Ökologisch, gemeinsam und gerecht E-Paper als PDF herunterladen
Ausgabe September 2021

Ökologisch, gemeinsam und gerecht

Transformation sozial gestalten

Editorial


Eine Transformation mit vielen Dimensionen

Das Vorwort von Jan Peter Schemmel, Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts

Die Nachhaltigkeitstransformation ist eine der größten Aufgaben, vor denen die Menschheit je gestanden hat. Und eine Herausforderung, in der es mehr als eine Dimension zu berücksichtigen gilt. Die ökologische, natürlich, aber eben auch die technische, die wirtschaftliche und nicht zuletzt die soziale. Wer heute Umwelt- und Klimapolitik betreibt, muss die sozialen Folgen immer mit bedenken. Für die Menschen in unserem eigenen Land, aber auch für zukünftige Generationen und Menschen in…

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Eine Transformation mit vielen Dimensionen

Im Fokus


Sonne vom Balkon

Eine Gemeinschaft für mehr Solarstrom

Sonnenstrahlen einfangen, in der Gemeinschaft – das ist das Ziel des Projektes „Dein BalkonNetz“. Oder etwas weniger poetisch gesagt: Ein Netzwerk von unterschiedlichen Menschen schaffen, die jeweils kleine Solaranlagen auf ihren Balkonen betreiben und sich darüber austauschen. „Am Anfang stand die Idee, mit Menschen zu arbeiten, die Solarenergie im Alltag ausprobieren wollen – aber es sich zum Beispiel nicht leisten oder es nicht umsetzen können, weil sie zur Miete wohnen“, sagt…

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Sonne vom Balkon

Vielfältige soziale Effekte

Wie wirkt sich Umweltpolitik auf die Menschen aus?

Die Luft wird besser. Das Essen gesünder. Und der Arbeitsplatz zukunftsfähig. Oft betonen wir die positiven Effekte eines Wandels in Richtung Nachhaltigkeit. Der Schutz von Klima und biologischer Vielfalt sowie der dafür notwendige Wandel der Produktionsweisen und Konsummuster sind wichtige Schritte für das künftige Wohlergehen der Menschheit. Gleichzeitig gibt es viele Menschen, die durch umweltpolitisch ausgelöste oder verstärkte Veränderungen belastet werden und sich…

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Vielfältige soziale Effekte

Genug Geld für Strom und Heizung

Umweltpolitik und bezahlbares Wohnen

Das Licht im Wohnzimmer brennt. Die Wohnräume sind gut geheizt. Die Badewanne füllt sich mit warmem Wasser. Hierzulande eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Doch immer mehr Menschen machen sich Sorgen, ob sie sich auch morgen noch die Kosten für Strom und Wärme leisten können. Schon heute geben einkommensschwache Haushalte etwa zehn Prozent ihres Einkommens für Strom und Heizung aus. Schon heute müssen viele Menschen umziehen, weil sie sich ihre Wohnung nach einer…

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Genug Geld für Strom und Heizung

“Es genügt nicht, einfach nur den Preis für Treibstoffe zu erhöhen“

Interview mit Dr. Ines Verspohl (Sozialverband VdK Deutschland e.V.)

Der Verkehrssektor ist eines der Sorgenkinder der Energiewende: Bislang leistet er keinen signifikanten Beitrag zu den Klimazielen. Ein tiefgreifender Wandel mit vielfältigen Maßnahmen ist also dringend notwendig. Instrumente für die Verkehrswende wie ein CO2-Preis auf Kraftstoffe haben aber nicht nur einen Einfluss auf die Umwelt, sondern auch auf viele Menschen. Etwa, weil sie keinen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln haben oder sich eine teurere Mobilität schlicht nicht…

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“Es genügt nicht, einfach nur den Preis für Treibstoffe zu erhöhen“

Porträt: Dr. Katja Schumacher (Öko-Institut)

Dass sich viele Menschen Sorgen über steigende Energiekosten machen, weiß sie nicht nur aus ihrer Forschung, sondern auch aus…

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Porträt: Dr. Katja Schumacher (Öko-Institut)

Porträt: Dr. Kerstin Tews (Umweltbundesamt)

Höhere Ambitionen beim Klimaschutz – sie stehen für Dr. Kerstin Tews außer Frage. Aber auch, dass hiermit soziale Folgen…

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Porträt: Dr. Kerstin Tews (Umweltbundesamt)

Porträt: Dr. Hans-Jürgen Urban (IG Metall)

Sozial und ökologisch. Diese Worte fallen öfter im Gespräch mit Hans-Jürgen Urban. Einerseits sieht er sich und die IG Metall…

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Porträt: Dr. Hans-Jürgen Urban (IG Metall)

Arbeit / Aktuell


Neue Wege für Technologiemetalle

Eine effizientere und vor allem ökologische Versorgung mit metallischen Rohstoffen muss weltweit vorangetrieben werden. „Wir gehen davon aus, dass in Kernkraftwerken – von denen sich bereits viele im atomrechtlichen Abbau befinden – wertvolle Technologiemetalle verarbeitet wurden, ohne dass deren genauen Gehalte und Einsatzgebiete heute noch bekannt sind“, sagt Senior Researcher Manuel Claus aus dem Bereich Nukleartechnik & Anlagensicherheit. Welche Recyclingpotenziale es hier…

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Neue Wege für Technologiemetalle

Wege zur Urteilserfüllung

Der Klimaschutz in Deutschland ist ungenügend und nicht mit den Grundrechten vereinbar – dies hat das Bundesverfassungsgericht im April 2021 entschieden. Nun muss der Gesetzgeber die Ziele zur Minderung der Treibhausgasemissionen ab 2031 verbessern. Wie ein ausreichender Klimaschutz umgesetzt werden kann, zeigt das Öko-Institut bis Mitte 2022 im Projekt „Klimaschutzszenarien 2050: Modellierung, Analyse und Vergleich von Zielszenarien“. „Wir entwickeln gemeinsam mit dem Fraunhofer…

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Wege zur Urteilserfüllung

Weiterentwicklung eines Kompensationsmodells in Nigeria

Die sachgerechte Sammlung und das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien sowie von Flachbildschirmen in Nigeria voranzubringen, steht im Mittelpunkt des Projektes „E-waste Compensation as an international financing mechanism in Nigeria (ECoN)“. „Hintergrund des Pilotprojektes in Nigeria ist, dass Hersteller und andere Organisationen, welche Geräte in Umlauf bringen, die Möglichkeit haben, über unseren Partner „Closing the Loop“ einen Beitrag dazu zu leisten, der tatsächlich vor Ort…

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Weiterentwicklung eines Kompensationsmodells in Nigeria

Regional, pflanzlich, ökologisch

Der Bereich Produkte & Stoffströme beschäftigt sich in einem neuen Projekt noch bis Juni 2023 mit kurz-, mittel- und langfristigen politischen Handlungsoptionen für eine „Sozial-ökologische Transformation des Ernährungssystems“ in Deutschland. „Hierbei betrachten wir zum Beispiel die Frage, welche Effekte eine stärkere Regionalisierung der Ernährung hätte und entwickeln hierfür ein Konzept“, erklärt Projektleiterin Dr. Dietlinde Quack, „außerdem analysieren wir, wie die Politik…

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Regional, pflanzlich, ökologisch

Die private Energiewende: Elektroauto, Erneuerbare, Energieeffizienz

Steigen Haushalte vom Verbrenner auf ein Elektroauto um, steigt ihr Strombedarf: Rund 3.000 Kilowattstunden Strom verbraucht ein E-Pkw im Jahr, wenn er 14.000 Kilometer gefahren wird. Damit dieser nicht einfach „on top“ kommt, berät das Öko-Institut zusammen mit dem Büro Ö-quadrat in einem Pilotprojekt rund 200 Käuferinnen und Käufer von Elektrofahrzeugen, wie sie zur Energiewende beitragen können. Indem sie den zusätzlich benötigten Strom selbst erzeugen und eine Solaranlage auf…

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Die private Energiewende: Elektroauto, Erneuerbare, Energieeffizienz

Arbeit / Rückblick


Für ein längeres T-Shirt-Leben

Billig einkaufen, wenig tragen – Kleidung ist zu einem schnelllebigen Konsumprodukt geworden. Alleine 2018 wurden in der EU 4,4 Millionen Tonnen Kleidung und gut eine Million Tonnen Haushaltstextilien gekauft, das sind 12,3 Kilogramm pro Kopf und 20 Prozent mehr als noch 2003. „Die Wegwerfmentalität bei T-Shirts, Pullis & Co. führt zu immensen Auswirkungen auf Menschen und Umwelt – etwa mit Blick auf den Einsatz von Pestiziden und den hohen Wasserbedarf bei der…

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Für ein längeres T-Shirt-Leben

Elektro vs. Verbrenner

Eine steigende Anzahl von Elektroautos hat einen immensen Einfluss auf den jährlichen deutschen Rohölbedarf: Steigt ihr Anteil an den Pkw-Zulassungen auf 100 Prozent, werden bis 2035 im Vergleich zu 2020 56 Prozent weniger Rohöl benötigt. „Zwar braucht es dann noch fossile Energieträger wie Erdgas, um den zusätzlichen Strombedarf der Elektroautos zu decken – die Einsparung beim Rohöl ist aber deutlich höher“, sagt Dr. Matthias Buchert, Bereichsleiter am Öko-Institut. Zudem stammt…

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Flugplan in Richtung Klimaschutz

Trotz seiner Klimaschädlichkeit wird der Luftverkehr gegenüber klimaverträglicheren Verkehrsmitteln wie der Bahn begünstigt und es gibt keine ausreichenden Anreize, die Treibhausgasemissionen zu senken. „Dies muss sich dringend ändern – durch eine EU-weite Besteuerung von Kerosin ebenso wie durch eine höhere Luftverkehrssteuer, die die fehlende Mehrwertsteuer auf internationale Flüge ausgleicht“, fordert Dr. Lambert Schneider vom Öko-Institut. In einer aktuellen Studie für die…

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Flugplan in Richtung Klimaschutz

Einverstanden mit Klimaschutzvorschriften

Mein Quartier soll autofrei werden – wo soll ich denn dann parken? Ich soll jetzt mit erneuerbaren Energien heizen – aber sind die so zuverlässig wie mein alter Ölkessel? Ordnungsrechtliche Maßnahmen – also Gebote, Standards oder Verbote – stoßen oft auf Widerstand, zumal wenn sie den Alltag der Menschen betreffen. „Aber nur mit Informationen, Appellen und Kaufprämien für grüne Technologien können wir ambitionierte Klima- und Umweltschutzziele nicht erreichen“, sagt Dirk Arne…

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Einverstanden mit Klimaschutzvorschriften

Perspektive


Neue Strukturen

Batterie-Recycling in Afrika

Die Batterie boomt. Auch in Afrika steigt ihre Nutzung deutlich und wir rechnen bis 2030 mindestens mit einer Versiebenfachung der Nachfrage. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Batterien werden dort eingesetzt, wo es keine Stromnetze gibt und Versorgungslücken dezentral geschlossen werden. Wo einzelne Dörfer über eigene Netzwerke versorgt sind oder die Menschen den Strom, den sie über Solaranlagen gewinnen, zu Hause speichern.

Es ist ein guter Trend, dass erneuerbare Energien global mehr…

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Neue Strukturen

Einblick


Mitgliederversammlung wählt Vorstand des Öko-Instituts

Dieses Jahr wurden drei Vorstandssitze neu besetzt; als neues Vorstandsmitglied wurde Wolfgang Renneberg gewählt. Der Jurist und Physiker ist mit dem Öko-Institut seit seiner Gründung verbunden und engagiert sich für den Ausstieg aus der Kernenergie. Die langjährigen Vorstandsmitglieder Ulrike Schell und Thomas Rahner wurden im Amt bestätigt. Gerald Kirchner verlässt nach sechs Jahren den Vorstand, der ihm für sein wertvolles Engagement herzlich dankte. Ebenfalls mit Dank aus dem…

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Mitgliederversammlung wählt Vorstand des Öko-Instituts

Jetzt zur Jahrestagung 2021 anmelden

Sie interessieren sich für soziale Aspekte der Energiewende? Dann melden Sie sich jetzt an zur Jahrestagung „Wende? Nur sozial!“ am 7.12.2021 von 9.30 – 18 Uhr im dbb Forum Berlin. Im Programm am Vormittag: die Dimensionen von „sozial“ von finanziellen Verteilungswirkungen bis zu Alltagspraktiken. Der Nachmittag ist den Handlungsfeldern Mobilität, Wohnen, Landwirtschaft, Ernährung und Konsum gewidmet. Der Tag endet mit einer Diskussion mit Vertreterinnen und Vertretern der…

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Geht das eigentlich …mit der Digitalisierung die Klimaziele schneller erreichen?

Es muss gehen. Denn die Digitalisierung ist Teil unseres Lebens geworden und lässt sich nicht einfach zurückdrehen. Aber wir müssen sie dringend aktiv und ökologisch ausgestalten, und zwar global. Denn noch beschleunigt die Digitalisierung in vielen Bereichen nachhaltige Entwicklungen nicht – das Potenzial dafür ist jedoch groß.

Erste Bilanzen von negativen und positiven Klimawirkungen digitaler Technologien kommen zum Ergebnis, dass die Klimaschutzwirkungen deutlich überwiegen.…

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Vorschau


Bedrohte Vielfalt

Wie kann Biodiversität geschützt werden?

Mehr als 180.000 Schmetterlingsarten. Fast 500 unterschiedliche Arten von Affen. Und etwa 60.000 Baumarten. Außerdem gibt es die unterschiedlichsten Ökosysteme vom mitteleuropäischen Buchenmischwald bis zum tropischen Regenwald, verschiedene Graslandschaften oder aquatische Ökosysteme, um nur einige Beispiele zu nennen. Die biologische Vielfalt auf unserer Erde ist erstaunlich und einzigartig. Fruchtbare Böden, zahlreiche Rohstoffe oder auch die Regulierung des Klimas sichern außerdem…

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Bedrohte Vielfalt

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