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Ausgabe Dezember 2018

Die soziale Seite der Energiewende

Editorial


Energiewende für alle

Das Vorwort von Michael Sailer, Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts

Die Energiewende ist ein gesellschaftliches Großprojekt. Schon 1980 hat das Öko-Institut in seiner ersten, namensgebenden Studie die Herausforderungen einer Energieversorgung „ohne Erdöl und Uran“ beschrieben. Heute geht es um den Kohleausstieg ebenso wie um den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien, um Energieeffizienz und Klimaschutz. Kurz gesagt: Es geht darum, die Energieversorgung sauber, bezahlbar, sicher zu machen. Und zwar für alle in unserer Gesellschaft. Dafür muss der deutsche Staat die richtigen Anreize schaffen und investieren. Und das heißt auch, dass wir Bürgerinnen und Bürger die Umgestaltung unserer (Energie-)Wirtschaft mitfinanzieren. Aus unserer Sicht am Öko-Institut ist es wichtig, zu prüfen, wie man die Lasten verteilt. Damit sich am Ende alle sauberen Strom leisten, nachhaltig mobil sein und umweltfreundlich wohnen können.

Beim umweltfreundlichen…

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Energiewende für alle

Im Fokus


Besser wohnen

Das Projekt „Habiter Mieux“

Fenster austauschen. Wände isolieren. Heiztechnik erneuern. Drei Maßnahmen, die in vielen Haushalten den Energiebedarf deutlich senken können. Viele Menschen können es sich zum Beispiel in Frankreich jedoch nicht leisten, ihre Eigenheime zu sanieren. Daher fördert die Agence Nationale de l’Habitat (Anah) solche Maßnahmen umfassend: Das Programm Habiter Mieux – auf Deutsch „Besser wohnen“ – der nationalen Wohnraumbehörde hat zwischen 2011 und 2017 insgesamt 250.000 Haushalte bei…

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Besser wohnen

Die soziale Seite der Energiewende

Zwischen Klimaschutz und Gerechtigkeit

Wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad zu halten, führt an der Energiewende kein Weg vorbei. Ihr zentrales Ziel ist eine saubere, aber auch sichere und bezahlbare Energieversorgung. Bausteine sind der Ersatz fossiler und nuklearer Brennstoffe durch erneuerbare Energien sowie eine deutliche Verringerung des Energieverbrauchs. Neben ihren positiven ökologischen Auswirkungen hat die Energiewende jedoch auch soziale Konsequenzen. So wirken… mehr

Die soziale Seite der Energiewende

Effizienz und Suffizienz

Gegen Kostenbelastung, für den Klimaschutz

Für ein Gelingen der Energiewende kommt es nicht nur darauf an, welche Energie wir verbrauchen. Sondern auch darauf, wie wir sie verbrauchen: Eine sparsame Energienutzung trägt wesentlich dazu bei, die CO2-Emissionen zu senken und dem Klimawandel zu begegnen. Gerade bei einkommensstarken Haushalten besteht oftmals ein hohes Einsparpotenzial. Gleichzeitig helfen Effizienz- und Suffizienzmaßnahmen dabei, jene Kosten zu senken, die in privaten Haushalten für Strom und Heizung… mehr

Effizienz und Suffizienz

„Es müsste ein Ministerium für Energienachfrage geben.“

Interview mit Elizabeth Shove (Professorin für Soziologie an der Universität Lancaster)

Energieeffiziente Technologien und ein energiebewusstes Verhalten beeinflussen, wie viel Energie wir verbrauchen. Doch solche Ansätze hinterfragen nicht die sozialen Grundlagen der Energienachfrage. Aus der Sicht von Professor Elizabeth Shove braucht es umfassendere und tiefergehende Strategien, die auch Maßnahmen beinhalten, die zwar nicht direkt auf den Energieverbrauch ausgerichtet sind, diesen aber dennoch beeinflussen. Diese so genannten non-energy policies gibt es in der… mehr

„Es müsste ein Ministerium für Energienachfrage geben.“

Porträt

Udo Sieverding (VZ NRW)

Manchmal geht er selbst in den Keller. „Ich hospitiere immer mal wieder in der Energieberatung, um mir vor Ort ein Bild zu… mehr

Porträt

Porträt

Dr. Corinna Fischer (Öko-Institut)

Ruhig und luxuriös wohnen im Alter? Kommt für sie nicht in Frage. Sie wünscht sich für die Zukunft eine lebendige… mehr

Porträt

Porträt

Dr. Ute Dubois (ISG)

In einer Wohnung leben, die im Winter immer zu kalt ist. Die Fensterläden tagsüber nicht öffnen, damit das Haus nicht auskühlt.… mehr

Porträt

Arbeit / Aktuell


Ohne Plastik leben - Spendenprojekt 2018

Unterstützen Sie uns!

Es hält unsere Lebensmittel frisch und unsere Kleidung knitterfrei, macht unseren Alltag bequem und Produkte erschwinglich: Plastik scheint ein Alleskönner zu sein. Doch: Plastik ist für unsere Umwelt auch ein schwerwiegendes und inzwischen unübersehbares Problem. „Die negativen Auswirkungen seiner Nutzung zeigen sich an Plastikmüll in den Ozeanen und verendeten Tieren ebenso wie an Mikroplastik in Nahrungsmitteln“, sagt Andreas Köhler, Senior Researcher am Öko-Institut. Viele… mehr

Ohne Plastik leben - Spendenprojekt 2018

Auf Spurensuche

Arzneimittelwirkstoffe in Gewässern

Die Plastikverschmutzung in Gewässern ist in aller Munde. Aber was ist mit anderen Stoffen, die Spuren hinterlassen, wie etwa Arzneimittelrückständen? Sie werden regelmäßig in unseren Oberflächengewässern gefunden. Schon lange auf dem Radar der Wissenschaft, gibt es jedoch keine ausreichenden Informationen über ihre Bedeutung für die aquatische Umwelt. Im Auftrag des baden-württembergischen Umweltministeriums entwickelt das Öko-Institut in seinem Projekt „Praxisgerechte… mehr

Auf Spurensuche

Reicht’s fürs Klima?

Energie- und Klimapläne in der EU

Alle EU-Mitgliedstaaten müssen bis Ende 2018 Entwürfe für nationale Energie- und Klimapläne bei der EU-Kommission vorlegen. „Hierfür wurden aber keine bindenden nationalen Ziele etwa mit Blick auf die erneuerbaren Energien und den Energieverbrauch definiert“, sagt Dr. Hannah Förster vom Öko-Institut, „erst bei der Auswertung der Entwürfe wird sich daher zeigen, ob die Staaten gemeinsam die 2030er- Energie- und Klimaziele erreichen können.“ Bei dieser Arbeit wird die EU-Kommission… mehr

Reicht’s fürs Klima?

Lehrstoff Europäischer Emissionshandel

Voneinander lernen für den Klimaschutz

Mit einem marktwirtschaftlichen Instrument das Klima schützen. Das steckt hinter dem Gedanken des Europäischen Emissionshandels, der 2005 zur Umsetzung des Klimaschutzabkommens von Kyoto eingeführt wurde. Indem eine begrenzte Zahl an Emissionsrechten gehandelt wird, soll der europaweite Treibhausgasausstoß gesenkt werden. Um weitere Länder bei der Einrichtung ihrer eigenen Handelssysteme zu unterstützen, haben das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit… mehr

Lehrstoff Europäischer Emissionshandel

Ein Modell für die Zukunft?

Stromsparen attraktiv machen

Für eine erfolgreiche Energiewende braucht es den Ausbau erneuerbarer Energien ebenso wie eine erhöhte Energieeffizienz. Diese sinnvoll zu verknüpfen, ist das Ziel eines aktuellen Projektes, das die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) gemeinsam mit dem Öko-Institut sowie dem Beratungsbüro Ö-quadrat durchführen. „Ziel ist es, Stromsparen für die Verbraucherinnen und Verbraucher attraktiv zu machen“, sagt Prof. Dr. Rainer Grießhammer, Senior Adviser des Öko-Instituts und Leiter des… mehr

Ein Modell für die Zukunft?

Arbeit / Rückblick


Welche Wirkung hat free-floating-Carsharing?

Studie an drei Standorten

Seit etwa zehn Jahren gibt es in Deutschland das so genannte free-floating-Carsharing, bei dem im öffentlichen Raum stehende Fahrzeug spontan genutzt und dann an einem beliebigen öffentlichen Parkplatz wieder abgestellt werden können. In einer mehrjährigen Untersuchung am Beispiel des Anbieters car2go haben Öko-Institut und Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) analysiert, welche Bevölkerungsgruppen das free-floating Carsharing nutzen, was hemmende und fördernde… mehr

Welche Wirkung hat free-floating-Carsharing?

Die Klimaschutzlücke im Verkehr

Maßnahmen zur Zielerreichung

Deutschland wird seine Klimaschutzziele für den Verkehrssektor bis 2030 um rund 50 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verfehlen, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Wie diese Klimaschutzlücke geschlossen werden kann, zeigt die Analyse „Klimaschutz im Verkehr: Maßnahmen zur Erreichung des Sektorziels 2030“ für Agora Verkehrswende: Gemeinsam mit dem International Council on Clean Transportation (ICCT) hat das Öko-Institut ambitionierte Maßnahmen betrachtet – so Steuer- und… mehr

Die Klimaschutzlücke im Verkehr

EURO 2024

Das Nachhaltigkeitskonzept

Beim Fußball geht es um Vielfalt, Fairplay und Respekt. Für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) ist aber auch Umweltschutz einer der Leitgedanken. Daher wurde gemeinsam mit dem Öko-Institut ein Nachhaltigkeitskonzept für die Europameisterschaft 2024 entwickelt, das sich im Schwerpunkt mit den Themen Energie, Mobilität und Abfall befasst. „Der DFB hat den Zuschlag für die UEFA EURO 2024 erhalten. Es freut mich, dass das freiwillige Nachhaltigkeitskonzept bei der UEFA positiv… mehr

EURO 2024

Nachhaltige Aquakultur

Ökologisch vertretbares Wachstumspotenzial

Etwa 80 Prozent des hierzulande verzehrten Fisches wird aus aller Welt importiert; 18 Prozent stammen von der deutschen Hochseefischereifangflotte, nur etwa 2 Prozent aus heimischer Aquakultur. „Die Deutschen essen vor allem Seefisch – Lachs, Alaska-Seelachs und Hering“, sagt Florian Antony vom Öko-Institut, „wünschenswert wäre es, mehr Fisch aus heimischer Aquakultur zu verzehren.“ In der eigenfinanzierten Studie „Politik für eine Nachhaltige Aquakultur 2050“ hat das… mehr

Nachhaltige Aquakultur

Perspektive


Technik ohne Zukunft?

Die internationale Bedeutung der Kernenergie

Wenn in vier Jahren die letzten deutschen Kernkraftwerke abgeschaltet werden, sind wir dem Abschied von dieser Risikotechnik ein großes Stück näher gekommen. Natürlich werden uns der Rückbau der Anlagen sowie die Endlagerung der hochradioaktiven Abfälle noch viele Jahrzehnte beschäftigen. Doch befinden wir uns dann endlich im Prozess der Abwicklung. Das heißt aber nicht, dass uns die Kernenergie als solche nicht mehr beschäftigen wird. Zwar haben auch andere Staaten der Kernenergie…

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Technik ohne Zukunft?

Einblick


Nachruf auf Marlene Tronnier

Langjährige ehemalige Kollegin verstorben

Unsere langjährige ehemalige Kollegin Marlene Tronnier ist am 6. August 2018 im Alter von 78 Jahren verstorben. Marlene war eine der ersten Verwaltungsfachkräfte im Institut und hatte in den Anfangsjahren des Instituts gleich mehrere Aufgaben inne: Sekretariat, Buchführung und Mitgliederverwaltung. Als „nach Tschernobyl“ die Mitgliederzahl sprunghaft angestiegen war, kümmerte sie sich überwiegend um deren Verwaltung und Anliegen. Das Wohl ihrer Kollegen und Kolleginnen lag ihr… mehr

Nachruf auf Marlene Tronnier

energiewende.de mit neuen Informationen

Aktualisierte Website

Die Energiewende als zentrale Herausforderung unserer Zeit findet auch online statt. Das Öko-Institut bündelt umfassende Informationen auf der Website www.energiewende.de. Vom Klimaschutz in Gebäuden über die Herausforderungen des Kohleausstiegs und den Ausbau der erneuerbaren Energien bis zu den Verhandlungen für ein internationales Klimaabkommen – die Seite bietet einen Überblick über die zentralen Themen der Energiewende. Wir haben die Informationen auf der Website nun… mehr

energiewende.de mit neuen Informationen

Geht das eigentlich …

… Batterie-Rohstoffe für Elektroautos auch in Europa abzubauen?

Ja, das geht und sollte aus Gründen der Unabhängigkeit, aber besonders aus sozio-ökologischer Sicht gefördert werden. Schauen wir uns die Situation am Beispiel von Lithium an. Australien, China, Simbabwe, Brasilien, Chile, Argentinien und die USA sind die größten Produktionsländer. Portugal ist mit einer relativ kleinen Abbaumenge von 400 Tonnen pro Jahr derzeit der einzige europäische Produzent. Tatsächlich gibt es in Europa aber vielversprechende Reserven, wie etwa in der… mehr

Geht das eigentlich …

Vorschau


Der Wald

Biodiversität und Klimaschutz

Sie sind die Heimat vielfältiger Tier- und Pflanzenarten. Sie wandeln CO2 in Sauerstoff um und binden Kohlenstoff. Wälder haben einen unverzichtbaren Wert für den Natur- und Klimaschutz. Gleichzeitig produzieren sie einen wichtigen nachwachsenden Rohstoff: Holz. Der Mensch jedoch greift oft stark in diese Ökosysteme ein und bedroht dadurch die Beiträge des Waldes für Biodiversität, Umwelt- und Klimaschutz. Der Schwerpunkt der kommenden Ausgabe der eco@work, die im März 2019 erscheint,…

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Der Wald

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