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Ausgabe März 2021

50 Millionen bis 2030

Wie gelingt die Wärmewende?

Editorial


Zimmer gesucht, auf Zeit

Das Vorwort von Jan Peter Schemmel, Sprecher der Geschäftsführung des Öko-Instituts

Ich möchte gerne ein zusätzliches Zimmer für unsere Wohnung. Nur eins. Denn jetzt, wo die Kinder größer werden, würden wir ihnen gerne einen eigenen Rückzugsort ermöglichen. Weil die beiden das Nest aber irgendwann auch wieder verlassen werden, möchte ich das Zimmer gerne nur für ein paar Jahre. Ich gebe es dann gerne wieder ab, wenn meine Frau und ich den Platz nicht mehr brauchen.

Geht nicht, denken Sie? Sollte es aber, finde ich. Unsere Vorstellungen davon, wie wir wohnen, sind sehr…

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Zimmer gesucht, auf Zeit

Im Fokus


Die geteilte Wanne

Ein Energie-Plus-Mehrgenerationenhaus in Berlin

Wer in Berlin-Lichtenberg keine Lust auf eine Dusche hat, sondern lieber in die Wanne will, muss erst mal schauen, ob nicht schon jemand drin sitzt. Denn im Mehrgenerationenhaus in der Sophienstraße, das in Eigeninitiative gebaut wurde, teilen sich die Bewohnerinnen und Bewohner eine Badewanne ebenso wie viele andere Dinge. „Wir haben eine Gästewohnung, in der übrigens auch die Wanne steht, nutzen vier Waschmaschinen gemeinsam, haben zusammen einen großen Garten und einen Raum für…

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Die geteilte Wanne

Politikinstrumente für die Wärmewende

Ein behäbiges Schiff

So wie es ist, kann es nicht bleiben: Der Gebäudebereich steuert auf eine große Klimaschutzlücke zu. Eigentlich sollen seine Treibhausgasemissionen laut dem Klimaschutzgesetz bis 2030 auf 70 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e) sinken, das wäre im Vergleich zu 1990 eine Minderung um 67 Prozent. Mit den bisherigen Maßnahmen kann dieses Ziel jedoch nicht erreicht werden: Eine Analyse, die unter Leitung des Öko-Instituts durchgeführt wurde, erwartet eine Lücke von fast 17…

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Politikinstrumente für die Wärmewende

Hier Einzelheizung, da Fernwärme

Kommunale Wärmeplanung

Erdgas oder Heizöl – das schienen lange Zeit fast die einzigen Optionen im Heizungskeller. Heute sind die Optionen vielfältiger. Je nach Ort und Region kann sich Geothermie, Solarthermie oder auch industrielle Abwärme lohnen. Ein übergeordnetes Konzept, welche Art der Wärmeversorgung in unterschiedlichen Kommunen und Quartieren am sinnvollsten und nachhaltigsten ist, fehlt jedoch bislang. Dies soll sich nun in Baden-Württemberg ändern: Hier wurden große Kreisstädte und Stadtkreise…

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Hier Einzelheizung, da Fernwärme

„Wohnfläche ist eine Ressource“

Interview mit Daniel Fuhrhop (Universität Oldenburg)

Verbietet das Bauen! – mit diesem programmatischen Titel sprach sich Daniel Fuhrhop 2015 deutlich gegen Neubauten aus. Denn aus Sicht des Wirtschaftswissenschaftlers lässt sich der Nachfrage nach Wohnraum auch durch geschickt genutzte Altbauten begegnen. Derzeit begleitet Daniel Fuhrhop an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ein Forschungsprojekt, das sich einer optimierten Wohnraumnutzung und neuen Wohnmodellen widmet. Im Interview mit eco@work spricht der ehemalige…

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„Wohnfläche ist eine Ressource“

Porträt: Patrizia Renoth (Energieplanerin)

Ein kleines Land kann beim Klimawandel viel bewirken. Indem es Erfahrungen teilt, so wie Dänemark, und indem es Menschen genau…

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Porträt: Patrizia Renoth (Energieplanerin)

Porträt: Dr. Veit Bürger (Öko-Institut)

Wäre eine Wärmepumpe sinnvoll? Oder doch lieber ein Pelletkessel? Wenn es um eine neue Ausstattung für den Heizkeller geht,…

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Porträt: Dr. Veit Bürger (Öko-Institut)

Porträt: Dr. Max Peters (Kompetenzzentrum Wärmewende)

Wie sieht die Zukunft der Wärmeversorgung zwischen Odenwald und Bodensee aus? Bei der Beantwortung dieser Frage wird Dr. Max…

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Porträt: Dr. Max Peters (Kompetenzzentrum Wärmewende)

Arbeit / Aktuell


Strategien für Südostasien

Konsum und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen, ist nicht nur in Europa, sondern auch in den aufstrebenden Ländern in Südostasien eine schwierige Aufgabe. „Das Wirtschaftswachstum in der Region ist ungebrochen und damit steigen auch die Zahl der konsumorientierten Mittelschichtshaushalte sowie die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen kontinuierlich“, sagt Siddharth Prakash, Senior Researcher am Öko-Institut, „gerade in den ärmeren südostasiatischen Ländern gibt es aber…

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Strategien für Südostasien

Schnelle Infrastrukturen

Mit Blick auf ihre Infrastruktur steht die Energiewende vor einem Dilemma: Der dringend benötigte Ausbau etwa von Stromtrassen oder Windenergieanlagen (WEA) geht nicht schnell genug voran, gleichzeitig gibt es langwierige Planungsverfahren, die häufig gerichtlich überprüft werden. „Oftmals wird die Schuld für den verzögerten Ausbau von Infrastrukturen – insbesondere mit Blick auf die Windenergie – in den Beteiligungs- und Klagerechten sowie dem massiven Widerstand vor Ort…

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Schnelle Infrastrukturen

Energiewende, sozial gerecht

Wie werden steigende Energiepreise in der Gesellschaft verteilt? Wie können alle Bürgerinnen und Bürger an den Vorteilen von Klimaschutzmaßnahmen teilhaben? Oder anders gefragt: Wie lässt sich die Energiewende sozial gerecht gestalten? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Projektes „Verteilungswirkungen und soziale Folgewirkungen klimapolitischer Maßnahmen in den Bereichen Wohnen und Mobilität“ für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. „Wir betrachten bestehende…

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Energiewende, sozial gerecht

Einfacher erneuerbar

Wie können die Genehmigungen und administrativen Prozesse für neue Erneuerbare-Energien-Anlagen vereinfacht werden, so wie es die aktualisierte Erneuerbare-Energien-Richtlinie vorsieht? Diese Frage steht im Mittelpunkt des neuen Projektes „RES Simplify“ für die Europäische Kommission. „Bis 2030 sollen 32 Prozent des Energieverbrauchs der EU aus erneuerbaren Quellen stammen“, sagt Dominik Seebach, Senior Researcher im Bereich Energie & Klimaschutz, „doch beim Ausbau gibt es in ganz…

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Einfacher erneuerbar

Arbeit / Rückblick


Sozial gerechte Mobilität

Gerecht ist sie oft nicht, die Verkehrspolitik. So profitieren gerade Menschen mit höheren Einkommen häufig von der Entfernungspauschale und der Dienstwagenbesteuerung. Diese Privilegien fördern zusätzlich die Mobilität mit dem Auto. Doch: eine klimafreundliche und sozial verträgliche Verkehrspolitik ist möglich. „Hierfür können vorhandene Instrumente genutzt, müssen aber umgestaltet werden“, sagt Ruth Blanck, Senior Researcher am Öko-Institut. „Bisher wird der Kauf von…

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Sozial gerechte Mobilität

Digital, regional, nachhaltig

Menschen vernetzen, Lebensmittel bestellen oder individuelle Mobilitätslösungen – all dies ist heute über digitale Plattformen möglich. Hiermit sind mit Blick auf inklusives Wachstum und nachhaltige Entwicklung eine Reihe von Chancen, aber auch Risiken verbunden. Im Bereich Ernährung gibt es etwa inzwischen eine Fülle an Plattformen, die sich der Lebensmittelverschwendung annehmen – so durch den Verkauf von nicht-normgerechtem Obst oder übrig gebliebenen Speisen. „Aus…

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Digital, regional, nachhaltig

Scharfe Ziele

Ambitionierter ist besser: Die EU will ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren – statt um 40 Prozent wie bislang vorgesehen. Das hat der Europäische Rat Ende 2020 beschlossen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2050. „Wie viele Emissionen bis 2030 jedoch tatsächlich emittiert werden dürfen, ist jetzt stark davon abhängig, wie das Ziel definiert wird“, sagt Sabine Gores, Senior Researcher am Öko-Institut,…

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Scharfe Ziele

Klimaschutz in der Landwirtschaft

Die europäische Landwirtschaft wird ihre Treibhausgasemissionen kurzfristig kaum verringern, wenn die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) fortgesetzt wird wie bisher. Ohne weitere Reduktionen kann die Landwirtschaft 2030 sogar mit einem Anteil von bis zu 20 Prozent der Emissionen zu einer der größten Quellen von Treibhausgasen der EU werden. Das zeigt die Analyse „Verbesserung des Beitrags der Gemeinsamen Agrarpolitik zum Klimaschutz in der EU“ im Auftrag von Germanwatch.…

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Klimaschutz in der Landwirtschaft

Perspektive


Besser weniger als mehr

Die Zukunft der Bioökonomie

Im ersten Moment klingt es ganz einfach: Wir müssen aus fossilen Brennstoffen aussteigen, wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen will – warum also nicht einfach Öl und Kohle durch biogene, erneuerbare Rohstoffe wie Holz oder Zucker ersetzen? Sie wachsen nach und können manchmal sogar mit bestehenden Technologien genutzt werden. Doch wie so oft: So einfach ist es leider nicht. Allein schon, weil das Konzept der Bioökonomie gleichzeitig viele andere Probleme lösen soll – so die…

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Einblick


Jetzt reinhören: Podcast des Öko-Instituts

Warum ist Wasserstoff der Champagner der Energiewende? Wie geht es mit dem Flugverkehr weiter? Und wie gestalten wir die Endlagerung? Auf diese Fragen antworten die Expertinnen und Experten des Öko-Institut jetzt im neuen Podcast „Wenden bitte! Der Podcast zu Wissenschaft und nachhaltigen Transformationen“. Darin fragen wir, wo ein Thema aktuell steht, welche Herausforderungen es auf dem Weg zu mehr Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz gibt und wie die Zukunft gestaltet werden…

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Jetzt reinhören: Podcast des Öko-Instituts

Einladung zur Mitgliederversammlung 2021

Wir laden alle Mitglieder sehr herzlich zur jährlichen Mitgliederversammlung ein! Sie findet am 19. Juni 2021 in Berlin statt. Informationen zum Ort, zum Programm und den Corona-Bestimmungen finden Sie ab Anfang Mai auf unserer Website unter www.oeko.de/mv2021.

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Einladung zur Mitgliederversammlung 2021

„Aus Krisen erwachsen auch immer neue Kräfte“

Der Jahresbericht 2020 stellt – ausgehend von der aktuellen COVID-19-Pandemie – die Krise als gesellschaftliches Ereignis in den Mittelpunkt. Dabei nähern wir uns der Krise im 360-Grad-Blick, wir betrachten sie von allen Seiten und stellen dabei folgende Fragen: Wie gehen wir mit Krisen um? Wie können wir Krisen vorbeugen und sie bewältigen? Und was können wir von ihnen für die Zukunft lernen? Dabei werfen wir den Blick auch auf Krisen, die unser Leben in den vergangenen…

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„Aus Krisen erwachsen auch immer neue Kräfte“

Geht das eigentlich …Schiffe klimafreundlich zu machen?

Allgemein gilt der Transport per Schiff als das effizienteste Transportmittel der Welt. Es macht den enormen weltweiten Warenumschlag erst möglich. Vor allem Containerschiffe gelten im Vergleich zum Lkw als effizienter für den Warentransport. Das Problem: Der Schiffssektor verursacht erhebliche globale Treibhausgasemissionen.

Eine kurzfristige Maßnahme, die die Treibhausgasemissionen der Schifffahrt senken könnte, wäre „slow steaming“: die Reduktion der Fahrtgeschwindigkeit.…

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Geht das eigentlich …Schiffe klimafreundlich zu machen?

Vorschau


Noch 30 Jahre

Die Endlagerung radioaktiver Abfälle

In gut dreißig Jahren soll sie in Deutschland beginnen: die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle. Hierfür sind noch viele Schritte zu gehen – so soll das Auswahlverfahren für einen geeigneten Standort im Jahr 2031 abgeschlossen sein. Eine erste Auswahl grundsätzlich in Frage kommender Teilgebiete hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) im September 2020 bereits vorgestellt. Mit der Veröffentlichung des Zwischenberichts Teilgebiete wurden 90 Gebiete in Deutschland festgelegt,…

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Noch 30 Jahre

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