In Gedenken an Stephan Kohler

Das Öko-Institut trauert um Stephan Kohler, der vor wenigen Tagen plötzlich verstorben ist. Kohler hat das Institut in seinen Anfangszeiten von 1981 bis 1991 maßgeblich mitgeprägt und die wissenschaftliche Arbeit im damaligen Energiebereich vorangetrieben. Nach seinem Wechsel in die niedersächsische Energieagentur begleitete er das Institut von 1991 bis 1993 weiter in dessen Vorstand. Kohler hat dazu beigetragen, die Wahrnehmung des Öko-Instituts in den 1980er und 90er Jahren als unabhängiges Institut zu stärken sowie profunde wissenschaftliche Ergebnisse in den politischen Raum zu tragen. Im Studienprogramm der ersten Klimaschutz-Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages spielte er eine wichtige Rolle – immer mit dem Ziel den Atomausstieg zu beschleunigen und die Energiewende voranzutreiben.

„Meine Motivation zum Öko-Institut zu gehen, war natürlich meine kritische Haltung gegenüber der Kernenergie und gegenüber dem unbegrenzten Wachstum des Energieverbrauchs“ – so formulierte Stephan Kohler in einem Gespräch 2015 über die Institutsgeschichte seine Gründe am Öko-Institut zu forschen. Mit der Energiewendestudie II (Die Energiewende ist möglich. Für eine neue Energiepolitik der Kommunen), dem Beitrag des Öko-Instituts zur Deutschen Risikostudie Kernkraftwerke sowie wichtigen Arbeiten zur Rekommunalisierung der Energiewirtschaft trug er dazu bei, die Kritik an der Kernenergie auch wissenschaftlich zu untermauern und Alternativen aufzuzeigen. Nicht zuletzt setzte er sich persönlich für den Aufbau des Berliner Büros des Öko-Instituts ein, das seit 1991 eine wichtige Adresse für unabhängige Wissenschaft zu Fragen von Energiepolitik und Klimaschutz ist.

Dabei konnte Stephan Kohler streiten, auch mit dem Öko-Institut, in der Sache engagiert und persönlich charmant. Sein Einsatz galt stets der Energiewende und dem Klimaschutz und ihm war klar, „man braucht einen langen Atem, um solche Veränderungen zu bewirken“. Seine Arbeit wird von anderen, darunter vom Öko-Institut, fortgesetzt.