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Rückblick auf die Berliner Energietage

Emissionshandel, Kohleausstieg, Klimaschutz – das Öko-Institut war auch in diesem Jahr mit Beiträgen auf den Berliner Energietagen vertreten. So lud das Institut Fachleute ein, im Rahmen eines Workshops Stand und Zukunft des europäischen Emissionshandelssystems (ETS) zu diskutieren.

Emissionshandel, Kohleausstieg, Klimaschutz – das Öko-Institut war auch in diesem Jahr mit Beiträgen auf den Berliner Energietagen vertreten. So lud das Institut Fachleute ein, im Rahmen eines Workshops Stand und Zukunft des europäischen Emissionshandelssystems (ETS) zu diskutieren. Die Veranstaltung wurde von Dr. Katja Schumacher moderiert.

Workshop "Emissionshandel im Lichte langfristiger und globaler Klimapolitik"

Zum Auftakt präsentierte Christoph Kühleis von der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) vorläufige Auswertungen der Emissionen 2015,die gegenüber dem Vorjahr konnten europaweit leicht reduziert werden konnten; Deutschland kauft aber auch zunehmend Emissionsrechte zu. Kühleis betonte jedoch, dass die bekannten Probleme des ETS – hohe Überschüsse an Emissionszertifikaten, niedrige Preise der Verschmutzungsrechte und das Fehlen komplementärer Maßnahmen – weiterhin bestünden.

Dr. Felix Matthes stimmte zu, dass eine Strukturreform des Emissionshandels in jedem Fall notwendig sei. Zwar sei seine Wirksamkeit prinzipiell nachgewiesen, aber im derzeitigen Marktumfeld sei es fraglich, ob Investitionen in emissionsarme Technologien tatsächlich CO2-Preis angeregt werden können. Matthes diskutierte in seinem Vortrag verschiedene Möglichkeiten komplementärer Ansätze wie Mindestpreise für CO2 und Kapazitätsmanagement im Stromsektor.

Schließlich beleuchtete Dr. Constanze Haug vom International Carbon Action Partnership (ICAP) aktuelle weltweite Entwicklungen bei Emissionshandelssystemen. Sie führte aus, dass eine universelle Lösung zwar nicht existiere, jedoch immer mehr Staaten weltweit Emissionshandelssysteme einführten – wie etwa China, wo Emissionen ab 2017 gedeckelt und gehandelt werden. In den meisten Systemen pendelten sich die CO2-Preise auf einem Niveau ein, das jeweils niedriger ist als erwartet. Haug führt weiter aus, dass der Emissionshandel gerade in Schwellenländern auch so gestaltet werden müsse, dass auch Raum für Wachstum bleibt.

Die Präsentationen zu den Vorträgen sind zum Download verfügbar:

Neues aus der DEHSt: Stand der Dinge und ein Ausblick
Christoph Kühleis, DEHSt im UBA

Policy Mix revisited: Emissionshandel in der langfristigen Klimaschutzstrategie für Deutschland und Europa
Dr. Felix Chr. Matthes, Öko-Institut

Aktuelle Entwicklungen bei Emissionshandel und Carbon Pricing weltweit
Dr. Constanze Haug, ICAP Secretariat

Ansprechpartnerin am Öko-Institut:

Dr. Katja Schumacher
Senior Researcher im Institutsbereich
Energie & Klimaschutz
Öko-Institut e.V., Büro Berlin
Telefon: +49 30 405085-321
E-Mail: k.schumacher@oeko.de