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Ausgabe Dezember 2019

Klimaschutzlücke 2020

Was sind die nächsten Ziele?

Editorial


Vorreiter beim Klimaschutz

Das Vorwort von Jan Peter Schemmel, Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts

Endlich steht er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: der Klimaschutz. In den Medien, in politischen Prozessen, in der öffentlichen Diskussion. Immer mehr Menschen verstehen, dass es Zeit ist, schnell und konsequent zu handeln. Dies resultiert nicht zuletzt aus den zunehmend auch in Deutschland spürbaren Folgen der Erderwärmung und den konsequenten Protesten der Fridays for Future-Bewegung.

Wie dieses Handeln aussehen kann, darüber gibt es viele Diskussionen. Wie hoch sollte ein CO2-Preis sein? Wie kann die Sanierungsquote im Gebäudesektor erhöht werden? Welche Maßnahmen sind im Verkehrsbereich besonders wirkungsvoll? Wie können die Stickstoffemissionen aus der Landwirtschaft reduziert werden? Um viele Fragen wird heftig gerungen. Ich finde: Das ist gut so. Denn die Auseinandersetzungen verdeutlichen, dass Klimaschutz ein Thema für alle Lebensbereiche, für die gesamte…

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Vorreiter beim Klimaschutz

Im Fokus


Klimanotstand in Brandenburg

Die Masterplan-Kommune Potsdam

Als im August 2019 in Potsdam der Klimanotstand ausgerufen wurde, unterstrich die brandenburgische Landeshauptstadt damit: Der Klimaschutz muss Priorität haben. Wir brauchen umfassende Anstrengungen, wenn wir die Klimakrise bewältigen wollen. Einen wichtigen Schritt für den Klimaschutz ist Potsdam bereits 2016 gegangen. Da wurde die Stadt eine von insgesamt 41 so genannten Masterplan-Kommunen, die vom Bundesumweltministerium bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen gefördert… mehr

Klimanotstand in Brandenburg

Die Klimaschutzlücke 2020

Deutschland verfehlt die Klimaziele

2020 steht für ein wichtiges Etappenziel beim Klimaschutz. Bis zu diesem Jahr sollen bereits deutliche Emissionsminderungen erreicht sein: Um 40 Prozent wollte Deutschland seine Treibhausgasemissionen bis dahin im Vergleich zu 1990 reduzieren. Doch die Bundesrepublik verfehlt ihre Klimaziele – und zwar nicht nur knapp, sondern um bis zu sieben Prozent. Auch das 2014 aufgelegte Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 kann die Klimaschutzlücke nicht schließen. Welche Ursachen sie hat und… mehr

Die Klimaschutzlücke 2020

Klimaziele 2030

Kraftwerke – die High Potentials

Auf dem Weg zur Klimaneutralität hat sich Deutschland klare Klimaziele gesetzt. Nach dem sich abzeichnenden Verfehlen des Etappenziels für 2020 liegt der Fokus nun vor allem auf dem Jahr 2030 – das zeigen auch und vor allem das im Oktober 2019 beschlossene Klimaschutzgesetz und das Klimaschutzprogramm 2030. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Insgesamt sollen dann nur noch maximal 562 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente… mehr

Klimaziele 2030

Klimaziele 2030

Gebäude – die Schwerfälligen

Was sind die Klimaziele für 2030? Bis 2030 sollen die Emissionen des Gebäudesektors im Vergleich zu 1990 um 66 bis 67 Prozent sinken. Sein Ausstoß an CO2-Äquivalenten soll dann bei 72 bzw. 70 Mio. t CO2e liegen. Wie soll das erreicht werden? Wesentliche Ansatzpunkte für den Klimaschutz im Gebäudesektor sind derzeit eine Ausweitung der Förderprogramme und die Bepreisung von CO2. So soll die finanzielle Förderung von Gebäudesanierung und des Einsatzes erneuerbarer Wärmeenergien… mehr

Klimaziele 2030

Klimaziele 2030

Landwirtschaft – die Ungewöhnliche

Was sind die Klimaziele für 2030? Bis 2030 sollen die Emissionen der Landwirtschaft im Vergleich zu 1990 um 31 bis 34 Prozent sinken. Ihr Ausstoß an CO2-Äquivalenten soll dann bei 61 bzw. 58 Mio. t CO2e liegen. Wie soll das erreicht werden? Ein zentraler Fokus für mehr Klimaschutz in der Landwirtschaft liegt auf einer Senkung der Emissionen von Methan und Lachgas. CO2 hingegen macht in der Landwirtschaft nur einen kleinen Teil aus. Minderungen können durch eine verbesserte… mehr

Klimaziele 2030

Klimaziele 2030

Verkehr – das Sorgenkind

Was sind die Klimaziele für 2030? Bis 2030 sollen die Emissionen des Verkehrs im Vergleich zu 1990 um 40 bis 42 Prozent sinken. Sein Ausstoß an CO2-Äquivalenten soll dann bei 98 bzw. 95 Mio. t CO2e liegen. Wie soll das erreicht werden? Eine wichtige Rolle sollen laut dem Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung alternative Antriebe – hier vor allem die Elektromobilität – und der öffentliche Personennahverkehr, aber auch der Rad- und Fußverkehr sowie der Schienenverkehr spielen.… mehr

Klimaziele 2030

„Das große Potenzial der Energieeffizienz wird nicht annähernd genutzt.“

Interview mit Christian Noll (DENEFF)

Zur Erreichung der deutschen Klimaziele könnte Energieeffizienz einen immensen Beitrag leisten. Denn Energie, die gar nicht erst verbraucht wird, emittiert natürlich auch keine Treibhausgasemissionen. Bis 2050 sollen daher hierzulande 50 Prozent weniger Primärenergie verbraucht werden als noch 2008, für 2020 wurde – ebenso wie in der EU – eine Reduzierung um 20 Prozent angestrebt. Dies ist jedoch ein weiteres Ziel, das Deutschland verfehlen wird. Wo wir stehen in Sachen… mehr

„Das große Potenzial der Energieeffizienz wird nicht annähernd genutzt.“

Porträt

Julia Repenning (Öko-Institut)

Ihr Organisationstalent ist gut fürs Klima. Zum Beispiel durch ihre Arbeit für das Öko-Institut: Hier begleitet Julia Repenning… mehr

Porträt

Porträt

Andrea Meyer (Bundesumweltministerium)

Ruhige Zeiten kennt sie in ihrem aktuellen Job kaum. Nicht einmal in der parlamentarischen Sommerpause, wenn der Bundestag… mehr

Porträt

Porträt

Dipl.-Ing. agr. Bernhard Osterburg (Thünen-Institut)

Beim Blick auf das Verfehlen der deutschen Klimaziele für 2020 betont er die Wirksamkeit des europäischen Emissionshandels (EU… mehr

Porträt

Arbeit / Aktuell


Fliegen und Klimaschutz

Spendenprojekt 2019

Die so genannte „Flugscham“ ist in aller Munde. Und spätestens seit die Klimaaktivistin Greta Thunberg kürzlich zu den UN-Klimagipfeln nach New York und danach nach Spanien jeweils gesegelt ist, stellen sich viele die Frage: Darf ich noch fliegen, wenn ich es mit dem Klimaschutz ernst meine? Doch obwohl die klimaschädlichen Auswirkungen des Flugverkehrs nun immer stärker im Fokus stehen, wird für die nächsten 20 Jahre eine Verdopplung der Flugzeugzahl und der geflogenen… mehr

Fliegen und Klimaschutz

Klimapolitik unterstützen

Analysen und konkrete Handlungsempfehlungen

Wie können die Empfehlungen der Kohlekommission effektiv umgesetzt werden? Wie eine klimawirksame CO2-Bepreisung fair ausgestaltet werden? Zwei richtungsweisende Fragen, denen sich die deutsche Klimapolitik intensiv widmet. „Damit Deutschland bis 2050 weitgehend treibhausgasneutral sein kann, werden gerade weitreichende Weichen gestellt“, sagt Dr. Roman Mendelevitch, Senior Researcher am Öko-Institut, „dabei gilt es, Verteilungs- und Wettbewerbseffekte ebenso zu berücksichtigen… mehr

Klimapolitik unterstützen

Luftqualität integriert planen

Stadtplanung und Umweltfachplanung

Stadtplanung muss unterschiedlichen Nutzungsansprüchen etwa von Handel und Gewerbe, des Verkehrs oder des Wohnungsmarktes gerecht werden. Dagegen haben umweltbezogene Fachplanungen vor allem zum Ziel, ein spezifisches Umweltgut wie etwa die Luftqualität zu sichern. Wie können Umwelt- und Stadtplanung besser verzahnt werden? Welche Möglichkeiten gibt es, Zielkonflikte abzuwägen sowie innovative und realistische Lösungen zu finden, die Umweltbelange möglichst umfassend… mehr

Luftqualität integriert planen

Evaluation der Öffentlichkeitsbeteiligung

Weniger Konflikte, mehr Transparenz

Bei der Planung und Zulassung von Projekten mit Umweltrelevanz werden heute Bürgerinnen und Bürger ebenso beteiligt wie Umweltvereinigungen. „Dadurch sollen Umweltinteressen besser berücksichtigt, Kosten eingespart, Anliegen Beteiligter und Dritter mitgedacht, Konflikte vermieden und Transparenz ermöglicht werden“, sagt Silvia Schütte, Senior Researcher am Öko-Institut. Doch wie wirksam ist diese Beteiligung wirklich – vor allem mit Blick auf den Umweltschutz? Im… mehr

Evaluation der Öffentlichkeitsbeteiligung

Ambitionierter Klimaschutz in Europa

Zukünftige Klimapolitik

Unter Führung der neuen Kommission wird die EU darüber diskutieren, einen ehrgeizigeren Klimaschutz zu betreiben und bis 2050 treibhausgasneutral zu werden. „Vor diesem Hintergrund beleuchtet ein aktuelles Projekt für das Bundesumweltministerium nun verschiedene Optionen, wie die Europäische Union mittel- und langfristig ambitioniertere Klimaziele strukturieren und umsetzen kann“, sagt Sabine Gores, Senior Researcher am Öko-Institut und Leiterin des Projektes „Zielerreichung und… mehr

Ambitionierter Klimaschutz in Europa

Arbeit / Rückblick


Holz für den Klimaschutz?

Eine Methode für Effekte des Waldmanagements

Energetische Holznutzung bringt nicht automatisch einen Vorteil für den Klimaschutz. Denn mit Blick auf die Klimabilanz sollte auch der so genannte CO2-Speichersaldo berücksichtigt werden. „Dieser vergleicht die mögliche Speicherung von CO2 im Wald und in Holzprodukten in zwei alternativen Szenarien“, erklärt Dr. Klaus Hennenberg, Senior Researcher im Bereich Energie & Klimaschutz des Öko-Instituts. In der Analyse „Kohlenstoffspeicherung in Wald und Holzprodukten“, die in der… mehr

Holz für den Klimaschutz?

Nachhaltigkeitsregeln für PtX

Voraussetzungen für Klimaschutz

Eine positive Wirkung für den Klimaschutz haben so genannte Power-to-X (PtX), aus Strom hergestellte Energieträger, nur dann, wenn sie nach verbindlichen und ambitionierten Nachhaltigkeitsregeln hergestellt werden. Das zeigt ein Impulspapier des Öko-Instituts im Auftrag des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Zum einen muss dafür zusätzlich erzeugter erneuerbarer Strom genutzt werden“, sagt Peter Kasten, Senior Researcher im Bereich Ressourcen & Mobilität, „PtX… mehr

Nachhaltigkeitsregeln für PtX

CO2-Bepreisung, sozial ausgewogen

Klimaschutz auf Kurs bringen

Ein Preis auf die Freisetzung von Kohlendioxid (CO2) führt nicht zwangsläufig zu einer sozialen Schieflage. Für den Klimaschutz ist es wichtig, einen CO2-Preis auf den Verbrauch von Benzin, Diesel oder Heizöl festzusetzen und so klimaschädliches Verhalten zu verteuern. Das unterstreicht eine aktuelle Studie, die das Öko-Institut und die Freie Universität Berlin im Auftrag von Agora Verkehrswende und Agora Energiewende durchgeführt haben. „Unsere Analyse verdeutlicht, dass ein…

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CO2-Bepreisung, sozial ausgewogen

Ein nachhaltiger Austausch

Beziehungen zwischen Stadt und Land

Der Austausch von Städten mit ihren Nachbargemeinden wirkt sich auf Umwelt und Nachhaltigkeit aus, beispielsweise über Flächennutzung, die regionalen Energie- und Ressourcenflüsse, die Stärkung regionaler Nahrungssysteme und Wertschöpfungsketten. Dieser Austausch wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst – dem territorialen Zuschnitt und den Kompetenzen von Kommunen ebenso wie naturräumlichen Gegebenheiten oder Infrastrukturen. „Obwohl es natürlich einen kontinuierlichen Austausch… mehr

Ein nachhaltiger Austausch

Perspektive


Zwischen Green Growth und Degrowth

Die absolute Reduktion des Umweltverbrauchs als gemeinsamer Fokus

Inwieweit sind Wirtschaftswachstum und ernsthafter Umweltschutz vereinbar? Zu dieser Frage gibt es auch in der Umweltszene eine starke Polarisierung. Green-Economy-Konzepte setzen auf Effizienzgewinne und neue Technologien. Sie basieren auf der Annahme, Umweltverbrauch und Bruttoinlandsprodukt (BIP) ließen sich entkoppeln. Ressourcenschonende Technologien und Dienstleistungen könnten für „grünes Wachstum“ sorgen. Die Gegenseite entgegnet, dass zwar eine relative Entkopplung möglich sei,…

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Zwischen Green Growth und Degrowth

Einblick


Jan Peter Schemmel

Neuer Sprecher der Geschäftsführung

Jan Peter Schemmel ist seit 1. Oktober 2019 neuer Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts mit Standort Berlin. Der… mehr

Jan Peter Schemmel

Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft

Neuerscheinung

Marmelade kochen statt im Büro sitzen? Wie könnte Arbeit in einer Gesellschaft aussehen, die nicht mehr vom Wachstum abhängig… mehr

Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft

Geht das eigentlich …

… den Weihnachtsbaum stromsparend beleuchten?

Wenn die Tage kürzer werden, es früher dunkel wird und die Adventszeit naht, kommen nach und nach die Lichterketten zum… mehr

Geht das eigentlich …

Vorschau


Unser Essen – eine Gefahr?

Nachhaltigkeit bei Ernährung und Landwirtschaft

Wenn am Amazonas dauerhaft der Regenwald brennt, zeigen sich die mitunter zerstörerischen Auswirkungen von nicht nachhaltiger Ernährung und Landwirtschaft auf Umwelt und Klima. Denn viele Brände werden absichtlich gelegt, um Platz für die Landwirtschaft zu schaffen – so etwa für den Anbau von Soja für den Weltmarkt. Auch in unserer Gesellschaft haben sich intensive landwirtschaftliche Produktionssysteme etabliert, die mit vielen negativen Folgen für die Umwelt verbunden sind. Ursachen…

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Unser Essen – eine Gefahr?

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