Ausgabe: März 2021, 50 Millionen bis 2030 – Wie gelingt die Wärmewende?


Im Fokus

Porträt: Dr. Max Peters (Kompetenzzentrum Wärmewende)

Wie sieht die Zukunft der Wärmeversorgung zwischen Odenwald und Bodensee aus? Bei der Beantwortung dieser Frage wird Dr. Max Peters in nächster Zeit eine wichtige Rolle spielen. Denn er ist Experte für kommunale Wärmeplanung, die in Baden-Württemberg nun für größere Städte verpflichtend ist. „Sie müssen unter anderem den Wärmebedarf und die vorhandene Infrastruktur ermitteln, Potenziale erneuerbarer Energien erheben und eine lokale Wärmewendestrategie hin zur Klimaneutralität bis 2050 entwerfen“, sagt der Leiter des Kompetenzzentrums Wärmewende bei der Landesenergieagentur. Gemeinsam mit seinem Team unterstützt er alle Kommunen im Land dabei, durch direkte Beratungen und einen Handlungsleitfaden.

„Wärmeplanung ist Daseinsvorsorge. Sie ist immer lokal verankert!“

„Derzeit ist Baden-Württemberg noch weit von einer echten Wärmewende entfernt“, so Peters, „der Anteil erneuerbarer Energien im Wärmebereich liegt unter 20 Prozent, die Sanierungsquote ist niedrig.“ Die kommunale Wärmeplanung ist für ihn zentral, um eine belastbare Grundlage für den Wandel zu legen. Nicht zuletzt, weil sie Aufgaben verknüpft. „Wärmeplanung kann und muss zusammen mit den Aufgaben der Stadtplanung gedacht werden.“ Für die Zukunft sieht er eine große Vielfalt von Wärmequellen. „Es wird unter anderem die Nutzung von Umweltwärme und tiefer Geothermie geben, aber auch Solarthermie und etwas Biomasse.“

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Kontakt

Dr. Max Peters
Leiter Kompetenzzentrum Wärmewende
Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH

Tel. +49 152 24432543

max.peters--at--kea-bw.de
www.kea-bw.de

Zur Person

Dr. Max Peters leitet bei der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH (KEA-BW) das Kompetenzzentrum Wärmewende. Dieses unterstützt Kommunen dabei, Wärmeplanung umzusetzen. Diese ist für alle großen Kreisstädte und Stadtkreise in Baden-Württemberg verpflichtend und muss bis Ende 2023 erstellt, ab 2024 alle sieben Jahre weitergeschrieben werden. Weitere Städte können dies freiwillig tun und hierfür Fördermittel beantragen. Zuvor war der Geowissenschaftler als Projekt- und Netzwerkmanager für die KEA-BW und als beratender Ingenieur tätig.

Darüber hinaus ist Dr. Max Petes mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) an einem Forschungsprojekt beteiligt, das sich ebenfalls mit kommunalen Wärmewendestrategien befasst. Darin widmet er sich der Frage, wie Wärmeplanungen standardisiert ausgearbeitet und vergleichbar gemacht werden können.

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