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Mehr Nachhaltigkeit in der globalen Landnutzung

Der Weltbodentag am 5. Dezember setzt ein Zeichen für die Bedeutung der Ressource Boden. Um ihn in Zukunft nachhaltig zu nutzen, bedarf es neuer Ideen und internationaler Regularien.

Der Weltbodentag am 5. Dezember setzt ein Zeichen für  die Bedeutung der Ressource Boden. Um ihn in Zukunft nachhaltig zu nutzen, bedarf es neuer Ideen und internationaler Regularien. Denn weltweit wachsender Druck auf Boden und Land zieht gravierende Folgen für die biologische Vielfalt, das Klima, das Management von Wasser und die Welternährung, bis hin zur Zerstörung der Existenzgrundlage vieler Menschen nach sich.

Mit dem Ziel, die wesentlichen politischen Stellschrauben für eine nachhaltige Landnutzung zu identifizieren, haben das Öko-Institut und das Ecologic Institut in dem Diskussionspapier “Governance Screening of Sustainable Land Use” über 120 weltweit bestehende internationale und multilaterale Abkommen und Politiken gesichtet und untersucht, welchen Einfluss diese auf nachhaltige Landnutzung haben.

Bisher keine internationalen Abkommen zur nachhaltigen Bodennutzung

Das Diskussionspapier zeigt insbesondere, dass sich viele internationale Politiken direkt oder indirekt negativ auf eine nachhaltige Landnutzung auswirken, es bislang aber kein übergreifendes, internationales Abkommen zur nachhaltigen Nutzung von Böden und Land gibt. Auch koordinierende Mechanismen zwischen den landnutzungsrelevanten Konventionen fehlen bis heute. Darüber hinaus werden - so ein weiteres Ergebnis der Studie - zentrale Treiber von Landnutzung wie Bevölkerungswachstum, der weltweit steigende Konsum, Energiehunger und die Verbreitung westlicher Ernährungsstile derzeit durch keine internationale Politik effektiv adressiert.

Das Spektrum des analysierten Materials reicht von Land- und Forstwirtschaft über Naturschutz- und Klimapolitik bis hin zur Entwicklungspolitik, Handels- und Investitionspolitik. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass Landnutzung von unterschiedlichen Sektoren und globalen Politiken beeinflusst wird – oft allerdings, ohne dabei die Nachhaltigkeit im Blick zu haben. Ergänzend zu der Sichtung internationaler Politiken wurden landnutzungsrelevante Regelungen in zehn Ländern (Brasilien, Bolivien, Indien, Kuba, Kenia, Niger, Burkina Faso und Deutschland, Belgien und Australien) näher betrachtet.

Empfehlungen für Politik und Enscheidungsträger im Projekt "Globalands"

Die Studie ist Teil des vierjährigen Projektes „Globalands“ (www.globalands.org) unter Leitung von IINAS. Ziel ist es, Empfehlungen für die Politik und andere Entscheidungsträger für eine nachhaltige weltweite Landnutzung herauszuarbeiten und in Workshops mit Vertretern aus nationaler und internationaler Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft internationale Gestaltungsoptionen für eine nachhaltige Landnutzung zu diskutieren. An dem vom Umweltbundesamt finanzierten Projekt sind fünf Forschungsinstitute beteiligt. Die bisherigen Projektergebnisse wurden zuletzt auf der Global Soil Week (27.-31. Oktober 2013, Berlin) vorgestellt.

Weitere Informationen:

Diskussionspapier “Governance Screening of Sustainable Land Use” (in englisch) 

Weitere Informationen zum Projekt "Globalands" auf der Projektwebseite 

Ansprechpartnerin am Öko-Institut:

Franziska Wolff
Stellvertretende Leiterin des Institutsbereichs Umweltrecht & Governance
Öko-Institut e.V., Büro Berlin
Telefon: +49 30 -14050 - 371
E-Mail: f.wolff@oeko.de