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Wie sinnvoll sind Klimalabels?

Öko-Institut gibt Handlungsempfehlungen für den Umgang mit dem CO2-Fußabdruck (Product Carbon Footprint) Wie viel Treibhausgase verursacht ein Rindersteak oder eine Packung Tiefkühlgemüse? Welche CO2-Emissionen entstehen bei der Herstellung, dem Betrieb und der Entsorgung eines Fernsehers oder einer Tiefkühltruhe? In den letzten Jahren wurden weltweit zahlreiche neue Initiativen zur Analyse des CO2-Fußabdrucks (Produkt Carbon Footprint – PCF) von Produkten gestartet und privat oder staatlich getragene Produktkennzeichnungen geschaffen. Bis 2010 soll eine neue einheitliche internationale Standardnorm (ISO 14067) für die Bilanzierung des Carbon Footprints entwickelt werden.

Öko-Institut gibt Handlungsempfehlungen für den Umgang mit dem CO2-Fußabdruck (Product Carbon Footprint)

Wie viel Treibhausgase verursacht ein Rindersteak oder eine Packung Tiefkühlgemüse? Welche CO2-Emissionen entstehen bei der Herstellung, dem Betrieb und der Entsorgung eines Fernsehers oder einer Tiefkühltruhe? In den letzten Jahren wurden weltweit zahlreiche neue Initiativen zur Analyse des CO2-Fußabdrucks (Produkt Carbon Footprint – PCF) von Produkten gestartet und privat oder staatlich getragene Produktkennzeichnungen geschaffen. Bis 2010 soll eine neue einheitliche internationale Standardnorm (ISO 14067) für die Bilanzierung des Carbon Footprints entwickelt werden.

Doch wie sinnvoll sind Klimalabels wirklich? Leisten sie einen Beitrag dafür, dass Verbraucher und Produzenten stärker auf eine klimafreundliche Herstellung von Produkten achten? Welche Anforderungen muss eine Klimabilanz von Produkten erfüllen? Wie sollen Unternehmen ihre Produkte kennzeichnen, solange die internationalen Standardisierungsprozesse zum PCF noch nicht abgeschlossen sind? Um diese Fragen zu klären, wurde das Öko-Institut im Auftrag von BMU und UBA mit dem Projekt „CO2-Kennzeichnung von Waren und Dienstleistungen“ beauftragt. Die Ergebnisse wurden nun aktuell unter dem Titel „Memorandum Carbon Footprint“ veröffentlicht.

Für die Studie wurden rund 50 nationale und internationale Verbände und Unternehmen befragt und offene Fragen in internationalen Experten-Workshops und zwei großen Kongressen diskutiert.  Die Studie zeigt, dass Treibhausgasbilanzen für Unternehmen viele Vorteile bieten. So können damit in der gesamten Produktkette – vom Zulieferer über die Produktion hin zur Logistik – CO2-Minderungspotentiale ermittelt werden. Zudem hilft der Klima-Fußabdruck dabei, unterschiedliche Konsummuster aufzuzeigen und so Hinweise zur Produktentwicklung und zur verbrauchergerechten Kommunikation zu geben. „VerbraucherInnen aber können in der Praxis mit CO2-Kennzeichen oder CO2-Labeln nur wenig anfangen“, erklärt Dr. Rainer Grießhammer, Mitglied der Geschäftsführung des Öko-Instituts und Experte für produktbezogenen Klimaschutz. „KonsumentInnen erhalten damit keinen Vergleichsmaßstab und keine weitere Handlungsempfehlungen, andere Umweltaspekte bleiben unklar. Zudem herrscht angesichts der Vielzahl von Umwelt-Labeln immer mehr Verwirrung.“.

Die Studie des Öko-Instituts zeigt zudem, dass eine wettbewerbsrechtlich durchhaltbare vergleichende CO2-Kennzeichnung von Produkten auf absehbare Zeit nicht möglich ist. Das wird besonders bei Lebensmitteln deutlich, die momentan im Mittelpunkt der CO2-Label-Diskussion stehen: Zu unterschiedlich sind die Produkte, die saisonal schwankenden Erträge und Transportwege sowie der Einfluss von Lagerung und Kühlung.

Grundsätzlich empfiehlt das Öko-Institut für Produkte neben der CO2-Bilanz auch alle anderen umweltrelevanten Aspekte herauszustellen und dabei auf bereits vorhandene aussagekräftige Umwelt-Kennzeichnung zurückzugreifen. So existieren für Strom, PKW und Elektrogeräte bereits CO2-  bzw. Energieeffizienz-Kennzeichnungen. Darüber hinaus gibt es mit dem Umweltzeichen Blauer Engel eine Kennzeichnung, die neben Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen alle weiteren wichtigen Umwelt-Kriterien berücksichtigt und derzeit bereits rund 30 Produktgruppen bewertet. Auch für die laufenden internationalen Standardisierungsprozesse bei der Entwicklung einer ISO-Norm zum PCF gibt die Studie wichtige Empfehlungen. Insbesondere betonen die Autoren, dass der derzeit viel diskutierte britische Standard PAS 2050:2008 keine sinnvolle methodische Grundlage für die Entwicklung einer weltweit einheitlichen Ökobilanznorm darstellt.  

Weitere Informationen und Download

„Memorandum Carbon Footprint Positionen zur Erfassung und Kommunikation des Product Carbon Footprint für die internationale Standardisierung und Harmonisierung“

Kurzfassung >>

Langfassung >>

Die Langfassung der Studie gibt es zudem auch in englischer Übersetzung zum Download >>

Ansprechpartner

Dr. Rainer Grießhammer
Mitglied der Geschäftsführung
Produkte & Stoffströme
Geschäftsführung
Geschäftsstelle Freiburg
Tel. +49-761/45295-50
E-Mail Kontakt

Christian Hochfeld
Mitglied der Geschäftsführung
Infrastruktur & Unternehmen
Geschäftsführung
Büro Berlin
Tel. +49-30/405085-361
E-Mail Kontakt