Ausgabe: Dezember 2017, Endlagerung – Die ersten Schritte
Arbeit / Aktuell
Urbaner Umweltschutz
Nachhaltige Konzepte für die Stadt von morgen

Lebenswert und umweltfreundlich soll sie sein, die Stadt von Morgen. Mit ausreichend Grün- und Freizeitflächen, sauberer Luft, geringem Ressourcenverbrauch, kurzen Wegen, effizienter Energie- und Abfallwirtschaft und attraktiven Mobilitätsangeboten. Doch welche Maßnahmen und Planungsinstrumente braucht es für solch eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung? Mit verschiedenen Partnern arbeitet der Bereich Ressourcen & Mobilität des Öko-Instituts bis zum Jahr 2020 in drei Projekten zu diesen Forschungsfragen zum „Urbanen Umweltschutz“ – einem strategischen Feld des Umweltbundesamtes.
Optimierte Prozesse bei Stadt- und Infrastrukturplanung
Eine nachhaltige Stadtentwicklung braucht eine optimale Abstimmung zwischen umweltrelevanter Stadt- und Infrastrukturplanung. Doch bestehen oft noch hemmende Abläufe – etwa durch nicht vorhandene Schnittstellen oder zu geringer Vernetzung der städtischen Akteure. Im Projekt „Umweltschutz durch integrierte Planungsprozesse an der Schnittstelle von Stadt- und Infrastrukturplanung“ werden mit Fokus auf Verkehr, Energie- und Abfallwirtschaft Hemmnisse, aber auch Potenziale in solchen Abstimmungsprozessen aufgezeigt. Zudem werden Empfehlungen für effizientere Koordinationsprozesse in der Stadt- und Infrastrukturplanung erarbeitet und mit Akteuren aus der Praxis diskutiert.
Urbane Stoffströme
Wachsende Ballungsräume verursachen einen gesteigerten Bedarf an Baustoffen und weiteren Rohstoffen. Gleichzeitig machen Gebäude, Infrastruktur und Güter eine Stadt zu einer riesigen potenziellen Rohstoffmine. Inwieweit Instrumente der Stadtplanung das Stoffstrommanagement verbessern und dadurch den Ressourcenverbrauch verringern können, steht im Mittelpunkt der Studie „Steuerbare urbane Stoffströme. Möglichkeiten und Grenzen der nachhaltigen Steuerung städtischer und stadtregionaler Stoffströme mittels Instrumenten der Stadtplanung“. Die Ergebnisse werden in Handlungsempfehlungen an Bund, Länder und Kommunen weitergegeben.
Integrierte Planungsprozesse für eine flächensparende Stadtentwicklung
In vielen Ballungsräumen wie Berlin, München oder Rhein-Main wird bis 2030 ein starkes Bevölkerungswachstum erwartet. Dabei stellt sich die zentrale Frage, inwieweit die Flächennutzung im Innenbereich den Entwicklungsbedarf einer Stadt decken kann, ohne die technischen Infrastrukturen für Wasserversorgung, Abfall, Verkehr und Wärme zu überlasten. Im Projekt „Ökologische Auswirkungen integrierter Innenentwicklungskonzepte auf die Infrastrukturen urbaner Wachstumsregionen“ wird anhand sechs deutscher Wachstumsregionen konkret aufgezeigt, welche ökologischen und ökonomischen Effekte mit Innen- oder Außenentwicklungsstrategien verbunden sind.
Dr. Matthias Buchert
Bereichsleiter
Ressourcen & Mobilität
Büro Darmstadt
Tel.: +49 6151 8191-147
Email: m.buchert--at--oeko.de
Projekt 1: „Umweltschutz durch integrierte Planungsprozesse an der Schnittstelle von Stadt- und Infrastrukturplanung„
Projektleitung: Öko-Institut e.V. – Dr. Matthias Buchert und Stefanie Degreif
Projektpartner: Institut für Stadt und Immobilie der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen
Auftraggeber: Umweltbundesamt
Projektwebseite „Umweltschutz durch integrierte Planungsprozesse an der Schnittstelle von Stadt- und Infrastrukturplanung“ des Öko-Instituts
Projekt 2: „Steuerbare urbane Stoffströme. Möglichkeiten und Grenzen der nachhaltigen Steuerung städtischer und stadtregionaler Stoffströme mittels Instrumenten der Stadtplanung“
Projektpartner: Öko-Institut e.V. – Dr. Matthias Buchert und Daniel Bleher
Projektleitung: Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH
Auftraggeber: Umweltbundesamt
Projekt 3: „Ökologische Auswirkungen integrierter Innenentwicklungskonzepte auf die Infrastrukturen urbaner Wachstumsregionen“
Projektleitung: Öko-Institut, e.V. – Dr. Matthias Buchert und Daniel Bleher
Projektpartner: Institut für Stadt- und Regionalentwicklung an der Hochschule Nürtingen-Geislingen
Auftraggeber: Umweltbundesamt
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