Klimaschutz im Fitness-Check E-Paper als PDF herunterladen
Ausgabe Juni 2022

Klimaschutz im Fitness-Check

Sind wir fit für 55?

Editorial


Frieden, Freiheit und Klimaschutz

Das Vorwort von Jan Peter Schemmel, Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts

Ich bin ein Fan – von Europa. Die EU hat Frieden und Sicherheit, mehr Freiheit für die Bürger*innen und den größten Binnenmarkt der Welt mit sich gebracht. Und: einen ambitionierten Klimaschutz. Wir haben mit der EU-Kommission einen wichtigen Treiber dafür, zuletzt wieder mit dem von ihr initiierten „Fit for 55“-Paket. Oft vermag sie mehr als einzelne Staaten, die notwendigen Konzepte und Maßnahmen voranzutreiben. Daher ist es gut, im Koalitionsvertrag zu lesen, dass die Bundesregierung…

mehr
Frieden, Freiheit und Klimaschutz

Im Fokus


Lliuya gegen RWE

Schmelzende Gletscher und die Folgen

Leiden tun erst mal die anderen. Die Folgen des Klimawandels betreffen meist nicht jene, die ihn verursacht haben. Sie führen zu Überflutungen auf den Philippinen und zur Küstenerosion auf den Malediven. Im peruanischen Huaraz droht ein schmelzender Gletscher die Lebensgrundlage von Saúl Luciano Lliuya vollständig zu zerstören. Denn ein Gletschersee oberhalb der Andenstadt wurde durch Rückzug der Gletscher immer größer und damit stieg auch die Gefahr von Überflutungen. Deswegen…

mehr

Lliuya gegen RWE

Wichtig, ambitioniert – umsetzungsstark?

Das Fit for 55-Paket der EU

Ambitionierter war Klimaschutz in der EU noch nie: Mit dem „Fit for 55“-Paket soll es möglich werden, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken – denn dies sieht der European Green Deal vor. Hinterlegt ist dieses Ziel mit ehrgeizigen Plänen für alle Sektoren. Das Paket wurde von vielen Seiten begrüßt. Auch das Öko-Institut sieht darin einen wichtigen, einen ambitionierten Schritt. Doch lassen sich die Emissionen tatsächlich in…

mehr

Wichtig, ambitioniert – umsetzungsstark?

Kohlendioxid kostet

Fit for 55: die Bepreisung von CO2

CO2 hat schon länger einen Preis. Wer es ausstößt, muss etwa im europäischen Emissionshandel seit 2005 Zertifikate kaufen. Doch längst nicht alle Verursacher von Treibhausgasemissionen sind von diesem Instrument erfasst. Das „Fit for 55“-Paket will für Ausgleich sorgen: Auch der Seeverkehr soll für Emissionen bezahlen, die kostenlose Zuteilung für den Luftverkehr soll enden und für Gebäude und Verkehr ein separater Emissionshandel installiert werden. Wie wirksam können die von der…

mehr

Kohlendioxid kostet

“Schaffen wir es, das Ambitionsniveau des Pakets zu halten?“

Interview mit Michael Bloss (Fraktion Die Grünen/EFA)

Nun ist das Parlament am Zug: Nach der Vorstellung des „Fit for 55“-Pakets hat der Gesetzgebungsprozess begonnen. Zunächst wird über Änderungsanträge beraten und abgestimmt. Dann folgen die Verhandlungen der Mitgliedsstaaten. Michael Bloss ist mittendrin in diesem Prozess. Er ist für die Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz seit 2019 Mitglied des Europaparlaments. Im Interview mit eco@work berichtet er von den Möglichkeiten für einen sozial gerechten Klimaschutz, den Mut…

mehr

“Schaffen wir es, das Ambitionsniveau des Pakets zu halten?“

Porträt: Sabine Gores (Öko-Institut)

Wenn sie in ihren eigenen vier Wänden sitzt, stellt sie sich schon manchmal die Frage: Wie soll das bei uns funktionieren mit…

mehr

Porträt: Sabine Gores (Öko-Institut)

Porträt: Juliette de Grandpré (WWF Deutschland)

Frankreich interessiert sie nicht besonders – wenn es um den Klimaschutz geht. „Zu hierarchisch, dort wird alles vom…

mehr

Porträt: Juliette de Grandpré (WWF Deutschland)

Porträt: Andreas Graf (Agora Energiewende)

Sein Job ist seit Anfang 2020 deutlich stressiger geworden. Ambitionierterer Klimaschutz, Pandemie, Ukraine-Krieg: „Die Lage…

mehr

Porträt: Andreas Graf (Agora Energiewende)

Arbeit / Aktuell


Regional klimaneutral

Bis 2040 will Baden-Württemberg klimaneutral sein. Doch was bedeutet das konkret für Stuttgart? Die Region Bodensee-Oberschwaben? Oder den Nordschwarzwald? Diesen Fragen geht das Öko-Institut noch bis Juli 2022 im Projekt „100 % klimaneutrale Energieversorgung – der Beitrag Baden-Württembergs und seiner zwölf Regionen“ für den dortigen BUND Landesverband nach. „Wir analysieren, wie das zukünftige Energiesystem in Baden-Württemberg ausgestaltet sein kann und welche Maßnahmen es für…

mehr

Regional klimaneutral

Ein neues Gebäudeenergiegesetz

67 Millionen Tonnen CO2 soll der deutsche Gebäudesektor 2030 noch ausstoßen dürfen. Eine Mammutaufgabe, denn im Jahr 2020 waren es noch rund 120 Millionen Tonnen, diese Menge muss fast halbiert werden. Um das zu erreichen, müssen etwa die stagnierende Sanierungsquote deutlich erhöht und mehr erneuerbare Energien integriert werden. Eine wichtige Grundlage für mehr Klimaschutz ist neben freiwilligem Handeln sowie Fördermaßnahmen auch das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Es legt…

mehr

Ein neues Gebäudeenergiegesetz

Nachhaltige Produkte als Norm in Europa

Im März 2022 veröffentlichte die EU-Kommis­sion ein Paket an Initiativen, mit denen Europa einen großen Schritt hin zu einer Kreislaufwirtschaft machen will. Zentrales Element ist die Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte, die die bisherige Ökodesign-Richtlinie für energieverbrauchsrelevante Produkte ablösen soll. „Die neue Regulierung bietet die Möglichkeit, an fast alle Güter auf dem europäischen Markt Nachhaltigkeitsanforderungen zu stellen. So mit Blick auf den…

mehr

Nachhaltige Produkte als Norm in Europa

Mehr Recht fürs Klima

Damit anspruchsvoller Klimaschutz funktioniert, muss er auf einer festen, gesetzlichen Grundlage stehen. „Im Zuge des nachgeschärften deutschen Klimaschutzgesetzes sowie der Instrumente des „Fit for 55“-Pakets der EU-Kommission muss sich auch der Rechtsrahmen weiterentwickeln“, sagt Friedhelm Keimeyer, stellvertretender Leiter des Bereichs Umweltrecht & Governance am Öko-Institut. „Gleichzeitig muss dieser Rahmen so gestaltet sein, dass er effektiv und zielgerichtet ist und keine…

mehr

Mehr Recht fürs Klima

Flächen sparen

Wie eine Fläche genutzt wird, hat Einfluss auf die Treibhausgasemissionen. Denn: Böden sind Senken, in ihnen ist Kohlenstoff gebunden. Doch wie stark wirkt sich der Flächenverbrauch konkret auf die Emissionen aus? Dies beantwortet das Öko-Institut bis Juli 2024 für das Umweltbundesamt. „Wir analysieren, welche Treibhausgaswirkungen mit der Landnutzung, Landnutzungsänderungen und der Forstwirtschaft verbunden sind“, sagt Tobias Wagner. „Zusätzlich betrachten wir die Auswirkungen…

mehr

Flächen sparen

Arbeit / Rückblick


Klimafreundlicher trinken

Bis zu 2,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e) könnten hierzulande jedes Jahr eingespart werden – durch eine Steuer auf Getränkeverpackungen. „Getränke etwa in PET-Einwegverpackungen verursachen gegenüber Mehrweg- und ökologisch vorteilhaften Einweggetränkeverpackungen (MÖVE) größere ökologische Belastungen“, sagt Martin Gsell, Senior Researcher im Bereich Ressourcen und Mobilität. „Durch eine solche Steuer könnten die ökologischen Vorteile von Mehrwegverpackungen auch…

mehr

Klimafreundlicher trinken

Überzeugend klimaschonend

65 Prozent der Deutschen halten Umwelt- und Klimaschutz für sehr wichtig. 87 Prozent erwarten ein rasches und konsequentes Handeln der Politik, um den Klimawandel zu bremsen. Und 66 Prozent sind unsicher, wie sie ein wirklich umweltfreundliches Produkt erkennen. Drei Ergebnisse der Studie „Umweltbewusstsein in Deutschland“ des Umweltbundesamtes (UBA). Doch was bedeuten sie konkret für die Politik? Dieser Frage ist Dr. Corinna Fischer vom Öko-Institut nachgegangen und hat Thesen…

mehr

Überzeugend klimaschonend

Suffizienz als Politikoption

Viele assoziieren Suffizienz mit Verzicht und Einbußen an Lebensqualität, dabei kann sie genau das Gegenteil bewirken. „Suffizienz bietet viele Chancen für mehr Gesundheit, bessere Luft und weniger Lärm. Zudem kann eine wirkungsvolle Transformation in Richtung Nachhaltigkeit nicht gelingen, ohne dass wir weniger Energie und Ressourcen verbrauchen – wir kommen an der Suffizienz nicht vorbei“, sagt Carina Zell-Ziegler. „Diese braucht aber auch die richtige politische Unterstützung,…

mehr

Suffizienz als Politikoption

Alles gut im Homeoffice?

Das verstärkte Arbeiten am eigenen Schreibtisch schützt Arbeitnehmer­*in­nen nicht nur vor einer Corona-Infektion, es spart gleichzeitig eine hohe Menge Treibhausgase ein: jährlich bis zu 3,7 Millionen Tonnen. 2021 hat sich die Zahl jener, die nicht täglich ins Büro gefahren sind, deutlich erhöht: Zu Spitzenzeiten haben bis zu 70 Prozent der Beschäftigten ganz oder teilweise im Homeoffice gearbeitet und so im Schnitt 38 Milliarden Kilometer weniger zurückgelegt als noch 2017. „Der…

mehr

Alles gut im Homeoffice?

Perspektive


Booster für Netze und Wind

Die Energiewende beschleunigen

Wir haben die Energiewende erfunden. Doch sie kommt nicht schnell genug voran. Der Verkehr senkt seine Emissionen nicht, die Sanierung von Gebäuden verläuft schleppend, der Ausbau der erneuerbaren Energien stockt. Nun soll – etwa mit dem Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung und natürlich mit dem „Fit for 55“-Paket der EU-Kommission – neuer Schwung in die notwendigen Transformationen kommen. So hat sich die Ampelkoalition unter anderem darauf geeinigt, den Ausbau von Netzen und…

mehr
Booster für Netze und Wind

Einblick


Einladung zur Mitgliederversammlung 2022

Wir laden alle Mitglieder sehr herzlich zur ordentlichen Mitgliederversammlung des Öko-Institut e.V. ein. Sie findet am Samstag, 24. September 2022, von 12:30 bis 15:30 Uhr in Berlin statt. Die Einladung und weitere Informationen zum Ort und zum Programm finden Sie spätestens einen Monat vor der Mitgliederversammlung auf unserer Website unter www.oeko.de/mv2022.

mehr

Einladung zur Mitgliederversammlung 2022

Der Krieg in der Ukraine:

Das Öko-Institut informiert

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat direkte Auswirkungen auf die Energie- und Klimapolitik in Deutschland. Fragen zur Versorgungssicherheit mit Energie, zu Abhängigkeiten von Russland und zu den steigenden Preisen bewegen uns dabei.

Wissenschaftler*innen aus dem Öko-Institut haben in Blogbeiträgen und Newsmeldungen Fakten sortiert und Orientierung geboten. Eine Informationssammlung finden Sie hier auf unserer Website:

www.oeko.de/ukraine

Als das Kernkraftwerk…

mehr

Der Krieg in der Ukraine:

Vorschau


Besser im Kreis

Wie funktioniert die Circular Economy?

Sie sind so sinnvoll wie nachhaltig: Die Haltbarkeit, Wiederverwendung und Reparatur von Produkten und das Recycling zum Ersatz von Primärrohstoffen senken die Treibhausgasemissionen und verringern die Risiken des Biodiversitätsverlustes. Dennoch kann sich eine Circular Economy in vielen Bereichen nicht etablieren, immer noch landen zu viele Produkte und Rohstoffe zu schnell in den Abfallströmen. Wie kann eine ganzheitliche Kreislaufwirtschaft gelingen, damit Produkte und Materialien…

mehr
Besser im Kreis

Ältere Ausgaben