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Finanzströme für den Klimaschutz

Investitionen in klimafreundliche Technologien

Welchen fairen Beitrag kann Deutschland leisten, um zum Pariser Klimaabkommen beizutragen, wenn eigene Emissionsminderungen nicht in ausreichendem Maße umgesetzt werden können? Diese Frage beantwortet eine neue Studie im Auftrag des WWF Deutschland und schlägt finanzielle Transfers vor, mit denen Deutschland Emissionsminderungen in anderen Ländern unterstützt. So sollten je nach Höhe der zukünftigen Emissionsvermeidungskosten zwischen acht und 25 Milliarden Euro pro Jahr über einen Zeitraum von 30 Jahren in klimaschonende Technologien und Infrastrukturen im Ausland investiert werden.

„So kann Deutschland dazu beitragen, dass anderswo der Einstieg in CO2-intensive Infrastrukturen und so die volle Ausschöpfung des Emissionsbudgets für klimaschädliche Treibhausgase vermieden werden kann“, fasst Dr. Felix Chr. Matthes, Forschungskoordinator Energie- und Klimapolitik und Autor der Studie zusammen. „Für ein Industrieland wie Deutschland sind das Summen, die im Grundsatz finanzierbar sind und andere Länder davor bewahren, den gleichen fossilen Weg wie wir einzuschlagen bzw. weiterzuverfolgen.“

Emissionsbudgets für Deutschland äußerst begrenzt

Die Studie berechnet das verbleibende Emissionsbudget für Deutschland für einen 1,5 °C-Pfad. So verblieben ab 2021 nur noch 2,6 Gigatonnen CO2, die Deutschland emittieren dürfe, wenn die 1,5 °C-Temperaturschwelle mit einer (überwiegenden) Wahrscheinlichkeit von 67 Prozent eingehalten werden soll und das globale CO2-Emissionsbudget proportional zur Bevölkerungszahl der einzelnen Staaten ermittelt wird.

Würde man die Emissionen strikt linear mindern, wäre dieses Budget jedoch bereits etwa 2028 ausgeschöpft. Legt man die Emissionsentwicklung im Szenario „Klimaneutrales Deutschland 2045“ an, das einen ambitionierten sowie technisch, wirtschaftlich und politisch unterlegten Minderungspfad beschreibt, bereits im Jahr 2024. Auch für die Einhaltung der 1,7 °C-Temperaturschwelle wäre das Budget schon im Jahr 2031 aufgebraucht.

„Finanztransfers sollten jedoch keinesfalls als Ersatz für eigene weitere Minderungsanstrengungen dienen“, betont Matthes, „Maximale CO2-Emissionsreduktionen im eigenen Land müssen absoluten Vorrang haben.“ Deshalb dürfte sich Deutschland die Emissionsminderung im Ausland auch nicht auf die eigene Klimabilanz anrechnen lassen können; die vorgeschlagenen Finanztransfers sollten einen zusätzlichen Beitrag zum weltweiten Klimaschutz erbringen.

Studie „Mind the Ambition Gap. Internationale Finanztransfers als Instrument zur Einhaltung nationaler CO2-Budgets“ des Öko-Instituts