Ausgabe: September 2016, Rohstoffe – Gewinnung, Verarbeitung, Recycling
Arbeit / Rückblick
Der Energiekosten-Indikator
Sinkende Energiepreise für die Industrie und ihre Ursachen
Trotz stetig steigender Produktion sind die Energiekosten für die deutsche Industrie in den vergangenen sechs Jahren deutlich gefallen: Sie liegen heute etwa 320 Millionen Euro im Monat niedriger als noch 2010, das zeigt der neue Energiekosten-Indikator. Er wird vom Öko-Institut und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) berechnet. „Damit gibt es nun erstmals ein übergreifendes Instrument, das alle Energieträger von Öl bis Biomasse erfasst“, sagt Dr. Felix Matthes, Forschungskoordinator Energie- und Klimapolitik am Öko-Institut, „darüber hinaus werden darin Steuern, Abgaben und Umlagen berücksichtigt, aber auch Kompensationsmaßnahmen, durch die die Energierechnung der Industrieunternehmen verringert wird.“
Die Analyse „EKI – Der Energiekostenindex für die deutsche Industrie“ im Auftrag der European Climate Foundation benennt auch die Ursachen des Preisrückgangs. „Vor allem die teils drastisch gesunkenen Öl- und Gaspreise haben hier einen Anteil“, so Matthes. Und: „Der starke Rückgang der Stromgroßhandelspreise ist ebenfalls für die gefallenen Kosten verantwortlich.“ Denn immerhin etwa die Hälfte der industriellen Energiekosten wird vom Strom bestimmt, Öl und Gas haben einen Anteil von zusammen 36 Prozent.
Dr. Felix Chr. Matthes
Forschungskoordinator Energie- und Klimapolitik
Öko-Institut e.V., Büro Berlin
Tel.: +49 30 405085-380
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