Ausgabe: September 2015, Halbzeit Energiewende – Zwischen 1980 und 2050
Arbeit / Aktuell
Transparent und vergleichbar
Anrechnungsregeln für Emissionsminderungen von Treibhausgasen
Im Rahmen des Kyoto-Protokolls ermöglichen es Anrechnungsregeln, die Emissionsminderungen der Industriestaaten transparent nachzuverfolgen und die Zielerreichung festzustellen. Damit Entwicklungs- und Schwellenländer wirksam in den globalen Klimaschutz einbezogen werden können, braucht es zusätzliche Regeln, die diesen Ländern und ihren Zielarten gerecht werden. Zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) erarbeitet das Öko-Institut im Auftrag des Bundesumweltministeriums bis Frühjahr 2017 übergreifende Anrechnungsregeln, die in diesen Staaten angewandt werden können und es erlauben, verschiedene Arten von Minderungszielen transparent zu verfolgen.
Das Monitoring von und die Berichterstattung über Emissionsminderungen brauchen verbesserte Regelungen und die Zielerreichung muss vergleichbar werden – das betonen auch Costa Rica, Kolumbien und Mexiko. Sie sind am Projekt „Nationale Systeme zur Anrechnung der Minderungsbeiträge von Nicht-Annex-1-Ländern“ beteiligt. Aus der Analyse ihrer konkreten Beispiele werden Anrechnungsregeln erarbeitet, die zu Schwellen- und Entwicklungsländern passen, ein elektronisches Tool zur Zieldokumentation wird entwickelt. Dieses soll in den drei lateinamerikanischen Ländern genutzt werden. Die Ergebnisse des Projektes werden außerdem interessierten Staaten sowie insbesondere den Beteiligten der internationalen Klimaverhandlungen zugänglich gemacht. cw
Jakob Graichen
Senior Researcher im Institutsbereich Energie & Klimaschutz
Öko-Institut e.V., Büro Berlin
Tel.: +49 30 405085-366
j.graichen--at--oeko.de
Projektkurzbeschreibung „Nationale System zur Anrechnung der Minderungsbeiträge von Nicht-Annex-1-Ländern“ auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
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