Bedrohte Vielfalt E-Paper als PDF herunterladen
Ausgabe November 2021

Bedrohte Vielfalt

Wie kann Biodiversität geschützt werden?

Editorial


Nicht immer hübsch, aber unverzichtbar

Das Vorwort von Jan Peter Schemmel, Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts

Als besonders hübsch gilt sie nicht. Und von ihrem Ruf wollen wir gar nicht erst reden. Doch die Termite hat eine unschlagbare Eigenschaft: Sie kann die Qualität von ausgelaugten Böden entscheidend verbessern. Damit ist sie nur eine von unzähligen Arten, die eine wichtige Bedeutung für das Wohlergehen der Natur haben – und damit auch für uns. Denn die Biodiversität besticht nicht nur durch die Schönheit unterschiedlicher Pflanzen- und Tierarten. Die genetische Vielfalt, der Artenreichtum…

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Nicht immer hübsch, aber unverzichtbar

Im Fokus


Geländegängig und wetterfest

Alte Nutztierrassen vom Cowfunding Netzwerk

Es ist verhältnismäßig klein und leicht. Kommt mit schlechtem Wetter klar und ist nicht besonders anspruchsvoll, was das Futter betrifft. Gilt als „geländegängig“ und gerät auch auf den steilen Hängen des Schwarzwaldes nicht aus dem Tritt. Das Hinterwälder Rind ist eine besondere Nutztierrasse. Und: Es ist ein vom Aussterben bedrohtes Tier, das auf der Roten Liste gefährdeter Arten steht. „Die Idee hinter Cowfundig ist, einen Anreiz dafür zu schaffen, dass alte Nutztierrassen wie…

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Geländegängig und wetterfest

Die gefährdete Natter

Schutz und Wiederherstellung von Biodiversität

Die Bayerische Kleinwühlmaus gibt es nicht mehr. Die Purpur-Grasnelke ist vom Aussterben bedroht. Und die Ringelnatter ist gefährdet. Die faszinierende Vielfalt unseres Planeten, die Biodiversität, wird immer kleiner. Laut der Vereinten Nationen sind weltweit eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Die Ursachen sind überwiegend auf die menschliche, degradierende Landnutzung und Umweltverschmutzung zurückzuführen. Mit der „UN Decade on Ecosystem Restoration“…

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Die gefährdete Natter

Mehr wissen, weniger verbrauchen

Unser Konsum und die Biodiversität

Wir essen immer mehr Fisch. Und der Reichtum der Meere ist stark bedroht. In unseren Cremes steckt Palmöl. Und für seine Produktion werden artenreiche Regenwälder gerodet. Egal, ob Ernährung oder Kosmetik, Mobilität oder Tourismus – was wir konsumieren und wie wir konsumieren, hat einen erheblichen Einfluss auf die weltweite Biodiversität. Oder anders gesagt: Unsere Konsum- und Produktionsweisen zerstören die biologische Vielfalt und Ökosystemdienstleistungen wie saubere Luft,…

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Mehr wissen, weniger verbrauchen

„Die neue Biodiversitätsstrategie spricht verschiedene EU-Politiken an“

Interview mit Stefan Leiner (Europäische Kommission)

Die biologische Vielfalt ist auch in Europa stark bedroht, es gibt keinen ausreichenden Schutz für Tier- und Pflanzenarten sowie ihre Lebensräume. Deutliche Verbesserungen der Rahmenbedingungen soll die EU-Biodiversitätsstrategie bringen, die im Rahmen des Green Deal erarbeitet wurde. Ihre Ziele beinhalten unter anderem den gesetzlichen Schutz von Landflächen und Meeresgebieten, die Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme sowie die Umkehr des Rückgangs von Bestäubern wie…

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„Die neue Biodiversitätsstrategie spricht verschiedene EU-Politiken an“

Porträt: Judith Reise (Öko-Institut)

Während andere bei ihrem Anblick um den Kopfsalat bangen, hat sie schon als Kind die Schnecken im Garten bewundert. „Ich fand…

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Porträt: Judith Reise (Öko-Institut)

Porträt: Dr. Andreas Krüß (BfN)

Man wisse genug, um handeln zu können, sagt Dr. Andreas Krüß. „Aber wir müssen die Wissensgrundlage zum Verlust der…

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Porträt: Dr. Andreas Krüß (BfN)

Porträt: Marion Hammerl (Bodensee-Stiftung)

Es gibt nicht genug Raum für die Natur am Bodensee, der Tourismus, die Landwirtschaft und wachsende Gemeinden setzen diesem…

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Porträt: Marion Hammerl (Bodensee-Stiftung)

Arbeit / Aktuell


Der Realitäts-Check

Reallabore sind besondere Projekte: In ihnen werden neue Ansätze erprobt, es wird mit Dienstleistungen und Technologien experimentiert – und das unter realen Bedingungen. Derzeit arbeitet das Öko-Institut in mehreren Reallaboren daran, zukunftsfähige Lösungen für eine nachhaltige Transformation zu finden. „Man kann dabei sehr kleinteilig arbeiten – bis hin zur Zusammenarbeit mit einzelnen Wohnprojekten“, sagt Dr. Manuela Weber aus dem Bereich Ressourcen & Mobilität, „ein zentraler…

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Der Realitäts-Check

Kunststoffe aus Sitzpolstern

Etwa 1,5 Millionen Tonnen Kunststoffe werden hierzulande jedes Jahr in Pkw verbaut – sie stecken in Kabelummantelungen und Dichtungen ebenso wie in Sitzpolstern und Stoßfängern. Doch nur ein geringer Teil wird stofflich wiederverwertet, der Großteil landet in der energetischen Verwertung, wird also verbrannt. Wie können diese Kunststoffe besser sortiert und recycelt werden? Dieser Frage widmet sich das Öko-Institut im neuen Projekt „KuRT (Konzeptphase): SyKuRA – Systemisches…

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Kunststoffe aus Sitzpolstern

Nachhaltige Digitalisierung in KMU

Die Mehrzahl der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) hat nach eigener Aussage bislang keinen hohen Grad der Digitalisierung erreicht, zudem werden Digitalisierung und Nachhaltigkeit bislang kaum zusammen gedacht. Gründe hierfür sind etwa fehlende Finanzmittel oder auch fehlendes Wissen. „Die Unternehmen sind jedoch immer stärker von Umwelt- und Nachhaltigkeitsanforderungen betroffen, entweder direkt oder über ihre Geschäftsbeziehungen“, sagt Christoph Brunn vom Öko-Institut,…

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Nachhaltige Digitalisierung in KMU

Arbeit / Rückblick


Vorteil Öko-Milch

Aus Umweltsicht ist sie besser: Milch aus ökologischer Landwirtschaft. Denn beim Anbau des Futters, das die Kühe erhalten, wird auf Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger weitgehend verzichtet – dieses bringt deutlich geringere Umweltbelastungen mit sich als solches aus konventionellem Anbau. „Auch bei der Klimabilanz schneidet Öko-Milch nicht schlechter ab, etwa, weil hier weniger Milchleistungsfutter zum Einsatz kommt“, sagt Dr. Jenny Teufel vom Öko-Institut, „das gilt trotz der…

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Vorteil Öko-Milch

Schlupflöcher schließen

Wie effizient ist ein Elektrogerät? Genügt es den gesetzlichen Vorgaben zu Verbrauch und Leistung? Dies wird in Labortests geprüft. Doch hier bestehen Möglichkeiten zur Umgehung, wie ein Forschungsteam von 19 Organisationen aus acht EU-Mitgliedsstaaten im Projekt „ANTICSS – Anti-Circumvention of Standards for better market Surveillance“ gezeigt hat. „Manipulationen sind etwa durch versteckte Software möglich. Sie erkennt die Prüfsituation und optimiert das Gerät automatisch“, sagt…

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Kosten des Klimawandels

Die Folgen des Klimawandels sind bereits spürbar – sie zeigen sich in Hitzeperioden, Überflutungen oder auch Stürmen. Damit verbunden sind hohe Kosten für die Gesellschaft. Diese werden jedoch unterschiedlich stark von verschiedenen Bevölkerungsgruppen getragen. Das zeigt die Studie „Verteilungswirkungen eines fortschreitenden Klimawandels“, die das Öko-Institut gemeinsam mit dem Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und…

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Kosten des Klimawandels

Erhebliche Schäden nicht ausgeschlossen

Die Kernenergie kann einen signifikanten Schaden für Mensch und Umwelt mit sich bringen und kann daher nicht als nachhaltige Technologie eingestuft werden – dies betont das Öko-Institut in Reaktion auf einen Bericht des Joint Research Centre (JRC). Dieser hatte im Auftrag der Europäischen Kommission festgestellt, dass die Kernenergie keinen erheblichen Schaden verursacht und von der EU als nachhaltige Technologie gefördert werden könne, um den Klimawandel zu bekämpfen. Erstellt…

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Erhebliche Schäden nicht ausgeschlossen

Perspektive


Innovativ statt altbacken

Mehrweglösungen für die Gastronomie

Altbacken? Anstrengend? Wer an Mehrweg denkt, mag als erstes an die schwere Getränkekiste denken, die in den dritten Stock getragen werden will. Daran, dass sie dann auch ihren Weg zurück in den Supermarkt finden muss. Und leider ist Einweg tatsächlich oft die einfachere Lösung. Gleichzeitig ist Mehrweg aber eine der wesentlichen Lösungen, um viel Material, vor allem Plastik, einzusparen. De facto, um nachhaltiger einzukaufen.

Wir verursachen deutlich zu viel Verpackungsmüll. Im EU-weiten…

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Innovativ statt altbacken

Einblick


Öko-Institut in neuem Gremium zur Qualität der freiwilligen CO2-Kompensation

Das Öko-Institut ist Gründungsmitglied eines neuen internationalen Gremiums, das zum Ziel hat, Mindeststandards für die Qualität von Kompensationszertifikaten auszuarbeiten. Das Gremium ist aus der „Taskforce on Scaling Voluntary Carbon Markets“ hervorgegangen.

Das neue Gremium will den freiwilligen Kompensationsmarkt so transformieren, dass dieser wirklich hilft, die Pariser Klimaziele zu erreichen. Hierfür sollen Expertinnen und Experten Empfehlungen für die Qualität von…

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Öko-Institut in neuem Gremium zur Qualität der freiwilligen CO2-Kompensation

Mehr als 35 Jahre am Öko-Institut: Christian Küppers im Ruhestand

Ein Urgestein verlässt das Öko-Institut: Der Physiker Christian Küppers war fast seit der Gründung am Standort Darmstadt mit dabei. Fast wäre er Berufsradrennfahrer geworden. Aber es kam anders. Am 31. August 2021 verabschiedete ihn das Öko-Institut nach mehr als 35 Jahren in den Ruhestand. Der Wissenschaftler, der zuletzt stellvertretender Leiter im Institutsbereich Nukleartechnik & Anlagensicherheit war, hat sein Berufsleben dem Strahlenschutz und der Kernenergie gewidmet. Ein…

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Mehr als 35 Jahre am Öko-Institut: Christian Küppers im Ruhestand

Geht das eigentlich …die bisherigen Stromnetze für Ökostrom aus Wind und Sonne zu verwenden?

In der Energiewende sieht sich auch das Stromnetz einer neuen Situation gegenüber. Die Stromerzeugung mit Sonne und Wind ist weniger planbar. Dennoch muss sie zu jedem Zeitpunkt mit dem aktuellen Stromverbrauch übereinstimmen. Ist das nicht so, funktioniert das Netz nicht richtig. Im schlimmsten Fall droht ein Blackout.

Das Stromnetz kann den Strom aus erneuerbaren Energien (EE) heute noch gut integrieren. Denn er genießt Vorfahrt im Netz. Kommt es zu einem „Stromstau“,…

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Geht das eigentlich …die bisherigen Stromnetze für Ökostrom aus Wind und Sonne zu verwenden?

Vorschau


Ein leiser Klimabaustein

Die Zukunft der Elektromobilität

Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein, um die durch den Verkehr verursachten Umwelt- und Klimaprobleme zu bekämpfen. Gleichzeitig steht sie immer wieder in der Kritik, wenn es um Reichweite und die vorhandene Ladeinfrastruktur geht, aber auch in Hinsicht auf die für Elektroautos benötigten Rohstoffe. In der kommenden Ausgabe der eco@work, die im März 2022 erscheint, befassen wir uns ausführlich mit der Elektromobilität, ihren Vorteilen ebenso wie ihren Herausforderungen. Wir widmen…

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Ein leiser Klimabaustein

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