurden, um die Metalle zurückzugewinnen. Für die Akteure und Akteurinnen machte das offene…

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1.389 Transaktionen

Klimaschutz im ÖPNV

Zahlreiche Maßnahmen können dazu beitragen, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) energieeffizienter und klimafreundlicher zu machen – so etwa mit Blick auf den Einstieg in den batterieelektrischen Busverkehr, die Berücksichtigung von Effizienzkriterien bei Vergabeverfahren oder die Nachrüstung von Schienenfahrzeugen. Das betont der Leitfaden „Innovative und systematische Ansätze für mehr Energieeffizienz im kommunalen Öffentlichen Personennahverkehr“, den das Öko-Institut in…

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Klimaschutz im ÖPNV

Weniger Kohle für München

Die Verbrennung von Steinkohle reduziert sich im Norden Münchens deutlich: Die Stadtwerke München (SWM) müssen im Heizkraftwerk (HKW) Nord 2 so schnell wie möglich eine CO2-optimierte Fahrweise umsetzen, spätestens jedoch ab Mai 2020. Dies entschied der Münchner Stadtrat im November 2019. „Konkret heißt das, dass nur noch etwa die Hälfte der Kohlemenge verbrennt werden darf – 350.000 Tonnen statt bisher bis zu 800.000 Tonnen“, erklärt Christof Timpe vom Öko-Institut. „Es ist…

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Weniger Kohle für München

Perspektive


Stillstand statt Aufbruch

Die Klimakonferenz von Madrid

Klimakonferenzen sind ein Paralleluniversum der besonderen Art. Zwei Wochen lang verbringen Tausende von Menschen Tage und Nächte in meist fensterlosen Räumen und streiten über große politische Fragen und kleine Details. Sie machen oft aus, wie viel Klimaschutz am Ende dabei herauskommt. Ob sich Länder zum Beispiel mit Tricks ihre Klimaziele schön rechnen können oder eben nicht.

Das Universum der letzten Klimakonferenz in Madrid schien noch ein paar Lichtjahre weiter entfernt. Während in…

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Stillstand statt Aufbruch

Einblick


Streit!

Jahresbericht 2019

Streit gehört zu unserem Alltag, auch 2019. Die Politik ringt um ein Klimapaket. Bei den Fridays for Future-Demonstrationen gehen so viele Menschen für den Klimaschutz auf die Straße wie schon lange nicht mehr. Die Debatte über den Kohleausstieg hält an. Wir am Öko-Institut mischen uns in solche gesellschaftlichen Debatten ein – mit Fakten, Analysen und Lösungsvorschlägen. Sie basieren auf einem wissenschaftlichen Fundament und zugleich auf Respekt, Toleranz und Ehrlichkeit. Das…

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Streit!

#klimaretten – Jetzt Politik und Leben ändern

Neuerscheinung

„Öko-Knigge goes Fridays for Future“ – der langjährige ehemalige Geschäftsführer des Öko-Instituts, Prof. Dr. Rainer Grießhammer, hat ein neues Buch veröffentlicht. Er zeigt an vielen konkreten Beispielen, wie wir alle durch Veränderungen unserer Lebensweise messbar zum Klimaschutz beitragen können.

Grießhammer möchte mit dem Buch die Debatte zwischen den Generationen entfachen. So enthält es beispielsweise „Klima-Checker-Tabellen“, mit denen Jugendliche und ihre Eltern ihr…

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#klimaretten – Jetzt Politik und Leben ändern

Geht das eigentlich …das Klima beim Abendbrot schützen?

Man muss nicht darben. Denn ohne großen Aufwand lassen sich ein paar Kilo CO2 einsparen. Das Problem: Im Jahr 2050 wird mehr als die Hälfte der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft stammen. Knapp die Hälfte der Emissionen gehen unmittelbar auf Tierhaltung zurück. Allein die Verdauung der Wiederkäuer, bei uns vor allem Kühe und Rinder, machte im Jahr 2016 mehr als ein Drittel aller landwirtschaftlichen Emissionen aus. Die Produktion von Fleisch und Milch benötigt drei bis…

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Geht das eigentlich …das Klima beim Abendbrot schützen?

Vorschau


Ohne Plastik leben – aber wie?

Wie soll man auf etwas verzichten, das unser Leben fast überall begleitet? Das unser Essen frisch hält, unser Wasser ebenso wie unser Duschgel umhüllt und im Kinderspielzeug ebenso steckt wie im Fahrrad. Plastik ist praktisch, Plastik ist vielseitig, Plastik ist billig. Und: Plastik verursacht enorme Umweltprobleme. Nicht nur mit Blick auf Kunststoffabfälle, von denen 2017 in Deutschland nur 46,7 Prozent stofflich verwertet wurden. Sondern auch und vor allem in Hinsicht auf gravierende…

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Ohne Plastik leben – aber wie?

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