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Öko-Institut empfiehlt schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie

Am 29. Mai 2011 hat sich die Regierungskoalition auf ein Modell zum Auslaufen der deutschen Kernkraftwerke (KKW) geeinigt. Nach einer Analyse des Öko-Instituts für den WWF Deutschland werden danach die verbleibenden Kernkraftwerke im Jahr 2020/2021 nahezu gleichzeitig stillgelegt. Dies kann den geordneten Ausstieg aus der Kernenergie gefährden. Das Öko-Institut schlägt deshalb ein Alternativmodell vor, das einen schrittweisen Ausstieg ermöglicht.

Am 29. Mai 2011 hat sich die Regierungskoalition auf ein Modell zum Auslaufen der deutschen Kernkraftwerke (KKW) geeinigt. Nach einer Analyse des Öko-Instituts für den WWF Deutschland werden danach die verbleibenden Kernkraftwerke im Jahr 2020/2021 nahezu gleichzeitig stillgelegt. Dies kann den geordneten Ausstieg aus der Kernenergie gefährden. Das Öko-Institut schlägt deshalb ein Alternativmodell vor, das einen schrittweisen Ausstieg ermöglicht.

Übertragung der Reststrommengen

Neben einem konkreten Enddatum für die Nutzung der Kernenergie ist es zugleich unerlässlich, in den kommenden Jahren Maßnahmen zu ergreifen, um mittelfristig Investitionen in Ersatzkapazitäten zur Stromerzeugung anzureizen.

Werden aber nach dem vorgelegten Modell die Strommengen der jetzt stillgelegten älteren Kernkraftwerke sowie der KKW Krümmel und Mühlheim-Kärlich auf die verbleibenden neun Kraftwerke übertragen, können alle neun bis zum Jahr 2020/2021 laufen. Im Ergebnis müssten dann fast alle länger betriebenen Anlagen innerhalb von nur 12 Monaten – mit einer Leistung von 10.800 MW – vom Netz gehen.

Dies würde mit hoher Wahrscheinlichkeit erhebliche energiewirtschaftliche und netztechnische Probleme mit sich bringen und das endgültige Ausstiegsdatum 2021 gefährden. Dies kann eine Investitionszurückhaltung der Betreiber in neue alternative Kraftwerke mit sich führen.

Optimiertes Ausstiegsmodell des Öko-Instituts

Ein alternatives Ausstiegsmodell, welches das Öko-Instituts für den WWF Deutschland untersucht hat, unterstellt statt der ursprünglichen Laufzeit eines Kernkraftwerks von 32 Jahren lediglich 30 Jahre. Dies bedeutet einer rechtssicheren Kürzung der Reststrommengen um 35 Prozent.

Darüber hinaus könnte den KKW-Betreibern die Möglichkeit geboten werden, neben den Produktionsbudgets der KKW Mülheim-Kärlich und Krümmel auch andere Produktionsbudgets zur Erhöhung der Flexibilität (und Absicherung von Versorgungssicherheit und Netzstabilität) zwischen den verschiedenen KKW zu übertragen.

Nur so kann die Vorbildfunktion Deutschlands für eine geordnete und energiewirtschaftlich sorgfältig eingebettete Strategie des Ausstiegs aus der Kernenergie und des Einstiegs in Alternativen zum Tragen kommen.

Weitere Informationen finden Sie in der Kurzstudie „Analyse und Einordnung des Modells zum beschleunigten Auslaufen der deutschen Kernkraftwerke“ des Öko-Instituts für den WWF Deutschland.


Ansprechpartner

Dr. Felix C. Matthes
Forschungs-Koordinator Energie- und Klimapolitik
Öko-Institut e.V., Büro Berlin
Tel. 030-405085-381
<link>E-Mail Kontakt