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IFA: Ökologische Verbrauchertipps für Waschmaschinen, Kühlschränke und Co.

Vernetzt, intelligent und effizient sollen sie sein, die neuen Haushaltsgeräte, die ab morgen auf der IFA vorgestellt werden. Das Öko-Institut hat fünf Tipps für ein umweltbewusstes und klimafreundliches Verhalten im Haushalt zusammengestellt.

Vernetzt, intelligent und effizient sollen sie sein, die neuen Haushaltsgeräte, die ab morgen auf der IFA vorgestellt werden. Das Öko-Institut hat fünf Tipps für ein umweltbewusstes und klimafreundliches Verhalten im Haushalt zusammengestellt. Denn gerade bei den großen Haushaltsgeräten, der sogenannten „Weißen Ware“, liegt nur ein Teil der möglichen Energieeinsparungen bei den Geräten selbst. Die richtige Nutzung von Kühlschränken, Waschmaschinen und Wäschetrockner trägt ebenfalls dazu bei, Energie und damit klimaschädliche Treibhausgase zu sparen.

1. Spülmaschine: Eco-Programm statt von Hand spülen

Für die Reinigung von normal verschmutztem Geschirr sollte möglichst das Standard-Programm, bei neueren Geräten auch „Eco-Programm“ genannt, genutzt werden. Andere Programme wie Automatik- oder Schnell- bzw. Kurzprogramme (für normal verschmutztes Geschirr) können bis zu 60 Prozent mehr Energie verbrauchen. Auch auf das Vorspülen mit kaltem oder warmem Wasser kann verzichtet werden – das verbraucht zusätzlich Wasser und Energie.

Übrigens: Spülmaschinen arbeiten in der Regel energie- und wassersparender als der Mensch beim Abspülen von Hand. Wer zwölf Maßgedecke (rund 140 Geschirrteile wie Tassen, Teller, Gläser und Besteck) von Hand spült, verbraucht im Durchschnitt rund 70 Liter Wasser und 1,8 Kilowattstunden Energie. Mit einer effizienten Geschirrspülmaschine von 60 Zentimetern Breite hingegen liegen der Wasserverbrauch bei zehn Litern und der Stromverbrauch bei 0,85 Kilowattstunden.

Informationen zur richtigen Ladung und sparsamen Spülmaschinen auf der Plattform EcoTopTen

2. Kühlschrank: Neu kaufen nach 10 bis 15 Jahren

Der Austausch eines 10 bis 15 Jahre alten Kühlschranks lohnt sich aus Umweltgesichtspunkten besonders. Die niedrigeren Stromkosten kompensieren darüber hinaus die Anschaffungskosten. Wer sich ein neues, besonders effizientes Gerät der Energieeffizienzklasse A+++ anschafft, spart damit auch im Vergleich zu einem ineffizienten Modell: Die Spitzengeräte der Energieeffizienzklasse A+++ verbrauchen weniger als die Hälfte an Energie als die schlechtesten Geräte innerhalb der A+-Klasse – der mittlerweile schlechtesten Energieeffizienzklasse auf dem Markt.

Übrigens: Rund 37 Prozent aller Kühl- und Gefriergeräte in deutschen Haushalten sind älter als 13 Jahre, fast die Hälfte kommt auf mehr als zehn Jahre. Und: Jeder ungebrauchte Liter im Kälteschrank kostet unnötig Strom und Geld: Pro 100 Liter Nutzinhalt mehr verbraucht ein Kühlschrank knapp 10 Prozent mehr Energie. Bei Kühlschränken beträgt die empfohlene Größe für Ein- und Zwei-Personen-Haushalte ungefähr 100 bis 160 Liter.

Informationen für energieeffiziente Kühlschränke und ihren kostensparenden Betrieb auf EcoTopTen

3. Gefrierschrank: Separates Gefriergerät spart Strom

Wer einen Keller oder einen anderen kühlen Ort im Haus hat, sollte (neben dem Kühlschrank in der Küche) dort ein separates Gefriergerät aufstellen und auf die Kühl-Gefrierkombination verzichten. Die Grund: Durch die niedrigen Umgebungstemperaturen verbraucht das Gerät weniger Strom. Auch Gefriertruhen sind sparsamer und effizienter: Sie verbrauchen bei gleichem Nutzinhalt und gleicher Energieeffizienzklasse rund zwölf Prozent weniger Strom als ein Gefrierschrank.

Übrigens: Bei Gefrierschränken amortisiert sich der vorzeitige Ersatz eines etwa zehn Jahre alten Geräts finanziell innerhalb von 8 bis 10 Jahren. Das neue Gerät sollte mindestens Energieeffizienzklasse A++ sein.

Informationen und Spartipps für Gefriergeräte auf EcoTopTen

4. Waschmaschine: richtige Größe kaufen, voll beladen

Etwa 80 Prozent der gesamten Umweltbelastungen bei Waschmaschinen entstehen während der Nutzung der Maschine. Dabei ist der Energieverbrauch vorrangig von der Wahl der Waschtemperatur abhängig: Das Aufheizen des Wassers verursacht den höchsten Energiebedarf. So spart man beim Waschen mit 30°C rund die Hälfte der Energie gegenüber einem 60°C-Waschgang. Bei geringer Verschmutzung reichen 30 oder 40 Grad völlig aus. Kochwäsche – also 90 Grad – sollte die Ausnahme sein.

Übrigens: Die Beladung ist entscheidend: Wer die Maschine immer voll belädt, spart Energie und Geld. Einsparpotenziale Waschen mit voller Ladung im Vergleich – siehe Infografik im Anhang. Und: nicht jedes Programm, das länger läuft, verbraucht mehr Energie. Gerade die lang dauernden Standprogramme sind die sparsamsten.

Informationen zum umweltfreundlichen Waschen und effiziente Waschmaschinen auf EcoTopTen

5. Wäschetrockner: Je mehr + desto besser

Energieeffiziente Wäschetrockner der A-Klasse sind in der Anschaffung häufig teurer als die meisten C-Klasse-Geräte. Dennoch lohnt sich der Kauf eines Wäschetrockners der Energieeffizienzklasse A+++ oder A++. Denn die effizientesten Modelle haben eine Wärmepumpe, die die Wärme aus der feuchten Luft zurückgewinnt und wieder zum Aufheizen verwendet. Dadurch können bis zu 50 Prozent Strom eingespart werden. Die Mehrkosten für das Neugerät spart man so schnell wieder ein.

Übrigens: Die umweltfreundlichste und preiswerteste Möglichkeit Wäsche zu trocknen, bietet sich im Freien an der frischen Luft. Auch für die Textilien ist das am schonendsten. Wenn man seine Wäsche nur in einem beheizten Raum trocknen könnte, ist ein effizienter Wäschetrockner empfehlenswert.

Informationen zum Austausch und Modelle effizienter Wäschetrockner auf EcoTopTen

Weitere Informationen:

Infografiken „Energie sparen – Potenziale im Haushalte“ des Öko-Instituts

Website EcoTopTen – Plattform des Öko-Instituts für ökologische Spitzenprodukte

Ansprechpartnerin am Öko-Institut:

 

Ina Rüdenauer
Senior Researcher im Institutsbereich
Produkte & Stoffströme
Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg
Tel.: +49 761 45295-212
E-Mail: i.ruedenauer@oeko.de