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Mehr Schutz den Ozeanen

Die Vereinten Nationen haben den 8. Juni dem Meer gewidmet, um auf die Gefährdung seines bereits angegriffenen Ökosystems aufmerksam zu machen. Geschätzte weltweite 100 Millionen Tonnen von Müll haben verheerende Auswirkungen auf die marine Umwelt.

Die Vereinten Nationen haben den 8. Juni dem Meer gewidmet, um auf die Gefährdung seines bereits angegriffenen Ökosystems aufmerksam zu machen. Geschätzte weltweite 100 Millionen Tonnen von Müll haben verheerende Auswirkungen auf die marine Umwelt.

Der größte Anteil an Müll, der täglich in die europäischen Meere gelangt, sind Kunststoffabfälle vom Festland. Als Hauptverursacher gelten Einzelpersonen wie zum Beispiel Touristen oder Teilnehmer an Großveranstaltungen, Großanlagen wie Häfen, Kläranlagen, Kommunen mit einem unzureichenden Abfallmanagement oder Abfalldeponien in Küstennähe. Das bestätigt die Literaturstudie „Land-Sourced Litter (LSL) in the marine environment“ des Öko-Instituts – also zu Abfällen, die von Land aus in die europäischen Meere Nordsee, Ostsee, Mittelmeer gelangen. Auf Grundlage der Studienergebnisse diskutierten Akteure der gesamten Wertschöpfungskette von der Kunststoffproduktion bis zur Verwertung der Abfälle, sowie NGOs, Wissenschaftler und Politiker Mitte März auf einem Workshop Handlungsoptionen gegen ein „weiter so“.

Gemeinsame Wege für weniger Müll

Ziel des Workshops war es, gemeinsame Handlungsmöglichkeiten und  Lösungsansätze für  die vier Hauptfragestellungen zu finden: wie kann man Mülleinträge ins Meer vermeiden, wie sollte die Abfallwirtschaft strukturiert werden, um Einträge von Kunststoffen ins Meer zu verhindern, wie sollten Materialien bestmöglich beschaffen sein, um die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten und was sollte mit dem bereits im Meer befindlichen Müll passieren.

Kooperationen mit der DLRG-Küstenwache, Küstengemeinden oder Eventveranstaltern könnten die Mülleinträge ins Meer vermindern, eine systematische Betrachtung, wie sich die Kunststoffe im Meer abbauen, könnten als Grundlage dafür dienen,  das Produktdesign unschädlicher zu gestalten. Die Wissenschaftler des Öko-Instituts fordern baldige Vereinbarungen von Regierungen und Stakeholdern mit dem Ziel, die erforderlichen Maßnahmen zu starten und konsequent zu verfolgen. 

Der Workshop wurde von der deutschen, österreichischen und schweizerischen Kunststoffindustrie in Auftrag gegeben, vom Öko-Institut und Team Ewen organisiert und moderiert und stellt einen wichtigen Schritt zu einem nachhaltigeren Umgang mit Kunststoffabfällen und zum Schutz der Meere dar.

Müllhalde Meer

Nur der kleinere Teil des Mülls, der in die Meere gelangt, schwimmt auf der Wasseroberfläche und wird an Strände gespült. Rund 70 Prozent sinkt auf den Meeresgrund. Viele Meerestierarten verheddern sich in ihnen, verschlucken Bruchstücke oder halten sie für Nahrung. Dies führt zu Verletzungen bis hin zum Tode, darüber hinaus gelangen die im Plastik gebundenen Giftstoffe in die Nahrungskette. Mittelfristig ist zu erwarten, dass die Müllhalden im Meer noch deutlich anschwellen werden, weil der Verbrauch von Kunststoffverpackungen in bevölkerungsreichen Schwellen- und Entwicklungsländern wächst, ohne dass geordnete Kreislaufwirtschaftssysteme eingeführt werden.

Weitere Informationen

Link zur Studie „Land-Sourced Litter (LSL) in the marine environment“ auf der Homepage des Öko-Instituts

Link zu den zentralen Ergebnissen der Studie in deutsch auf der Homepage der BKV Plattform für Kunststoff und Verwertung

Ansprechpartner am Öko-Institut

Dr. Georg MehlhartWissenschaftlicher Mitarbeiter im Institutsbereich Infrastruktur & UnternehmenÖko-Institut e.V., Büro DarmstadtTel. +49-6151/8191-153E-Mail Kontakt