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Emissionshandel für alle!

Nachbericht zu den Berliner Energietagen

Die Berliner Energietage finden in diesem Jahr als digitaler Sommer der Energiewende statt. Im Rahmen eines eigenen Workshops diskutierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Öko-Instituts mit verschiedenen Expertinnen und Experten und über 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern Aspekte des Emissionshandels.

Mit dem Brennstoffemissionshandel kommt eine neue Dimension des Emissionshandels nach Deutschland. Im Workshop „Emissionshandel für alle“ widmete sich das Öko-Institut beiden Systemen – dem EU-Emissionshandel und dem nationalen Brennstoff-Emissionshandel. Dabei standen folgende Fragen im Vordergrund:

  • EU-Emissionshandel: Wie steht es um den EU-Emissionshandel? Wie haben sich die Emissionen entwickelt und welche Änderungen stehen an?
  • Nationaler Emissionshandel: Warum ein nationales Emissionshandelssystem? Was bedeutet Brennstoffemissionshandel? Wen betrifft es? Und wie wird es umgesetzt?
  • Beide Systeme: Was haben die Systeme miteinander zu tun?

Dabei warfen die Referentinnen und Referenten auch einen vergleichenden Blick in andere Länder mit Emissionshandelssystemen. Teilnehmende hatten die Möglichkeit, über einen Chat Fragen zu äußern. Nach den jeweiligen Vorträgen moderierte Dr. Katja Schumacher vom Öko-Institut die Beantwortung der Fragen durch die Expertinnen und Experten.

Als thematischen Einstieg gab Dr. Dirk Weinreich vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit einen Überblick über den nationalen Brennstoffemissionshandel.

Präsentation „Die Welt des Emissionshandels - Einführung in den Brennstoffemissionshandel, sowie Aktuelles aus Berlin und Brüssel zum EU-ETS“

Christoph Kühleis berichtete aus der Deutschen Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt (DEHSt) als zuständige Stelle für die Errichtung des nationalen Emissionshandelssystems.

Präsentation „Bericht aus der DEHSt: Emissionen im EU Emissionshandelssektor in Deutschland 2019 und Vorbereitungen für den nationalen Emissionshandel“

Dr. Felix Chr. Matthes vom Öko-Institut analysierte in seinem Vortrag die beiden Systeme des nationalen Emissionshandels und des EU-Emissionshandels. Bis auf einige wenige Regulierungsstrukturen haben das EU ETS (European Emissions Trade System) und das nationale ETS zunächst keine erkennbaren Gemeinsamkeiten. Dennoch sind bei beiden Bepreisungsinstrumenten weitgehende Revisionen notwendig.

Präsentation „Der nationale Brennstoffemissionshandel und der EU-Emissionshandel: Was haben die beiden Systeme miteinander zu tun?“

Für einen Blick über den Tellerrand sorgte Dr. Constanze Haug von der International Carbon Action Partnership (ICAP), in dem sie sich in ihrem Vortrag den Fragen widmete: Was ist der Stand zu Emissionshandel und Carbon Pricing im Rest der Welt?

Präsentation „Aktuelle Entwicklungen -Emissionshandel und Carbon Pricing weltweit“ 

Positive Entwicklung bietet Luft für Ambitionssteigerung

Das Fazit aus Vorträgen und anschließender Diskussion: Die CO2-Bepreisung entwickelt sich dynamisch weiter, nicht nur im europäischen ETS und im nationalen Brennstoffemissionshandel, sondern auch weltweit. Der Europäische Green Deal macht allerdings Revisionen im EU ETS notwendig, um sich auf ambitioniertere Klimaschutzziele einzustellen. Nach derzeitiger Planung wird der nationale Brennstoffemissionshandel nächstes Jahr anlaufen. Die Verordnungspakete dafür erscheinen im Sommer und Ende des Jahres 2020. Dabei gilt es auch, die Anschlussfähigkeit des nationalen Systems innerhalb des europäischen Raums zu diskutieren.

Weitere Informationen:

Aufzeichnung des Streams zum Workshop auf Youtube (aufgrund eines technischen Problems ohne den ersten Vortrag von Herrn Weinreich)