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Ausgabe September 2022

Besser im Kreis

Wie funktioniert die Circular Economy?

Editorial


Ein wichtiger Teil der Lösung

Das Vorwort von Jan Peter Schemmel, Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts

Die Klimakrise setzt immer deutlichere Warnsignale. Dennoch wird in ihrem Angesicht meist zuerst auf die Energieversorgung und vielleicht noch den Verkehr geschaut, nicht aber auf einen weiteren wichtigen Teil der Lösung: den nötigen tiefgreifenden Wandel unseres Wirtschaftens, die Etablierung einer echten Circular Economy.

Die großen Mengen an Primärrohstoffen, die wir einsetzen, verursachen große Mengen Treibhausgasemissionen. Ihr Abbau zerstört Ökosysteme und Biodiversität. Daher muss…

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Ein wichtiger Teil der Lösung

Im Fokus


Palme günstig abzugeben

Das Haus der Materialisierung

Gerade wird der Stamm einer meterhohen Plastik-Palme verladen. Die Blätter liegen noch im Haus. Sie wurde für eine Party gekauft und ist dann schnell nutzlos geworden. Doch alles, was hier im Berliner Haus der Materialisierung (HdM) strandet, soll eine neue Verwendung erhalten. Die Palme ebenso wie gebrauchte Regale, aussortierte Lampen oder Second-Hand-T-Shirts. „Das Ziel dieses Projektes ist es, ein Bewusstsein und Aufmerksamkeit für die Nutzung von Ressourcen zu schaffen, zum…

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Palme günstig abzugeben

Mehr als Abfallwirtschaft

Die Circular Economy

Oftmals reicht die Circular Economy nur bis zur nächsten Mülltonne. Denn viele setzen die Kreislauf- mit der Abfallwirtschaft gleich, mit der leeren Spülmittelflasche, die später zur Parkbank wird. Doch Circular Economy ist weit mehr als das. Sie strebt nicht nur ein Schließen der Rohstoffkreisläufe an, sondern insgesamt eine Verlangsamung der Ressourcenkreisläufe. In der Abfallwirtschaft zum einen, aber auch bei Gebäuden, im Verkehr oder bei Textilien. Sie kennt Konzepte wie…

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Mehr als Abfallwirtschaft

Mehr als einmal

Der Kreislauf von Verpackungen

Der Joghurt in unserem Kühlschrank, das Shampoo in der Dusche, der Käse auf dem Abendbrottisch – sie alle haben eins gemeinsam: Sie kommen in der Regel nicht unverpackt zu uns. 18,9 Millionen Tonnen Verpackungen fielen 2019 alleine in Deutschland an – das sind durchschnittlich etwa 227 Kilogramm pro Kopf. Sie bestehen aus Papier und Glas, aus unterschiedlichen Sorten von Metallen oder Kunststoff. Und damit aus wertvollen Rohstoffen, deren Gewinnung und Verarbeitung sich auf Umwelt…

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Mehr als einmal

“Circular Economy funktioniert immer in Zeiten der Knappheit“

Interview mit Walter Stahel (Institut für Produktdauer-Forschung, Genf)

Wie gelingt es, das zirkuläre Wirtschaften weiter voranzubringen? Welche Vorteile sind damit verbunden – nicht nur für Umwelt und Klima, sondern auch für die Wirtschaft? Über diese Fragen haben wir mit Walter R. Stahel gesprochen. Er hat 1982 in Genf das Institut für Produktdauer-Forschung gegründet, das durch seine Arbeit die Lebensdauer von Produkten verlängern will. Stahel hat zudem in unterschiedlichen Funktionen die europäische Kommission beraten und ist Mitglied des Club of…

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“Circular Economy funktioniert immer in Zeiten der Knappheit“

Porträt: Clara Löw (Öko-Institut)

Rein ist ein Material oft nicht mehr, wenn es verarbeitet wird. „Vor der Wiederverwendung von Produkten oder dem Recycling muss…

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Porträt: Clara Löw (Öko-Institut)

Porträt: Wilma Rodrigues (Sahaas Zero Waste)

Nicht jede*r denkt beim Berufswechsel als Erstes an Abfall. Doch nach einer Karriere als Wirtschaftsjournalistin hat sich Wilma…

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Porträt: Wilma Rodrigues (Sahaas Zero Waste)

Porträt: Sepp Eisenriegler (R.U.S.Z.)

Als er 1998 anfing mit dem Reparieren, wollte kaum jemand etwas davon wissen. „Wenn etwas kaputt ging, wurde es einfach…

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Porträt: Sepp Eisenriegler (R.U.S.Z.)

Arbeit / Aktuell


Soziale Natur

Maßnahmen für mehr Naturschutz können die Beschäftigung in der Landwirtschaft beeinflussen. Intakte Natur kann wichtige Erholungsräume für die Menschen bieten. „Der Naturschutz ist eng mit sozialen Fragen verbunden. Beide Felder könnten aber noch weitaus besser miteinander verknüpft werden“, sagt Dr. Corinna Fischer vom Öko-Institut.

In einem aktuellen Projekt im Auftrag des Bundesamts für Naturschutz (BfN) untersucht das Team rund um die stellvertretende Leiterin des Bereichs…

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Soziale Natur

Emissionshandel und Finanzmärkte

Der Europäische Emissionshandel (ETS) besteht seit 2005 und hat sich inzwischen als sinnvolles und wirkungsvolles Klimaschutzinstrument etabliert. Auch Finanzakteur*innen können mit Emissionszertifikaten handeln und nehmen eine wichtige Rolle als Handels­part­ner*innen im Markt ein, indem sie zum­ Beispiel Absicherungsprodukte für vom Emissionshandel erfasste Unternehmen anbieten. Seit dem rasanten Anstieg der Preise für Emissionsrechte in den vergangenen beiden Jahren steht…

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Emissionshandel und Finanzmärkte

Klimaschutz, ökonomisch gedacht

Wir müssen unser Tempo beim Klimaschutz verdoppeln – nur dann können die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 Prozent verringert werden und nur dann kann Deutschland bis 2045 treibhausgasneutral sein, wie es das neue Klimaschutzgesetz vorsieht. „Hierfür braucht es einen umfassenden In­strumentenmix und auch ökonomische Instrumente wie die CO2-Bepreisung sowie weitere Steuern und Abgaben“, sagt Katja Hünecke vom Öko-Institut. „Zen­tral ist zudem die Frage, wie die dabei…

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Klimaschutz, ökonomisch gedacht

Gentechnik aufspüren und nachverfolgen

Mais, Soja oder Zuckerrüben – in der EU sind viele gentechnisch veränderte Organismen (GVO) zugelassen. Sie werden zu großen Teilen aus anderen Ländern importiert und müssen entsprechend gekennzeichnet sein. „Dies wird stichprobenartig kontrolliert. Der Nachweis und die Nachverfolgung von GVO in Rohstoffen und Produkten wird aber immer schwieriger“, sagt Dr. Jenny Teufel vom Öko-Institut, „das liegt etwa daran, dass die neue Gentechnik nur sehr kleine Änderungen erzeugt, die…

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Gentechnik aufspüren und nachverfolgen

Arbeit / Rückblick


Wie wird die Logistik elektrisch?

Nur mit zuverlässigen Rahmenbedingungen werden Logistikunternehmen auf Elektrofahrzeuge umsteigen – das zeigt eine aktuelle Umfrage, die das Öko-Institut gemeinsam mit der Hochschule Heilbronn durchgeführt hat. „Sie wünschen sich eine flächendeckende Energieinfrastruktur ebenso wie praxis­erprobte Fahrzeugmodelle und niederschwellige Fördermöglichkeiten, wenn sie neue Fahrzeuge anschaffen wollen“, sagt Dr. Katharina Göckeler, Senior Researcher im Bereich Ressourcen & Mobilität.

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Wie wird die Logistik elektrisch?

Effektive Effizienz

Effizienzgewinne für zusätzliche Nachhaltigkeitsanstrengungen nutzen statt für die Herstellung von mehr oder neuen Produkten – das sollten Unternehmen laut einer aktuellen Analyse des Öko-Instituts. „Damit Energie- und Rohstoffverbrauch sinken und so Umwelt und Klima wirklich entlastet werden, sollten Unternehmen die Einsparungen von Kosten und Ressourcen für weitere, ambitionierte Umwelt- und Effizienzmaßnahmen verwenden“, sagt Franziska Wolff, Leiterin des Bereichs Umweltrecht…

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Effektive Effizienz

Klimaschutzzertifikate bewerten

Wie gut ist das Klimaschutzzertifikat, mit dem ich die Emissionen meines Urlaubsflugs ausgleichen will? Diese Frage können Verbraucher*innen jetzt mit einem kostenfreien Bewertungstool beantworten, das das Öko-Institut im Rahmen der Carbon Credit Quality Initiative (CCQI) gemeinsam mit dem Environmental Defense Fund und dem WWF USA entwickelt hat. „Bislang gibt es keine öffentlich zugänglichen und detaillierten Hilfestellungen hierfür“, sagt Dr. Lambert Schneider,…

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Klimaschutzzertifikate bewerten

Klimagerecht und sozial

Die notwendigen Transformationen unserer Gesellschaft müssen nachhaltig sein – das heißt ökologisch, aber eben auch sozial. Dies berücksichtigt auch das „Fit for 55“-Paket der Europäischen Kommission: Ein Teil der Einnahmen aus dem vorgeschlagenen neuen Emissionshandel für Verkehr und Gebäude soll in einen Klima-Sozialfonds fließen. „Dies soll dabei helfen, die höheren Belastungen für Verbraucher*innen und insbesondere einkommensschwache Haushalte beziehungsweise vulnerable…

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Klimagerecht und sozial

Perspektive


Für große Herausforderungen

Der Beitrag der Transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung

Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung, kurz TransNaF. Klingt sperrig, oder? Was sie beinhaltet, ist allerdings wirkungsvoll und vielfältig. Ich verstehe TransNaF als einen kollaborativen Forschungsmodus, der unterschiedliche Akteur*innen zusammenbringt, um gemeinsam möglichst breites Wissen für eine nachhaltigere Zukunft zu erarbeiten und praktisch umzusetzen. Die Akteur*innen können aus Politik und Verwaltung, der Wirtschaft, der Wissenschaft oder der Zivilgesellschaft stammen.…

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Für große Herausforderungen

Einblick


Rückblick auf die Jahrestagung

Politik muss konsequenter die notwendigen Entscheidungen treffen, um die tiefgreifenden Änderungsprozesse der großen „Wenden“ zum Schutz von Klima, Biodiversität und Ressourcen in Wirtschaft und Gesellschaft zu gestalten. Dabei darf der Klimaschutz vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine nicht gegenüber Fragen der Versorgungssicherheit zurücktreten.

Auf der Jahrestagung des Öko-Instituts „Wende? Nur sozial!“ am 22. Juni 2022 in Berlin diskutierten die 150 Teilnehmer*innen…

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Rückblick auf die Jahrestagung

Schwerpunkt Landwende

Die Zusammenhänge im Thema „Landwende“ und mögliche Lösungen fasst die neue Themenseite www.oeko.de/landwende zusammen. Wir zeigen auf, was einzelne Akteur*innen konkret tun können, um die großen Herausforderungen der „Landwende“ zu lösen. Der Begriff beschreibt die zu ändernde Nutzung der Böden und Flächen: Um die Umweltziele zu erreichen, müsste sich bei einem Drittel der Flächen die Nutzung verändern.

Einzelne Aspekte des Themas bearbeiten Wissenschaftler*innen im Öko-Institut…

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Schwerpunkt Landwende

Geht das eigentlich …„besseren“ von „schlechterem“ Öko-Strom unterscheiden?

Ja. Ich sage immer, ­dass man Ökostrom, der etwas für die Energiewende bringt, von Ökostrom, der keinen zusätzlichen Nutzen bringt, unterscheiden kann. Strom aus schon bestehenden Erzeugungsanlagen von erneuerbaren Energien zu kaufen, zum Beispiel aus Wasserkraftwerken aus Skandinavien, trägt nichts zur Energiewende bei. Denn dafür werden keine neuen Windräder oder Photovoltaik-Anlagen in Deutschland oder auch anderen Ländern gebaut.

Aber ohne den Zubau neuer Erzeugungsanlagen…

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Geht das eigentlich …„besseren“ von „schlechterem“ Öko-Strom unterscheiden?

Vorschau


Tschüß, AKW

Kernenergie oder nicht? Diese Frage wird seit Beginn des Krieges in der Ukraine noch einmal leidenschaftlich diskutiert. In Deutschland ist jedoch geplant, die letzten Atomkraftwerke Ende dieses Jahres abzuschalten. Die Position des Öko-Instituts war hier stets klar: Atomkraft kann aufgrund der mit ihr verbundenen Risiken keine dauerhafte Rolle im Energiemix der Zukunft spielen. In der nächsten eco@work, die im Dezember 2022 erscheint, werfen wir einen Blick auf den langen Ausstieg aus…

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Tschüß, AKW

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