Weniger Treibhausgase im Verkehr – Öko-Institut erstellt Leitfaden für grüne Logistik
Das Öko-Institut stellt gemeinsam mit dem Deutschen Speditions-  und Logistikverband und dem Institut für Energie- und Umweltforschung  Heidelberg (Ifeu) den Leitfaden zur „Berechnung von  Treibhausgasemissionen in Spedition und Logistik“ vor. Dieser markiert  einen großen Schritt auf dem Weg einer einheitlichen und transparenten  CO2-Bilanzierung für Logistik- und Transportdienstleister. Seine  Erstellung wurde vom Umweltbundesamt finanziert. 
„Nur wer genau  weiß, wie viele Treibhausgase auf den Transportwegen quer durch Europa  verursacht werden, kann Maßnahmen ergreifen, diese langfristig zu senken  und aktiv zum Klimaschutz beizutragen“, erklärt Martin Schmied, Autor  des Leitfadens und Experte für Treibhausgasbilanzen für Unternehmen am  Öko-Institut, die Bedeutung des Werks. 
Kraftstoff- und Stromverbrauch selbst ermitteln
Der  Leitfaden stellt Basiswissen zu Klimaschutz und Klimabilanzen vor und  zeigt Speditionen auf, wie sie ihren Kraftstoff- und Stromverbrauch  selbst errechnen können. In Praxisbeispielen stellt er  Umrechnungsfaktoren und Rechenformeln vor, mit denen standardisiert  Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen für eine bestimmte  Transportstrecke ermittelt werden können. 
„Die Logistikbranche  beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der Frage, wie sie den  Transport ihrer Waren klimafreundlicher gestalten kann“, konstatiert  Schmied. „Bisher gab es jedoch keine einheitlichen Standards für die  Berechnung von Treibhausgasemissionen von Logistikdienstleistungen. Die  Folge: Jedes Unternehmen tut dies auf unterschiedliche Art und Weise; es  fehlt ein standardisiertes Vorgehen, das Transparenz, echte  Emissionsminderungen und nicht zuletzt Glaubwürdigkeit befördert.“ 
Standardisierte Messmethoden
Die  standardisierten Messmethoden zur CO2-Bilanzierung von Transporten, die  in diesem Leitfaden zusammengefasst sind, basieren auf dem aktuell  vorgelegten CEN-Normentwurf „Methode zur Berechnung und Deklaration von  Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen von  Transportdienstleistungen“ (prEN 16258:2011). Die CEN-Norm soll  europaweit zu einer Vereinheitlichung der Rechenmethodik führen und ist  daher wesentliche Basis für den Leitfaden. 
Mit dem nun  vorliegenden Leitfaden werden bereits viele Fragen der Bilanzierung der  Treibhausgasemissionen in der Logistik beantwortet. Allerdings konnten  bislang noch nicht alle Verkehrsmittel gleich tiefgreifend analysiert  werden; zudem bleiben Fragen für Sonderfälle offen. Diese Themen werden  umfassend im Buch „CO2-Berechnung in der Logistik“ aufgegriffen, das im  im Sommer 2011 im Verlag Heinrich Vogel erscheint. 
Download  des Leitfadens „Berechnung von Treibhausgasemissionen in Spedition und  Logistik“ auf der Website des Deutschen Speditions- und Logistikverbands.
Ansprechpartner:
Martin Schmied
Stellvertretender Leiter des Institutsbereichs Infrastruktur & Unternehmen
Öko-Institut e.V., Büro Berlin
<link>E-Mail Kontakt 
Das  Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen  Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit  der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und  Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global,  national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den  Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten. 
Interesse an eco@work, dem kostenlosen E-Paper des Öko-Instituts?
Abo unter 
Interesse, Mitglied zu werden? Mehr unter www.oeko.de/mitmachen