Ausgabe: Dezember 2015, Green Economy – Nachhaltigkeit, neu verpackt?
Im Fokus
Porträt: Tine Langkamp
Koordinatorin bei 350.org

In Münster nahm für sie vieles seinen Anfang. Schon bevor sie einen Job hatte, in dem sie dafür bezahlt wird, engagierte sich Tine Langkamp dort für Divestment: den Rückzug von Investitionen in fossile Brennstoffe. Von dieser Idee war sie von Beginn an überzeugt. „Das Divestment-Konzept greift jene an, die hauptverantwortlich sind für den Klimawandel“, sagt Langkamp, „nicht nur eine Region oder einen Sektor, sondern die größten CO2-Schleudern weltweit.“ Also setzt sie sich dafür ebenso engagiert ein wie zuvor für andere Themen. „Ich bin im Studium zur Aktivistin geworden – da ging es etwa um Bildungspolitik oder Gentrifizierung“, sagt Tine Langkamp, „seit 2009 aber beschäftigt mich vor allem das Klimathema.“
Der Job in diesem Bereich ließ nicht allzu lange auf sich warten: Seit Sommer 2013 arbeitet Langkamp als Koordinatorin für die Klimaorganisation 350.org, unter deren Dach sie die Divestment-Kampagne Fossil Free Deutschland begleitet. Seitdem baut sie ein Netzwerk mit lokalen Gruppen auf – „21 sind es inzwischen“ –, kümmert sich um Presse- und Medienarbeit, Social Media und Aktionen vor Ort. Was in Münster seinen Anfang nahm, ist heute ein vielversprechender Vollzeitjob. „Am Anfang sah es für uns nicht so rosig aus, aber inzwischen ist das Thema Divestment hierzulande angekommen und bringt neue Energie in die Klimabewegung“, sagt Langkamp. cw
Tine Langkamp
350.org
Koordinatorin Fossil Free Deutschland
Tel.: +49 151 70169509-000
tine--at--350.org
Die 30-Jährige Kampagnen-Koordinatorin Tine Langkamp ist im Tecklenburger Land aufgewachsen, seit 2008 wohnt und arbeitet sie im nordrhein-westfälischen Münster. Schon während ihres Studiums engagierte sie sich für unterschiedliche Themen, seit 2009 vor allem im Bereich Klima. Seit August 2013 ist Langkamp für die Klimaorganisation 350.org tätig und koordiniert die Divestment-Kampagne Fossil Free Deutschland. Münster könnte die erste deutsche Stadt sein, die Divestment beschließt. Ein praktischer Umsetzungsplan wurde vorgelegt, der vom Haupt- und Finanzausschuss der Stadt genehmigt werden muss. Dieser tagt das nächste Mal im November 2015.
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