Ausgabe: Juni 2015, Kernenergie – Was kommt danach?


Arbeit / Aktuell

Gesellschaftlichen Herausforderungen gemeinsam begegnen

Das Reallabor Nordschwarzwald (ReNo)

Klimawandel, demografischer Wandel oder nachhaltige Stadtentwicklung – viele Herausforderungen unserer Zeit brauchen die Zusammenarbeit von Gesellschaft und Wissenschaft. Wie diese gestaltet werden kann, zeigt eine Initiative des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg: Ab 2015 fördert das Ministerium die Einrichtung von so genannten Reallaboren. „Die Reallabore sind als Foren zu verstehen, in denen Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Verbänden und Verwaltung mit der Wissenschaft zusammenarbeiten – ein transdisziplinärer Ansatz, der unterschiedliche Disziplinen und die Praxiserfahrung einbindet“, erklärt Daniel Bleher, Wissenschaftler am Öko-Institut.

Eines dieser Reallabore befasst sich mit dem Nationalpark Schwarzwald. Es wird von einem Konsortium umgesetzt, zu dem neben der Universität Freiburg und der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg auch das Öko-Institut gehört. „In der Region hat es sehr heftige Auseinandersetzungen zur Einrichtung des Nationalparks gegeben – die Einbindung von regionalen Akteuren und betroffenen Bürgern ist daher unverzichtbar“, so Bleher, „das Reallabor wird die Wechselbeziehungen zwischen der Region und dem Nationalpark analysieren – auf ökologischer, sozialer und ökonomischer Ebene – und schließlich konkrete Handlungsoptionen für eine regionale Nachhaltigkeitstransformation entwickeln.“ Im ersten Schritt wurden bereits sechs zentrale Themenfelder identifiziert: Das Reallabor wird Schwerpunkte unter anderem auf den Tourismus, Waldentwicklung und Naturschutz sowie die Infrastruktur im Nationalpark legen. „Im Juni stellen wir das Projekt und die Schwerpunktthemen bei einer Wissensmesse vor, um den Input von Stakeholdern aufzunehmen“, sagt der Wissenschaftler. Anschließend wird das Projekt, das noch bis 2018 läuft, konkrete Forschungsfragen formulieren und diese inter- und transdisziplinär bearbeiten. „In der dritten Phase schließlich sollen Problemlösungen entwickelt und eingesetzt werden“, sagt Bleher, „außerdem wird natürlich das Reallabor weiterentwickelt, das übrigens auch einen räumlichen Standort in der Region haben wird.“ Ein sichtbares Zeichen für eine zukunftsgerichtete Zusammenarbeit. cw

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