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Elektromobilität am Flughafen

Wie die Flugzeugabfertigung umweltverträglicher betrieben werden kann, steht im Zentrum eines neu gestarteten Projekts des Öko-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Flughafen Stuttgart. Der Flugverkehr ist einer der großen Verursacher von negativen Umweltauswirkungen – insbesondere bei den Flugzeugen selbst ist der Umstieg auf alternative Antriebe noch eine große Herausforderung.

Flugzeugabfertigung umweltverträglicher betreiben

Wie die Flugzeugabfertigung umweltverträglicher betrieben werden kann, steht im Zentrum eines neu gestarteten Projekts des Öko-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Flughafen Stuttgart. Der Flugverkehr ist einer der großen Verursacher von negativen Umweltauswirkungen – insbesondere bei den Flugzeugen selbst ist der Umstieg auf alternative Antriebe noch eine große Herausforderung. Für den Betrieb auf dem Vorfeld, der durch Logistik- und Servicedienstleister sichergestellt wird, gibt es schon heute emissionsfreie Fahrzeuge, die jedoch bisher erst an wenigen Flughäfen in Pilotprojekten eingesetzt werden. Wie der Ausstoß von Treibhausgasen und Luftschadstoffen aus der Flugzeug-, Passagier- und Gepäckabfertigung reduziert werden kann und welche Rolle dabei die Elektromobilität spielen kann, ist Untersuchungsgegenstand des Projektes „scale up! – emissionsfreie Flughafenflotte“.

Elektrifizierung der Flugabfertigung

In der Flugzeugabfertigung kommen im Wesentlichen folgende Fahrzeuge und Geräte zum Einsatz: Flugzeugschlepper, Förderbänder zur Gepäckbe- und -entladung, Passagiertreppen, Gepäck- und Frachtschlepper sowie Flughafenbusse und Mannschaftstransporter. Der Flughafen Stuttgart betreibt aktuell einen Fuhrpark mit rund 1.500 Fahrzeugen, davon sind 133 mit Diesel betrieben. Letztere verbrauchen jährlich rund 523.000 Liter Dieselkraftstoff und sind für rund 1.370 Tonnen CO2-Emissionen und zahlreiche weitere Luftschadstoffe verantwortlich.

Im Projekt „scale up!“ sollen erstmals im größeren Umfang elektrische Abfertigungsgeräte zum Einsatz kommen. Insgesamt werden mehr als 50 batterieelektrische Fahreinheiten getestet – rechnerisch werden so circa 43 Prozent aller Abfertigungsleistungen rein elektrisch erfolgen. Gleichzeitig wird die Infrastruktur zum Laden der Elektrofahrzeuge ausgebaut. Letztendlich soll ein auch auf andere Airports übertragbarer Weg hin zu einer vollständig emissionsfreien Flughafenlogistik aufgezeigt und mit diesen diskutiert werden.

Voraussetzung: erneuerbare Energien

Und nicht zuletzt: Der Einsatz elektrischer Fahrzeuge ist nur sinnvoll, wenn eine Stromversorgung aus erneuerbaren Energien sichergestellt ist. Das Öko-Institut erforscht daher im Projekt „scale up!“, welche Möglichkeiten des Strombezugs, der Eigenerzeugung sowie der Kopplung der Fahrstromversorgung und erneuerbarer Stromeinspeisung möglich sind. Zudem vergleichen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die verfügbaren Technologien, insbesondere die unterschiedlichen Batterietypen, hinsichtlich ihrer Umweltwirkungen über den gesamten Lebenszyklus. Dabei werden auch die Herkunft und die Gewinnung der verwendeten Ressourcen betrachtet.

Informationen zum Projektkonsortium

Das Projekt findet im Rahmen der Richtlinie zum Förderprogramm „Erneuerbar Mobil“ des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) statt. Zum Projektkonsortium gehören der Flughafenbetreiber und der Abfertigungsdienstleister Losch Airport Service GmbH – das Öko-Institut begleitet den Praxiseinsatz mit wissenschaftlicher Expertise. Dazu gehören unter anderem die Auswertung umfassender Daten zum Betriebsverhalten, technischen Restriktionen, Akzeptanzaspekten und Wirtschaftlichkeit von Elektromobilität.

Weitere Informationen zum Projekt „scale up! – emissionsfreie Flughafenflotte“ auf der Website des Flughafen Stuttgart