Im Juli 2016 hat die Kommission zur Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe, kurz Endlager-Kommission, ihren Abschlussbericht vorgelegt. Ich selbst war Teil der Kommission, die insgesamt zwei Jahre lang daran gearbeitet hat, die Grundlagen für die Standortsuche eines Endlagers in Deutschland festzulegen. Im Sommer 2016 nahm das neu gegründete Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) seine Arbeit auf, im Folgenden wurde die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) als Betreiber der Endlager gegründet; im Mai 2017 beschloss der Deutsche Bundestag das überarbeitete Standortauswahlgesetz für ein atomares Endlager. Damit steht der kommende Suchprozess auf soliden wissenschaftlich-fachlichen, politischen und organisatorischen Füßen. Auch wenn er nicht immer leicht war, ist doch die demokratisch legitimierte Basis, die er gelegt hat, immens wichtig. Das können wir…
mehrEditorial
Im Fokus
Keine schnellen Lösungen
Die Schweizerische Energie-Stiftung
Am Anfang hört sich alles sehr vertraut an. Der Ausstieg aus der Atomkraft wurde beschlossen. Es wird nach einem Endlager gesucht. Wir haben es mit einer Institution zu tun, die aus der Anti-Atomkraft-Bewegung hervorgegangen ist. Doch nach wenigen Sätzen wird klar: Die Entwicklung in der Schweiz unterscheidet sich in den Details deutlich von jener in Deutschland – etwa mit Blick auf die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger in die Entscheidungsfindung. „Wir hatten in der Schweiz…
mehrErste Schritte
Die Suche nach einem Endlagerstandort
Es ist ein Prozess der Superlative. Er betrifft das ganze Land. Im Fokus werden etliche Regionen stehen. Er wird noch Generationen beschäftigen. Es wird etwas gebaut, das bestmögliche Sicherheit garantieren soll, für einen Zeitraum von einer Million Jahren. Ursache für diesen Prozess ist der denkbar gefährlichste Müll – hochradioaktiver Abfall. Die Suche nach einem Endlagerstandort hat im September 2017 offiziell begonnen. Wie dieser Prozess optimal umgesetzt werden kann, daran…
mehrEndlagerung, Deponierung oder Wiederverwendung?
Die Freigabe von Rückbauabfällen
Für einen Großteil der deutschen Kernkraftwerke hat das Ende des Atomzeitalters bereits begonnen: Nur acht von ihnen sind noch in Betrieb, 21 befinden sich bereits im Prozess der Stilllegung, für vier weitere wurde ein Antrag auf Stilllegung gestellt. Derzeit werden viele Kernkraftwerke zurückgebaut – doch wohin werden die dabei entstehenden Abfälle gebracht? Was geschieht mit Brennelementen und Rohrleitungen, dem Reaktordruckbehälter oder den Wänden des Reaktorgebäudes? Wer…
mehr„Wir müssen Vertrauen schaffen und die Menschen einbinden“
Im Interview: Prof. Dr. Klaus Töpfer (Nationales Begleitgremium)
Kein Verfahren hinter verschlossenen Türen, keine Entscheidungen über die Köpfe der Menschen hinweg – die Suche nach einem Endlagerstandort steht im Zeichen von Transparenz, Fairness und Beteiligung. Eine wesentliche Rolle spielt dabei das so genannte Nationale Begleitgremium (NBG), dessen Einrichtung die Endlagerkommission empfohlen hat: Das NBG besteht aus Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowie Bürgervertreterinnen und -vertretern und soll den Prozess der Standortauswahl…
mehrPorträt
Julia Mareike Neles (Öko-Institut)

Komplex ist ihr Fachgebiet. Und mitunter auch schwer verständlich. Das wurde Julia Neles im Juni 2017 einmal wieder deutlich…
mehrPorträt
Pascale Jana Künzi (Schweizer Bundesamt für Energie)

Akzeptanz ist für sie ein großes Wort. Vielleicht sogar zu groß. „Es wird immer Menschen geben, die gegen ein Endlager sind,… mehr
Porträt
Prof. Dr. Klaus-Jürgen Röhlig (TU Clausthal)

Während bei anderen Professoren die Hörsäle aus allen Nähten platzen, könnte er sich mit seinen Studenten bequem in ein Café… mehr
Arbeit / Aktuell
Urbaner Umweltschutz
Nachhaltige Konzepte für die Stadt von morgen
Lebenswert und umweltfreundlich soll sie sein, die Stadt von Morgen. Mit ausreichend Grün- und Freizeitflächen, sauberer Luft, geringem Ressourcenverbrauch, kurzen Wegen, effizienter Energie- und Abfallwirtschaft und attraktiven Mobilitätsangeboten. Doch welche Maßnahmen und Planungsinstrumente braucht es für solch eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung? Mit verschiedenen Partnern arbeitet der Bereich Ressourcen & Mobilität des Öko-Instituts bis zum Jahr 2020 in drei… mehr
Technik und Gesellschaft
Die Entsorgung radioaktiver Abfälle
Die Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte haben gezeigt, dass bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle nicht nur technische, sondern auch soziale Aspekte eine zentrale Rolle spielen. „Es besteht jedoch noch großer Forschungsbedarf bei der Frage, welche Wechselwirkungen es zwischen den technischen und sozialen Faktoren gibt“, sagt Anne Akinsara-Minhans vom Öko-Institut, „offene Fragen sind zum Beispiel, wie Technik und Gesellschaft in Entscheidungsprozessen zusammenwirken und wie… mehr
Nukleare Risiken – darstellen, diskutieren, Maßnahmen ergreifen
Neues Spendenprojekt des Öko-Instituts
Kriegerische Auseinandersetzungen in der Ukraine, bewaffnete Kämpfe in Pakistan, schwelende Konflikte um Iran und Nordkorea: Konflikte und Krisenherde nehmen weltweit zu – und damit genauso die Verwundbarkeit der nuklearen Anlagen in diesen Regionen. Zwar wird bislang davon ausgegangen, dass absichtliche Angriffe auf kerntechnische Anlagen tabu sind – aber ist dies tatsächlich so? Statt auf ein unsichtbares Tabu zu vertrauen, müssen die Risiken klar benannt und internationale… mehr
Recht für mehr nachhaltige Mobilität
Hürden abbauen, Innovationen fördern
Wie können Städte gesonderte Parkflächen für das Carsharing einrichten? Wie können sie Räume, die derzeit für den Verkehr reserviert sind, für andere Nutzungsformen – etwa für Veranstaltungen oder als Spielflächen – zurückgewinnen? Wie lassen sich Genehmigungen für Bürgerbusse oder Mitfahrsysteme auf dem Land einfacher umsetzen? Häufig stehen rechtliche Hürden solchen und weiteren Entwicklungen bzw. den sich ändernden Mobilitätsbedürfnissen entgegen. Das aktuelle Projekt „Recht… mehr
Arbeit / Rückblick
Mobiles Baden-Württemberg
Transformation des Verkehrssektors
Von einer nachhaltigen Entwicklung ist der Verkehr in Baden-Württemberg weit entfernt: Seine Emissionen liegen heute sogar über dem Niveau von 1990. „Eine umfassende Transformation ist unausweichlich – nicht nur aus ökologischen Gründen“, sagt Dr. Wiebke Zimmer vom Öko-Institut, „wichtig ist sie auch mit Blick auf einen weltweiten Trend hin zur Elektromobilität, der die deutsche Automobilwirtschaft zu überrollen droht.“ Wie aber lässt sich ein Wandel zur Nachhaltigkeit einleiten,… mehr
Reichen die Rohstoffe?
Bedarf der Elektromobilität
In der Diskussion über Elektromobilität spielt auch ihr Rohstoffbedarf eine zentrale Rolle – und die Frage, wie er gedeckt werden kann. „Selbst wenn die Zahl von Elektrofahrzeugen bis 2050 hierzulande und global deutlich steigt, kann die damit zusammenhängende Rohstoffnachfrage gedeckt werden“, sagt dazu Rohstoffexpertin Stefanie Degreif. In der Analyse „Strategien für die nachhaltige Rohstoffversorgung der Elektromobilität. Synthesepapier zum Rohstoffbedarf für Batterien und… mehr
Grenzen für die Umwelt
ÖkoRess I
Verlust von Ökosystemen, Schadstoffbelastung von Boden und Luft, Eingriffe in den Wasserhaushalt – die Gewinnung abiotischer Primärrohstoffe, also nicht erneuerbarer Rohstoffe wie Erze, Kies, Sand oder Kohle, ist oft mit schädlichen Umweltauswirkungen verbunden. Wie tiefgreifend diese sind, kann je nach Rohstoff, Art des Abbaus und der Aufbereitung sehr unterschiedlich sein. Gleichzeitig steigt der Rohstoffbedarf weltweit an. Vor diesem Hintergrund hat das Öko-Institut nun eine… mehr
Perspektive
Einblick
40 Jahre Öko-Institut: Feier und Ausblick in die Zukunft
Große Jubiläumsveranstaltung in Berlin
Mit rund 300 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, mit langjährigen Wegbegleitern und neuen Partnern haben wir am 7. November unser 40. Jubiläum in Berlin groß gefeiert. Am Nachmittag diskutierten wir in drei spannenden Talkrunden die Herausforderungen an eine nachhaltige Zukunft; der Abend bot als Festveranstaltung Zeit zum Diskutieren, Vernetzen und Feiern. Dr. Barbara Hendricks, amtierende Bundesumweltministerin, dankte uns für die Arbeit der… mehr
Geht das eigentlich …
dass die Energiewende für Privathaushalte ein Gewinn wird?
Ja, das geht tatsächlich und kann durch die Politik, durch die Energieversorger, aber auch durch die Verbraucherinnen und Verbraucher selbst erreicht werden. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG, regelt, wie viel Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz gelangt und wie dieser gefördert wird. Die EEG-Umlage deckt dabei die Differenz aus dem aktuellen Börsenstrompreis und den festgelegten, höheren Vergütungssätzen für Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Sie wird auf den… mehr