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Wie wird sich die Energieversorgung in der EU zukünftig entwickeln?

Wissenschaftlerinnen des Öko-Instituts nahmen an internationalem Austausch zu Modellberechnungen teil.

Bald wird die Europäische Union Szenarien für den Übergang zu einer wettbewerbsfähigen CO2-armen Wirtschaft vorstellen. Dabei spielt die Entwicklung der künftigen Energieversorgung eine wesentliche Rolle. Schon im Vorfeld ist Aufregung über mögliche Preissteigerungen zu spüren. Solche Preissteigerungen sowie andere wichtige Erklärungsgrößen einer CO2-armen Wirtschaft werden mit Hilfe quantitativer energiewirtschaftlicher Modelle analysiert . Diese versuchen, einzelne oder alle Bereiche der Volkswirtschaft abzubilden und beschreiben die Auswirkungen, die sich als Reaktion auf die Klimaschutzszenarien auf den Märkten in Abhängigkeit voneinander ergeben. Dadurch werden Abschätzungen von Kosten und Nutzen eines Umbaus des Energiesystems möglich.

Allgemeines Gleichgewichtsmodell

Vom 7.-9.11. 2011 trafen sich am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) die wichtigsten Modellierungsteams aus Wissenschaft, Politik und Praxis im Rahmen des Energy Modeling Forum (EMF), das an der US-Eliteuniversität Stanford beheimatet ist. Das Energy Modeling Forum ist eines der renommiertesten internationalen Wissenschaftsforen dieser Art, das sich seit mehr als 30 Jahren mit energie- und umweltökonomischen Fragestellungen und den Stärken, Grenzen und Herausforderungen von analytischen Ansätzen sowie deren Vergleichbarkeit beschäftigt und die Ergebnisse in hochklassigen internationalen Journals veröffentlicht.

Katja Schumacher und Hannah Förster vom Öko-Institut nahmen in diesem Jahr an diesem Treffen Teil und brachten das zusammen mit Ron Sands vom Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten (USDA) entwickelte energie-ökonomische allgemeine Gleichgewichtsmodell, FARM, und dessen vorläufige Abschätzungen in den Kontext ein.

Szenarien zukünftiger Entwicklung

Auf dem diesjährigen Modellierungstreffen wurden die Ergebnisse der teilnehmenden Modellanalysen über verschiedene Klimaschutzszenarien (z.B. dem vom Weltklimarat postulierten 2°C Ziel) verglichen. Diese Szenarien beschreiben eine Vielzahl an denkbaren zukünftigen Entwicklungen und reichen von einem „business-as-usual“ Szenario über einen „worst case“, in dem keine Aktivitäten für eine grünere Zukunft stattfinden, bis zu einem „best case“, in dem erneuerbare Energien eine große Rolle spielen. Jedes dieser Szenarien wird durch alle der teilnehmenden Modelle genauer beleuchtet und verglichen.

Grundlage für politische Entscheidungen

Wenn die Ergebnisse aller Modelle in ihrer Gesamtheit betrachtet werden, so ergibt sich ein Rahmen der Möglichkeiten hinsichtlich wichtiger Erklärungsgrößen wie z.B. Energiepreise, Ausbaulevel von Stromerzeugungstechnologien und Kosten des Nichthandelns bezüglich der zukünftigen Energieversorgung. Dadurch erhalten politische Entscheidungsträger eine wichtige Diskussionsgrundlage für die Zukunftsplanung.

Die Wissenschaftlerinnen des Öko-Instituts etablierten sich auf im Modellierungsforum mit ihren Modellierungsaktivitäten nicht nur im Bereich der Analysen für die EU, sondern auch in Bezug auf die Analyse globaler Klimaschutzfragen und möglicher Beiträge der USA zum Klimaschutz und nahmen wertvolle Hinweise zur Weiterentwicklung ihres Modells von dem Treffen mit.

Weitere Informationen

Link zur Webseite am Öko zur Modellierung 

Energy Modeling Forum 

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung - PIK 

Economic Research Service am US Department of Agiculture 

Ansprechpartnerinnen

<link und>Dr. Katja Schumacher
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institutsbereich Energie & Klimaschutz
Öko-Institut, Büro Berlin
Tel. +49-30/405085-380
<link>E-Mail Kontakt

<link>Dr. Hannah Förster
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institutsbereich Energie & Klimaschutz
Öko-Institut, Büro Berlin
Tel. +49-30/405085-380
<link>E-Mail Kontakt