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Ausgabe September 2020

Strom zu Kraftstoff

Wofür brauchen wir PtX?

Editorial


Kein Allheilmittel

Das Vorwort von Jan Peter Schemmel, Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts

Erinnern Sie sich noch an Desertec? Anfang des neuen Jahrtausends entstand in Deutschland die Idee, die hohe Sonneneinstrahlung in nordafrikanischen Staaten für gigantische Solarkraftwerke zu nutzen und den gewonnenen Strom über lange Stromleitungen nach Europa zu transportieren. Eine Idee, die viele begeisterte. Die aber zu stark von deutschen Schreibtischen aus gedacht und zu wenig im Austausch mit den betroffenen Ländern entwickelt wurde.

Wasserstoff als ein wichtiges Produkt von…

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Kein Allheilmittel

Im Fokus


Wind in der Heizung

Greenpeace Energy und das Windgas-Projekt

Ausprobieren und lernen. Erste Projekte umsetzen. Den Markt ankurbeln. Zeigen, dass es geht. Das wollte Greenpeace Energy, als das Unternehmen 2009 anfing, am Windgas-Projekt zu arbeiten. „Allein mit Strom können wir die Energiewende nicht umsetzen“, sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation bei Greenpeace Energy, „so gibt es zum Beispiel Bereiche, die praktisch nicht zu elektrifizieren sind, und auch für die Versorgungssicherheit wird es zusätzliche Optionen…

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Wind in der Heizung

Strom zu Kraftstoff

Wo liegt die Zukunft von PtX?

Gas und Kraftstoff nutzen – ganz ohne schlechtes Gewissen? Power-to-X-Stoffe, kurz PtX, machen es scheinbar möglich, in ein Flugzeug zu steigen, ohne sich lästige Nachhaltigkeitsfragen stellen zu müssen. Denn die Herstellung von PtX-Stoffen basiert auf (erneuerbarem) Strom. Das macht sie jedoch nicht zwangsläufig nachhaltig oder ihren breiten Einsatz sinnvoll. PtX-Stoffe sind zum Beispiel auf zusätzliche regenerative Stromquellen angewiesen, wenn sie nachhaltig sein sollen, und…

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Strom zu Kraftstoff

Nicht die erste Wahl

Strombasierte Kraftstoffe im Verkehrssektor

Schon Mitte der 1990er Jahre wollte Daimler-Benz mit einem Wasserstoffauto in eine umweltschonende Zukunft fahren. Über zwanzig Jahre später sind Fahrzeuge, die mit Wasserstoff oder synthetischen Energieträgern auf Basis von Wasserstoff, den so genannten E-Fuels, betrieben werden, auf deutschen Straßen quasi nicht zu finden. Fossile Flüssigkraftstoffe wie Diesel und Benzin dominieren den Verkehrssektor, die Elektromobilität zeigt sich als effiziente Alternative zu…

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Nicht die erste Wahl

“Es geht um praktische ebenso wie um ethische Fragen”

Interview mit Dr. Joachim Fünfgelt (Brot für die Welt)

Das Öko-Institut erwartet, dass in einem fast treibhausgasneutralen Energiesystem 2050 mehrere Hundert Terrawattstunden PtX-Stoffe benötigt werden. Soll hierfür grüner Wasserstoff genutzt werden, der mit Hilfe von erneuerbaren Energien produziert wird, werden die Kapazitäten in Deutschland voraussichtlich nicht ausreichen. Umfangreiche Importe aus anderen Ländern etwa in Nordafrika oder dem Mittleren Osten wären notwendig. Doch wie kann Deutschland gewährleisten, dass Wasserstoff…

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“Es geht um praktische ebenso wie um ethische Fragen”

Porträt: Christoph Heinemann (Öko-Institut)

Wenn er mit seinen Bekannten in ein Gespräch über erneuerbare strombasierte Kraftstoffe gerät, muss er immer wieder…

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Porträt: Christoph Heinemann (Öko-Institut)

Porträt: Dr. Kirsten Westphal (SWP)

Sie glaubt an beides: die große Vision und die kleinen Schritte. „Natürlich müssen wir analysieren, wie wir eine grüne…

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Porträt: Dr. Kirsten Westphal (SWP)

Porträt: Dr. Matthias Deutsch (Agora Energiewende)

Es klingt fast ein wenig bedauernd, als er erzählt, dass im Keller des Mehrfamilienhauses, in dem er wohnt, keine Wärmepumpe…

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Porträt: Dr. Matthias Deutsch (Agora Energiewende)

Arbeit / Aktuell


Klamotten-Kreislauf

Wir sind Textilverschwender: Jährlich wandern hierzulande fast 400.000 Tonnen Textilien in den Müll, nur ein Bruchteil wird recycelt oder wiederverwendet. Wie lassen sich Kleidung und weitere Textilien besser in einem Kreislauf halten? Hierzu soll ein Projekt des Öko-Instituts im Auftrag des Joint Research Center (JRC) Sevilla neue Einblicke geben. „Wir entwerfen ein klareres Bild der Materialflüsse und Wertschöpfungsketten im europäischen Textilsektor“, sagt Projektleiter  Dr.…

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Klamotten-Kreislauf

Besserer Schutz vor Radon

Es entsteht beim Zerfall von natürlich vorkommenden radioaktiven Stoffen etwa im Boden oder in Baustoffen: Das radioaktive Edelgas Radon. Es kann sich in der Raumluft anreichern und die Strahlenexposition durch Radon gilt als die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs hierzulande. Der Schutz davor ist daher zentrales Element des neuen Strahlenschutzgesetzes (StrlSchG). „Überschreitet die Radonaktivitätskonzentration in Innenräumen den Wert von 300 Becquerel pro Kubikmeter, müssen…

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Besserer Schutz vor Radon

Mehr Ökodesign!

Ob Fernseher, Leuchtmittel oder Klimaanlagen – die EU stellt im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie Anforderungen an zahlreiche Produkte, an ihre Energieeffizienz sowie zunehmend auch an ihre Reparierbarkeit und Materialeffizienz. Dies soll bis 2024 schrittweise  auf weitere Produkte erweitert werden, mit Unterstützung des Öko-Instituts. „Wir entwickeln bis Ende 2020 Vorschläge, welche weiteren Produktgruppen die Europäische Kommission in ihren Arbeitsplan aufnehmen sollte“, sagt…

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Mehr Ökodesign!

Biodiversität statt Artenverlust

Noch ist sie in hohem Maße verantwortlich für den Artenverlust: die Landwirtschaft. Wie lässt sich eine Milch- und Viehwirtschaft etablieren, die hingegen Biodiversität unterstützt? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Öko-Institut gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. „Wir analysieren dafür das deutsche Milchproduktionssystem im Spannungsfeld von Biodiversität und Wirtschaftlichkeit und befassen uns detailliert mit zwei Modellregionen, Freiburg und…

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Biodiversität statt Artenverlust

Nachhaltigkeit vergüten

Was wäre, wenn man ein wesentliches Instrument der Energiewende, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), auf die Landwirtschaft überträgt und eine „Einspeisevergütung“ für nachhaltig produzierte Lebensmittel etabliert? Könnte dies die dringend erforderliche Agrarwende initiieren? An dieser Frage arbeitet das Öko-Institut gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL und dem Praxispartner Bioland. „Wir analysieren, ob sich die Erfahrungen des Energiesektors auf…

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Nachhaltigkeit vergüten

Arbeit / Rückblick


Ein nachhaltiger Anschub

Die weltweite Covid 19-Pandemie bringt eine Wirtschaftskrise in ungeahntem Ausmaß mit sich. Ähnlich wie nach der Finanzkrise von 2008/2009 war daher schnell ein Konjunkturpaket im Gespräch. „Für uns am Öko-Institut stand damit sofort die Frage im Raum: Wie kann ein solches Konjunkturpaket nachhaltig ausgestaltet werden? Denn: Die Dimension der absehbaren Neuverschuldung für ein solches Paket ist Chance und Verpflichtung für einen zukunftsorientierten Strukturwandel zugleich,“…

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Ein nachhaltiger Anschub

LNG für LKW?

Die meisten Lkw, die mit verflüssigtem Erdgas betrieben werden, sind kaum klimafreundlicher als Diesel-betriebene Fahrzeuge. Eine neue Studie des Öko-Instituts und des Internatinal Council on Clean Transportation (ICCT) zeigt: Bei Diesel-Lkw entstehen 1.056 Gramm Treibhausgase pro Kilometer, bei den so genannten LNG-Lkw (Liquified Natural Gas) sind es je nach Antriebstechnologie 969 bis 1.051 Gramm. „Ursache hierfür ist, dass nicht nur beim Verbrennen des Erdgases, sondern auch…

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LNG für LKW?

Große Fußabdrücke

Der Klimafußabdruck der Bioökonomie braucht zusätzliche Maßnahmen. Der Wasserfußabdruck zeigt positive Trends. Der Agrarfußabdruck steht vor großen Herausforderungen. Denn: Für den deutschen Konsum an Nahrungs- und Futtermitteln sowie Bioenergie sind weltweit mehr als 50 Millionen Hektar belegt, die eigene Landwirtschaftsfläche in Deutschland beträgt jedoch nur 17 Millionen Hektar. „Ein Großteil des hierzulande angebauten Getreides – rund 60 Prozent – wird zudem an Tiere…

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Große Fußabdrücke

Internationaler Bodenschutz

Böden zu schützen – hierfür existieren fast keine verbindlichen internationalen Verpflichtungen. So gibt es zwar im Rahmen der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) eine Einigung, bis 2030 eine landdegradationsneutrale Welt anzustreben. Doch fehlt es bislang an Konkretisierung, Verbindlichkeit und einer institutionellen Verankerung. „Der einzige internationale Vertrag, der sich gezielt mit Bodenfragen befasst, ist die UN-Konvention zur Bekämpfung der Desertifikation“,…

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Internationaler Bodenschutz

Perspektive


Renaissance der Kernenergie?

Die Zukunft der Atomkraft

Ja, Atomkraft hat eine relativ gute CO2-Bilanz. Ist sie deshalb eine zukunftsfähige Klimaschutztechnologie? Nein, eher nicht.

In den vergangenen Monaten sind immer wieder Stimmen laut geworden, die sich für die Kernenergie aussprechen, beginnend beim Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde. Auch in der CDU denken manche offen über einen Ausstieg aus dem Ausstieg nach. Argumentiert wird dabei meist mit den möglichen Emissionseinsparungen sowie der Sicherheit moderner…

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Renaissance der Kernenergie?

Einblick


Mitgliederversammlung wählt Vorstand

Die Mitgliederversammlung des Öko-Instituts hat am 20. Juni 2020 zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt: Dr. Susanne Dröge und Sebastian Backhaus. Dröge arbeitet als Senior Fellow bei der Stiftung Wissenschaft und Politik. Backhaus ist selbstständiger Kommunikationsberater für nachhaltige Unternehmen, NGOs, Ministerien und Kommunen in Berlin.

Die Vorstandsmitglieder Dorothea Michaelsen-Friedlieb und Prof. Dr. Volrad Wollny wurden für zwei weitere Jahre als externe…

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Mitgliederversammlung wählt Vorstand

Geht das eigentlich …35 Jahre lang übersetzen für das Öko-Institut?

Christopher Hay zeigt: Ja! Als 25-Jähriger stieß er zur Bürgerinitiative Aktionsgemeinschaft Umweltschutz (AGU) in Darmstadt. Dort lernte er einige Öko-Institut-Mitarbeitende kennen. So entstand ein Kontakt, der seit fast vier Dekaden besteht.

„Die Herausforderung ist es, zu erkennen was der Text will“, beschreibt Christopher Hay seine Arbeit. Dann entsteht durch passendes Vokabular sowie die Kenntnis aktueller sowie historischer Diskurse eine gute Übersetzung. Hay, der sich…

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Geht das eigentlich …35 Jahre lang übersetzen für das Öko-Institut?

Vorschau


Besser am Boden bleiben?

Fliegen und Klimaschutz

Strombasierte Kraftstoffe könnten in Zukunft eine Möglichkeit sein, den Flugverkehr nachhaltiger zu gestalten. Doch angesichts der hohen Treibhauswirkungen des Fliegens braucht es viele weitere Maßnahmen, um seine Auswirkungen auf den Klimawandel zu begrenzen. Im Frühjahr 2020 legte die COVID-19-Pandemie fast den gesamten Flugverkehr lahm. Mit der Wiederaufnahme des Flugverkehrs stellt sich nun noch deutlicher die Frage: Wie kann eine nachhaltige Zukunft des Flugverkehrs aussehen? Welche…

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Besser am Boden bleiben?

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