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Ausgabe Dezember 2015

Green Economy

Nachhaltigkeit, neu verpackt?

Editorial


Wir brauchen echte Fortschritte!

Das Vorwort von Michael Sailer, Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts

Green Economy? Mir scheint, darüber reden wir am Öko-Institut schon immer. Ob 1985 mit unserer zweiten Energiewendestudie, wo es um Energiedienstleistung und als dafür wichtige Player um die zukünftige Rolle von kommunalen Energieunternehmen ging, oder 1996, als wir gemeinsam mit Hoechst über eine nachhaltigkeitsorientierte Konzernstrategie nachdachten, oder 2009, als wir unsere Jahrestagung unter die Überschrift „Nachhaltige Industriepolitik in Europa“ stellten. Denn klar ist doch: Deutschland ist als Industrieland auf eine funktionierende Wirtschaft angewiesen. Ebenso klar ist, dass diese Wirtschaft nicht unsere natürlichen Lebensgrundlagen zerstören darf, indem sie sichtbare oder unsichtbare schädliche Gase emittiert (und dies auch noch derart verschleiert, dass der Betrugsverdacht naheliegt), Böden auslaugt, strahlende oder anderweitig toxische Erbschaften hinterlässt, die…

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Wir brauchen echte Fortschritte!

Im Fokus


Abkehr vom Wachstum

Die Internationale Degrowth-Konferenz

Sie hat ein klar umrissenes Thema. Findet regelmäßig statt. Bietet zahlreiche Vorträge. Und doch ist die alle zwei Jahre durchgeführte Internationale Degrowth-Konferenz für ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit keine Konferenz wie jede andere. Das zeigt sich an der Organisationsform, den Inhalten, aber auch an der Finanzierung. Degrowth heißt so viel wie „Wachstumsrücknahme“, Interessierte diskutierten zuletzt im September 2014 in Leipzig, wie unsere… mehr

Abkehr vom Wachstum

Green Economy

Alter Wein in neuen Schläuchen?

Im September 2015 haben die Staats- und Regierungschefs in New York die Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen verabschiedet. Deren Entwicklung wurde auf dem Rio+20-Gipfel vor drei Jahren vereinbart. Ebenfalls wurde damals ein Beschluss zum Leitbild einer Grünen Wirtschaft (Green Economy) gefasst. Anlass zu fragen, was es damit auf sich hatte und wo die Debatte heute steht: Was ist die Green Economy? Und was ist der Mehrwert des Konzeptes?mehr

Green Economy

Green Finance

Investitionen in den Klimaschutz

Wir geben Geld für so einiges aus. Für das neueste Elektrogerät, ein schickes Outfit und ein schnelles Auto. Einen großen Teil unseres Vermögens legen wir außerdem auf die hohe Kante: für die Altersvorsorge auf dem Sparkonto oder bei der Lebensversicherung. Doch was fangen die Banken und Versicherer genau mit unserem Geld an? Obwohl grüne Investments oft gute Gewinne versprechen, werden sie nicht ausreichend genutzt. So gaben etwa die deutschen Versicherer – mit über 1,4 Billionen… mehr

Green Finance

„Es gibt eine große Bereitschaft zur Zusammenarbeit“

Im Interview: Prof. Dr. Markus Lederer, Universität Münster

Reden wir über Green Economy, hören wir oft nichts als Vorteile: Effizienteres Wirtschaften, Schutz der Ressourcen, soziales Augenmerk. Doch gelten diese Vorteile auch für den Aufbau einer Green Economy in Schwellen- und Entwicklungsländern? Oder kann ein grünes Wirtschaften in ihnen – unter anderem mit Blick auf Ernährungs- und Energiesicherheit – nur eine nachgeordnete Rolle spielen? Welche Potenziale, aber auch Herausforderungen es für Green Economy in Entwicklungs- und… mehr

„Es gibt eine große Bereitschaft zur Zusammenarbeit“

Porträt: Tine Langkamp

Koordinatorin bei 350.org

In Münster nahm für sie vieles seinen Anfang. Schon bevor sie einen Job hatte, in dem sie dafür bezahlt wird, engagierte sich… mehr

Porträt: Tine Langkamp

Porträt: Franziska Wolff

Wissenschaftlerin am Öko-Institut

Wachstum in Frage stellen? Franziska Wolff weiß, dass sie damit einen heiklen Punkt berührt – und tut es dennoch sehr bewusst.… mehr

Porträt: Franziska Wolff

Porträt: Frederik Moch

Referatsleiter beim DGB

Heimlich haben sie sich getroffen, über Wochen. Als die Gründung des Betriebsrats dann bekannt wurde, gab sich der Arbeitgeber… mehr

Porträt: Frederik Moch

Arbeit / Aktuell


Zur Zukunft der Umweltpolitik

Zwei Projekte für das Umweltbundesamt

Grundsätzliche Fragen zur Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik beschäftigen das Öko-Institut in zwei neuen Projekten für das Umweltbundesamt. Im Vorhaben „Umweltpolitik im 21. Jahrhundert – Ansätze zur Bewältigung neuartiger Herausforderungen“ wird sich das Öko-Institut bis August 2018 mit den Defiziten bisheriger Umweltpolitik und Optionen für ihre Weiterentwicklung beschäftigen. Dies geschieht gemeinsam mit dem Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU) der Freien Universität… mehr

Zur Zukunft der Umweltpolitik

Elektrofahrzeuge in Europa

Stand und Perspektiven

Schon heute wird erwartet, dass der Verkehrssektor seine Emissionen bis 2050 nicht um 80 bis 95 Prozent verringern kann. Zwar hat sich die Fahrzeugeffizienz erhöht, aber ebenso das Verkehrsaufkommen in Europa. Eine deutliche Reduzierung der Emissionen des Verkehrs ist jedoch unverzichtbar. Sie lässt sich insbesondere auf zwei Wegen erreichen: durch eine weitere erhebliche Effizienzsteigerung sowie durch eine deutliche Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien. Zwei Wege, die beim… mehr

Elektrofahrzeuge in Europa

Kein Spiel

Umgang mit Ersatzbaustoffen

Für Tragschichten im Straßenbau oder zur Aufschüttung von Lärmschutzwällen:  Ersatzbaustoffe wie Bodenaushub oder Abbruchmaterial können wiederverwertet werden und so natürliche Ressourcen schonen. Sie dürfen jedoch nicht schadstoffbelastet sein, um Böden und Gewässer nicht zu verunreinigen. Welche Baustoffe zugelassen werden und wie mit ihnen rechtlich oder unter Kostengesichtspunkten umgegangen wird, regelt die neue Mantelverordnung. Das Öko-Institut organisiert in einem… mehr

Kein Spiel

Ressourceneffiziente Software

Ein Bewertungssystem

Wie kann Software gestaltet werden, dass sie Hardwareressourcen schont, energieeffizient arbeitet und langfristig nutzbar ist? Diesen Fragen sind die Teilnehmer eines Fachgesprächs des Umweltbundesamtes Ende 2014 nachgegangen, das unter der Leitung des Öko-Instituts stattfand. Ein nun gemeinsam mit der Hochschule Trier und der Universität Zürich gestartetes Projekt knüpft daran an und will ein Bewertungssystem für Software aufstellen. Als Bewertungskriterien kommen dazu die… mehr

Ressourceneffiziente Software

Trafo 3.0: Veränderungsprozesse unter der Lupe

Zur Zukunft des Wandels

Wie können gesellschaftliche Transformationen zielführend gestaltet werden? Wie arbeiten Akteure aus Politik und Zivilgesellschaft optimal zusammen? Wie kann Widerständen gegen den gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit begegnet werden? Diesen und weiteren Fragen geht das aktuelle Forschungsprojekt „Trafo 3.0“ des Öko-Instituts im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung auf den Grund. Dafür entwickeln die Wissenschaftler zunächst ein Gedankenmodell… mehr

Trafo 3.0: Veränderungsprozesse unter der Lupe

Arbeit / Rückblick


Das Simulationsmodell FABio

Auswirkungen der Biomassenutzung

Was passiert, wenn sich die Nachfrage nach Biomasse in Deutschland in den kommenden zehn Jahren um die Hälfte erhöht? Welche Auswirkungen hat das auf die Landnutzung oder auch auf Kosten und die Treibhausgasbilanz? Zur Beantwortung dieser Fragen entwickelt das Öko-Institut das Simulationsmodell FABio (Forestry and Agriculture Biomass Modell), das die Auswirkungen einer steigenden Biomassenachfrage modelliert. „Die Produktion von Biomasse ist sehr komplex – sie berührt die… mehr

Das Simulationsmodell FABio

Das Projekt RE-DISS

Informationen über die Stromherkunft

Verlässlich und genau – das sollen die Informationen über den Strom sein, den europäische Verbraucher nutzen. Denn die EU verpflichtet Stromversorger zur Offenlegung von Herkunft und Umweltauswirkungen des verkauften Stroms. Ein wichtiger Schritt zur Umsetzung dieser Verpflichtung ist das von der Europäischen Kommission geförderte Projekt RE-DISS (Reliable disclosure systems for Europe), das seit 2010 vom einem Projektteam unter Leitung des Öko-Instituts durchgeführt wurde. In der… mehr

Das Projekt RE-DISS

Rohstoffpartnerschaft zwischen Grönland und der EU

Analyse im Auftrag der Europäischen Kommission

Grönland und die EU haben eine Partnerschaft beschlossen – für kritische Rohstoffe wie Seltene Erden, aber auch für weitere Metalle wie Eisen oder Zink. Wie die Kooperation möglichst umwelt- und sozialverträglich umgesetzt und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich sein kann, haben das Öko-Institut und Partner aus Belgien und Dänemark im Auftrag der Europäischen Kommission untersucht. „Die Erfahrungen aus geplanten und laufenden Rohstoffpartnerschaften zeigen, dass für… mehr

Rohstoffpartnerschaft zwischen Grönland und der EU

Unterirdische Raumplanung

Konflikte unter der Erde vermeiden

Unter der Erde sind Konflikte vorprogrammiert: Schon heute bestehen unterschiedliche Nutzungsansprüche – so etwa der Grundwassergewinnung, des Salzbergbaus oder auch der Speicherung von Erdgas. Weitere Nutzungen könnten hinzukommen, so etwa Fracking oder zusätzliche Energiespeicher. Um zukünftige Nutzungskonflikte zu vermeiden, haben die Wissenschaftler des Öko-Instituts gemeinsam mit dem Institut für ökologische Raumentwicklung und der G.E.O.S. Freiberg Ingenieurgesellschaft mbH… mehr

Unterirdische Raumplanung

Perspektive


Das Licht der Zukunft

Innovation und Vielfalt bei LED-Lampen

Der Abschied ist vielen nicht leicht gefallen. Es ging ein Raunen durch die deutschen Wohnzimmer, als die EU im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie die Glühlampe bis auf bestimmte Ausnahmen verbot. Manche Nostalgiker, die nicht auf die liebgewonnene Glühlampe verzichten wollten, starteten sogar Hamsterkäufe. Hätten sie gewusst, dass nur wenige Jahre später ein deutlich energieeffizienterer und optisch mindestens gleichwertiger Ersatz auf dem Markt ist, wäre das ein oder andere Kellerregal…

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Das Licht der Zukunft

Einblick


Transformation:

Neue Einblicke

Unter dem leicht sperrigen Begriff der ‚Transformation‘ verbirgt sich der notwendige, grundlegende Wandel unserer Gesellschaft hin zu nachhaltigen Produktions- und Konsummustern. Ein aktuelles Beispiel ist die Energiewende. Wie solche Transformationen gestaltet werden sollen und welche Veränderungen dafür in welchen Bereichen stattfinden müssen, beschreibt das aktuelle Buch „Wie Transformationen und gesellschaftliche Innovationen gelingen können“ des Öko-Instituts. Es erscheint… mehr

Transformation:

Der Arbeitsplatz von… Charlotte Loreck

Analysen zum Strommarkt

Ein klassischer Arbeitsplatz, an dem sich Charlotte Loreck vor allem auf die Herausforderungen der Energiewende konzentriert. Bei den Analysen zum Strommarkt hilft ihr immer wieder der Blick auf die Deutschlandkarte mit den Braunkohle- und Kernkraftwerken – beides Auslaufmodelle für die Energieversorgung. Die Post-its darauf geben das Abschaltdatum der Atommeiler an. Energie für ihre Arbeit bringt unter anderem Schokolade – der Rest eines großen, süßen Pakets, das sich die… mehr

Der Arbeitsplatz von… Charlotte Loreck

Bürgerbeteiligung:

Auf Kurs gebracht

Die Beteiligung der Öffentlichkeit wird zunehmend wichtiger bei der Planung und Umsetzung von Großprojekten. Welche Faktoren für den Erfolg der zum Teil konfliktreichen Prozesse wichtig sind, beschreibt jetzt anschaulich das neue „Kursbuch Bürgerbeteiligung“. Der in seiner Art bislang einzigartige Sammelband vereint Positionen von Wissenschaftlern ebenso wie von Praktikern und gibt Einblicke in verschiedene Formen von demokratischer Teilhabe. Darüber hinaus stellt der… mehr

Bürgerbeteiligung:

Vorschau


Kreisverkehr statt Einbahnstraße

Fakten zur Abfallwirtschaft

617 Kilo Siedlungsabfall produzierte jeder Deutsche 2013. Das entspricht insgesamt 49.570.000 Tonnen pro Jahr oder fast 1,7 Kilo pro Einwohner und Tag. Unsere Gesellschaft wirft noch weit mehr weg – wir produzieren unter anderem Abfälle bei der Gewinnung und Behandlung von Bodenschätzen sowie Bau- und Abbruchabfälle (29 bzw. 203 Millionen Tonnen im Jahr 2013). Abfall, den es eigentlich dringend zu vermeiden gilt, um Ressourcen zu schonen und das Klima zu schützen. Was sich nicht vermeiden…

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Kreisverkehr statt Einbahnstraße

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