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Ausgabe Dezember 2014

GREEN IT

Information, Kommunikation und Klimaschutz

Editorial


IT: Fluch oder Segen für die Umwelt?

Das Vorwort von Michael Sailer, Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts

IT und Telekommunikation sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Viele Kolleginnen und Kollegen des Öko-Instituts, aber auch die Menschen um uns herum nutzen heute Smartphones und Tablet-PCs; sie laden ihre Urlaubsfotos in die Cloud oder spielen Online-Computerspiele. Alle diese mobilen und stationären Geräte und Anwendungen verbrauchen in ihrer Produktion, während der Nutzung und an ihrem Lebensende für die Entsorgung wertvolle Ressourcen sowie jede Menge Energie. In den 1980er Jahren haben wir in unseren Energieprognosen einen unbekannten Wirtschaftssektor mit hohen Stromverbräuchen eingeplant ohne zu wissen, was dieser genau sein könnte. Heute sehen wir, dass es wohl ein Platzhalter für die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) war und dass deren Auswirkungen auf die Umwelt immens sein können. Gleichzeitig könnten ihre vielfältigen Anwendungsfelder zum…

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IT: Fluch oder Segen für die Umwelt?

Im Fokus


Die faire Maus

Schritt für Schritt zur IT-Alternative

100 Prozent fair? So weit ist die Maus noch nicht. Denn auch ein kleines Gerät wie die Computermaus lässt sich nicht von einem Tag auf den anderen vollständig fair produzieren. Eine Herausforderung, die sich auch beim Fairphone zeigt. Zu viele unterschiedliche Rohstoffe werden verbaut, zu viele Vorlieferanten benötigt. Daher hat sich Susanne Jordan von Nager IT für einen schrittweisen Prozess entschieden. „Inzwischen ist unsere Maus zu zwei Dritteln fair“, sagt die Initiatorin der… mehr

Die faire Maus

Lang lebe mein Life-Style-Gerät!

Strategien für mehr Nachhaltigkeit bei Fernseher, Notebook & Co.

Sie verursachen etwa genau so viele CO2-Emissionen wie der Flugverkehr: Informations- und Kommunikationstechnologien, kurz IKT. Aber auch hinsichtlich Herstellung, Entsorgung oder Recyclingfähigkeit zeigt sich: Wir brauchen mehr ökologische und soziale Nachhaltigkeit bei IKT. Mit Blick auf die Geräte kann insbesondere eine längere Lebens- und Nutzungsdauer die Umwelt- und Klimabilanz verbessern sowie negative soziale Konsequenzen verringern. Wie sich mehr Nachhaltigkeit bei… mehr

Lang lebe mein Life-Style-Gerät!

Wachstum ohne Aufsicht

Mehr Klimaschutz bei Telekommunikationsnetzen und Rechenzentren

Größer, schneller, besser. Wir stellen immer höhere Anforderungen an unsere IT. Bessere Auflösung, schnellere Übertragung, größerer Komfort. Damit steigen nicht nur die Anforderungen an Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), sondern auch jene an die Telekommunikationsnetze und Rechenzentren, die wir für ihre Nutzung brauchen. Sie werden nach Berechnungen des Öko-Instituts in Zukunft einen deutlich steigenden Anteil am Stromverbrauch der IKT haben. Und damit auch an… mehr

Wachstum ohne Aufsicht

„Ein enger Austausch mit IKT-Herstellern ist uns wichtig“

Im Interview: Luis Neves (Deutsche Telekom AG)

Bei der Begrenzung von Stromverbrauch und Emissionen der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) spielt die Industrie eine zentrale Rolle. Welche Schritte die Deutsche Telekom AG für mehr Nachhaltigkeit bei Produkten, Netzen und Rechenzentren einleitet, berichtet Luis Neves, Konzernbeauftragter für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, im Gespräch mit eco@work. Er spricht über konkrete Maßnahmen ebenso wie über bestehende Herausforderungen. Neves ist zudem Vorsitzender der… mehr

„Ein enger Austausch mit IKT-Herstellern ist uns wichtig“

Aufschrauben

Porträt: Jens Gröger fordert mehr Effizienz

Die ersten Erfahrungen mit Informationstechnik liegen für Jens Gröger schon eine Weile zurück. „Meinen ersten Computer habe ich… mehr

Aufschrauben

Aufbrechen

Porträt: Marina Köhn berät die Bundesverwaltung

Das Familienerbstück war bei den Köhns kein Diamantring. Auch keine Ming-Vase. Sondern ein Computer. „Mein erstes Notebook habe… mehr

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Auffallen

Porträt: Vera Schneevoigt leitet das Produktgeschäft

Über Visitenkarten und wie man sie entgegen nimmt, muss man mit ihr nicht sprechen. Denn mit der japanischen Etikette ist Vera… mehr

Auffallen

Arbeit / Aktuell


Runter von der Ersatzbank!

Die Substitution kritischer Rohstoffe

Eine nachhaltige Primärproduktion, hohe Materialeffizienz sowie konsequentes Recycling – eine nachhaltige Ressourcenstrategie braucht all diese Aspekte. Und nicht zuletzt: Die Substitution kritischer Rohstoffe. Insgesamt 20 Stoffe sind nach Definition einer Arbeitsgruppe der Europäischen Kommission zu den kritischen Rohstoffen zu zählen, darunter auch die Seltenen Erden. Diese 20 Stoffe werden auch in Umwelttechnologien wie etwa Windenergieanlagen oder Katalysatoren eingesetzt.… mehr

Runter von der Ersatzbank!

Standards für Bleihütten

Für eine starke Umweltzivilgesellschaft in Afrika – Unterstützen Sie unser Spendenprojekt 2014!

Eine Million Menschen werden nach Schätzungen weltweit durch unsachgemäßes Recycling von Blei-Säure-Batterien massiv gesundheitlich geschädigt. Gleichzeitig führt das unkontrollierte Batterierecycling zu schwerwiegenden Umweltproblemen – insbesondere in einigen afrikanischen Ländern wie Ghana, Nigeria und Äthiopien. Denn dort steigt das Aufkommen an Altbatterien aufgrund des zunehmenden Verkehrs und der hohen Nachfrage nach stationären Stromspeichern stark an. Mit dem… mehr

Standards für Bleihütten

Mehr Transparenz beim Gerätekauf

Die Ausweisung der Energiekosten im Handel

A+++ bis D: Jeder kennt das Energielabel der EU. Auf ihm ist ersichtlich, welche Energieeffizienzklasse ein spezifisches Gerät besitzt. Auf Produkten mit dem EU-Energielabel sollen jetzt im Rahmen des EU-Projekts Yaeci (Yearly Appliance Energy Costs Indication) zusätzlich die jährlichen Energiekosten ausgewiesen werden. Die Auszeichnung zielt darauf ab, den Absatz von besonders effizienten Geräten zu fördern. Denn diese sind zwar in ihrer Anschaffung häufig teurer als… mehr

Mehr Transparenz beim Gerätekauf

Aufgerüstet

Das Strommarktmodell PowerFlex

Häuser werden in Zukunft verstärkt mit strombetriebenen Anlagen geheizt und gekühlt. Der Einfluss der Wärme- und Kälteerzeugung auf den Strommarkt wird sich somit verstärken. Ein aktuelles Projekt des Öko-Instituts im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums zielt darauf ab, das Strommarktmodell PowerFlex so zu erweitern, dass auch der Wärme- und Kältesektor bei Modellberechnungen detailliert berücksichtigt und bilanziert werden kann. Die Kopplung der Sektoren soll dabei helfen,… mehr

Aufgerüstet

Nachgeforscht

Was hemmt die Green Economy?

Die Entwicklung unserer Wirtschaftsweise hin zu mehr Nachhaltigkeit ist spätestens seit der UN-Konferenz über nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro im Jahr 2012 wieder verstärkt ins politische Bewusstsein gerückt. Der Prozess setzt jedoch einen tiefgreifenden Wandel in der Gesellschaft voraus. Er betrifft nicht nur die Wirtschaft selbst, sondern vielmehr unser Wissen, persönliche Werte und Leitbilder, ganze Märkte, Technologien, Infrastrukturen sowie eine kluge politische… mehr

Nachgeforscht

Arbeit / Rückblick


Schwerwiegende Konsequenzen für Aare, Rhein und Seen

Welche Folgen kann ein Kernkraftwerksunfall in der Schweiz haben?

Eine monatelange starke radioaktive Verunreinigung des Trinkwassers aus Aare und Rhein – dies wäre die Folge eines schweren Unfallszenarios in einem der drei Schweizer Kernkraftwerke (KKW) Leibstadt, Beznau und Gösgen. Städte in der Schweiz und Deutschland müssten umgehend die Trinkwassergewinnung aus den beiden Flüssen einstellen, so das Ergebnis einer Studie des Öko-Instituts. Im Auftrag des Trinationalen Atomschutzverbandes (TRAS) haben die Experten analysiert, welche… mehr

Schwerwiegende Konsequenzen für Aare, Rhein und Seen

Energielabel und Ökodesign

EU-Maßnahmen weiterentwickeln

Mehr Nachhaltigkeit bei Produkten und Dienstleistungen in der EU – das sind die Ziele des EU-Energielabels sowie der Ökodesign-Richtlinie. Doch wie wirksam sind diese Maßnahmen? Dieser Frage ging ein Konsortium unter Leitung des Beratungsunternehmens Ecofys nach, zu dem auch das Öko-Institut gehörte. Das Konsortium führte unter anderem Experteninterviews sowie Stakeholder-Workshops durch. Der Projektbericht fasst nun unter anderem Empfehlungen für das Energielabel sowie die… mehr

Energielabel und Ökodesign

Netzentwicklungsplan 2015: Falsche Rahmenbedingungen

Szenarienvorschläge verfehlen Klimaziele der Bundesregierung

Wie sich der Stromsektor entwickeln kann und welchen Einfluss dies auf das Stromnetz hat, das beschreiben die Übertragungsnetzbetreiber im Netzentwicklungsplan (NEP). In drei Szenarien schlagen sie Annahmen für die weitere Entwicklung vor, insbesondere zum deutschen Kraftwerkspark. Die Szenarien des NEP 2015 jedoch verfehlen deutlich die im Energiekonzept festgelegten klimapolitischen Ziele der Bundesregierung, so eine Analyse des Öko-Instituts auf Grundlage der veröffentlichten… mehr

Netzentwicklungsplan 2015: Falsche Rahmenbedingungen

Die Gesellschaft im Mittelpunkt

Handbuch Nachhaltigkeit

Wie müssen Nachhaltigkeitsaktivitäten gestaltet sein, damit sie eine möglichst große gesellschaftliche Wirkung entfalten? Antworten auf diese Frage gibt nun das Practitioners Handbook, ein Handbuch für kleine, mittelständische und große Unternehmen. Dieser Leitfaden für die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien wurde vom Öko-Institut sowie 17 europäischen Forschungspartnern entwickelt. Er baut auf den Ergebnissen des europäischen Forschungsprojektes IMPACT auf. Von Anfang an… mehr

Die Gesellschaft im Mittelpunkt

Perspektive


Kreativ im Recht

Juristen am Öko-Institut

Denke ich an Juristen, kommen mir die klassischen Berufsbilder in den Sinn – Rechtsanwälte, Richter, Staatsanwälte, Verwaltung. Kanzleien, Gerichte und Behörden sind die üblichen Verdächtigen, wenn es um die Wirkungsstätten unseres Berufszweiges geht. Das Öko-Institut kommt in einer solchen Aufzählung nicht vor. Meine Erfahrung zeigt: Wir müssen eine Tätigkeitsbeschreibung parat haben, um interessierte Fragesteller nicht im Regen stehen zu lassen. Was aber macht die Juristen am…

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Kreativ im Recht

Einblick


In stillem Andenken

Das Öko-Institut gedenkt Prof. Dr. Heinrich Freiherr von Lersner, der am 26. August 2014 in Berlin verstorben ist. Lersner hat durch sein Engagement, seine Überzeugungen und seinen hohen persönlichen Einsatz die deutsche Umweltpolitik maßgeblich mitgeprägt, darunter auch im Kuratorium des Öko-Instituts, dem er seit 1997 angehörte. Hier hat er die Arbeit des Instituts mit seiner Expertise stets kritisch begleitet und unterstützt. Wir behalten ihn als einzigartigen Menschen in… mehr

In stillem Andenken

Politisches Kochbuch erschienen

Der Frage, was gutes Essen ausmacht und welche Kosten hinter unserer Ernährung stecken, ging das Öko-Institut in seinem Spendenprojekt 2012 nach. Die Ergebnisse präsentieren jetzt ein Working Paper sowie das politische Kochbuch „Nachhaltig kochen!“ Letzteres illustriert mit Rezepten prominenter Köchinnen und Köche, dass eine Kost mit wenig oder ohne Fleisch gesund, sättigend und lecker ist. Es kann gegen einen Unkostenbeitrag von 15 Euro bei Andrea Droste bezogen werden: a.drost… mehr

Politisches Kochbuch erschienen

Der Arbeitsplatz von Kathleen Spilok

Wissenschaft und Emotionen

Wissenschaft und Emotionen – dass dies kein Gegensatz sein muss, beweist der Schreibtisch von Kathleen Spilok. Die Journalistin, die im Vorstand die Öffentlichkeitsarbeit des Instituts begleitet, schreibt vorrangig über Themen rund um erneuerbare Energien. Als Pause und zur Erholung von der Kopfarbeit bringen Dinge zum Anfassen wie der Zen-Garten oder der Linoldruck der Katze – beides Geschenke ihrer Tochter – Kathleen Spilok zum Schmunzeln. Persönliche Dinge, die bleiben inmitten… mehr

Der Arbeitsplatz von Kathleen Spilok

Vorschau


Klimaeffektiv und ressourceneffizient

Biomasse richtig einsetzen

Biomasse kann vielfältig eingesetzt werden: Als Nahrungs- und Futtermittel, als Rohstoff oder auch als Energieträger. Ihre Nutzung verursacht Treibhausgasemissionen, bietet aber ebenso die Möglichkeit der Einbindung von Kohlenstoff in Ökosystemen und Produkten. Dies wiederum dient der Treibhausgasminderung. Wie die Treibhausgasbilanz ausfällt, hängt von vielen Faktoren ab. So etwa, wo und wie die Biomasse angebaut wurde, ob Nebenprodukte genutzt werden oder welche Stoffe bzw. Energie sie…

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Klimaeffektiv und ressourceneffizient

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