Ausgabe: März 2016, Kreisverkehr statt Einbahnstraße – Wie funktioniert eine nachhaltige Abfallwirtschaft?
Einblick
Geht das eigentlich …
nur erneuerbare Energien zur Stromerzeugung?

Die erneuerbaren Energien haben eine ziemliche Erfolgsgeschichte hingelegt – gerade in den vergangenen Jahren. Bei uns in Deutschland ist die Stromerzeugung aus Wind, Sonne und Wasser von 2014 auf 2015 erneut deutlich angestiegen. Bereits ein Drittel unseres Strombedarfs wird aus Erneuerbaren bestritten. Auch in anderen europäischen Ländern ist die Entwicklung vergleichbar – etwa in so unterschiedlichen Staaten wie Irland, Schweden oder Spanien. Dort wird schon heute pro Einwohner mehr erneuerbarer Strom erzeugt als bei uns. Genauso wie Deutschland setzen die meisten europäischen Länder auf einen Ausbau der Wind- und Solarenergie. Wird dies stringent weitergeführt, so ist eine Energieerzeugung, die sich komplett auf regenerative Quellen stützt, durchaus vorstellbar.
Doch dafür müssen die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden. Natürlich werden wir neue Solar- und Windanlagen benötigen. Doch genauso wichtig ist die Infrastruktur, die neu- oder ausgebaut werden muss. Dazu gehören leistungsstarke Netze zur Stromübertragung – in Deutschland vor allem des Windstroms aus dem Norden in den verbrauchsstarken Süden. Aber auch Speicher. Sie werden vor allem dann nötig, wenn wir die letzten Kohlekraftwerke abschalten, die eine Zeit lang noch als Backup für eventuelle Wind- und Sonnenflauten laufen. Gehen diese fossilen Kraftwerke „aus dem System“ brauchen wir die Speicher, die ausreichend gefüllt, mögliche Durststrecken der Erneuerbaren ausgleichen. Aber auch die gute Vernetzung mit unseren europäischen Nachbarn ist wichtig, um Schwankungen in der Stromerzeugung auszugleichen. Lukas Emele
Lukas Emele ist Wissenschaftler im Institutsbereich Energie & Klimaschutz
Standort Öko-Institut e.V.
Tel.: +49 30 405085-364
Fax: +49 30 405085-388
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