Ausgabe: Dezember 2020, Besser am Boden bleiben? – Luftverkehr und Klimaschutz


Im Fokus

Porträt: Christoph Brunn (Öko-Institut)

Sie sind noch ein recht junger Forschungsbereich: ultrafeine Partikel, kurz UFP. „Darunter versteht man Partikel, deren Durchmesser kleiner als 100 Nanometer ist. Wirkungsstudien weisen darauf hin, dass sie schädlich für die Gesundheit sind. Das Thema ist besonders sensibel, weil sie aufgrund ihrer geringen Größe tief in den Organismus eindringen können“, erklärt Christoph Brunn. „UFP werden etwa bei allen Verbrennungsvorgängen verursacht, so entstehen im Straßenverkehr, aber auch an Flughäfen große Mengen.“ Beim Start eines Flugzeugs können direkt an der Piste durchaus mehrere Millionen solcher Partikel pro Kubikzentimeter gemessen werden.

Derzeit arbeitet Christoph Brunn an einer Literaturstudie, die zentrale Erkenntnisse zu UFP zusammenfasst. Auftraggeber ist das Forum Flughafen & Region, das sich dem Dialog zwischen der Luftverkehrswirtschaft am Standort Frankfurt und der Region Rhein-Main widmet. „Darüber hinaus soll es weitere Belastungs- und Wirkungsanalysen am Standort geben“, sagt der stellvertretende Leiter des Bereichs Umweltrecht & Governance. „Es existieren jedoch bereits Erkenntnisse zu konkreten Gegenmaßnahmen – wirksam sind beispielsweise die Entschwefelung des Treibstoffs oder die Vermeidung unnötigen Triebwerkeinsatzes, etwa durch Schlepper.“

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Ansprechpartner am Öko-Institut
Christoph Brunn
Umweltrecht & Governance
Büro Darmstadt
Tel.: +49 6151 8191-128
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Zur Person

Ausbildung und Berufserfahrung

  • Seit 01/2010: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Öko-Institut, Darmstadt, Bereich Umweltrecht & Governance
  • 2009: Erstellung der Master-Thesis in Zusammenarbeit mit der BASF SE, Ludwigshafen, Thema: „Politische Steuerung und die Förderung neuer Technologien – Wie kann die Förderung von Wärmedämmung und Fotovoltaik in Deutschland verbessert werden?“
  • 2009: Praktikum bei Capgemini Deutschland GmbH, Berlin, Bereich Public Services
  • 2008: Studium an der Latvijas Universitate (Riga, Lettland)
  • 2008: Praktikum am Öko-Institut, Darmstadt, Bereich Umweltrecht & Governance
  • 2008: Teilnahme am „UN Global Compact COP Review Project“ der TU Darmstadt – Analyse des CSR-Reporting der Deutschen Telekom AG
  • 2007 – 2009: Masterstudium „Governance & Public Policy“ an der TU Darmstadt, Nebenfachschwerpunkt Umweltwissenschaften
  • 2004 – 2007: Studium der Politikwissenschaft und des öffentlichen Rechts an der Universität Mannheim

Expertise

Forschungsschwerpunkt: Governance & Public Policy, Mechanismen politischer Steuerung

Themen:

  • Corporate Social Responsibility
  • Nachhaltigkeitskriterien für Produkte/Dienstleistungen und Unternehmen
  • Nachhaltiger Konsum (insbesondere Energieeffizienz im Gebäudebereich)
  • Politikberatung
Wichtige Projekte
  • PROSA Telekommunikationsprodukte - Kriterienset zur Bewertung der Produkte und Dienstleistungen der Deutschen Telekom
  • Entwicklung von Kriterien- und Bewertungsrastern (CSR und nachhaltige Produktsortimente für Verbraucher-Organisationen (Verbraucher-Initiative e.V.)
  • European Policies to Promote Sustainable Consumption Patterns (EU-POPP)

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