Ausgabe: September 2016, Rohstoffe – Gewinnung, Verarbeitung, Recycling
Einblick
Geht das eigentlich …
... ganz auf das eigene Auto zu verzichten?

Das geht auf jeden Fall, vor allem in Städten und Ballungsräumen, wo bereits viele Leute ohne Auto sehr gut leben. Sie nutzen Fahrräder, Busse und Bahnen oder Carsharing als Möglichkeiten, um flexibel mobil zu sein – ohne den Aufwand und die hohen Kosten, die ein eigenes Auto mit sich bringen. Ein Knackpunkt ist die Familiengründung. Wenn das erste Kind kommt, schaffen viele Paare doch ein Auto an. Aber selbst dann kann ein Lastenrad für den Kindertransport oder Einkäufe eine Alternative zum Zweit- oder sogar zum Erstwagen sein. Auf dem Land sieht es etwas anders aus. Denn gerade kleine Dörfer oder alleinliegende Höfe sind mancherorts schlecht an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Doch auch dort gibt es gute Ideen für Menschen, die keinen Führerschein haben oder auf das Auto verzichten wollen. Bürgerbusse schließen die Lücken im öffentlichen Angebot und selbst eingefleischte Autofahrer steigen für Strecken bis zu zehn Kilometer begeistert auf Elektrofahrräder um. In erster Linie geht es doch darum, Alltagsverhalten zu ändern – also zum Einkaufen mal das Lastenfahrrad oder für die Fahrt ins lange Woche das größere Auto auszuleihen. Denn nicht nur für den Klimaschutz lohnt es sich, aufs Auto zu verzichten. Gerade in den Städten fühlen sich viele Bewohner vom Lärm, den Luftschadstoffen und dem Flächenverbrauch für Parkplätze statt Grünflächen negativ beeinflusst. Alternativen zum eigenen Auto zu unterstützen, bedeutet daher ein Plus an Lebensqualität.
Ruth Blanck
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institutsbereich
Ressourcen & Mobilität
Öko-Institut e.V., Büro Berlin
Tel.: +49 30 405085-305
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