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Die weltweite Entwaldung ist ein bedeutender Klimafaktor

Ihre Erfassung in einem internationalen Klimaregime stellt Experten jedoch vor große methodische Herausforderungen Rund 20 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen werden durch das Abholzen von Wäldern verursacht. Das Aufhalten der Entwaldung ist daher ein wesentlicher Baustein für den weltweiten Klimaschutz. Doch wie könnten Emissionsminderungen aus verringerter Entwaldung auf künftige Klimaschutzverpflichtungen angerechnet werden? „Es gibt dazu zahlreiche Vorschläge“, sagt Anke Herold, Expertin für internationale Klimapolitik am Öko-Institut. „Um diese aber bewerten zu können, brauchen wir zunächst eine quantitative Analyse. Denn zahlreiche methodische Fragen sind bisher ungeklärt und die Datengrundlage ist lückenhaft.“ Im Auftrag des Umweltbundesamtes hat das Öko-Institut gemeinsam mit weiteren Partnern quantitativ untersucht, welche Voraussetzungen aktuell gegeben sind, um den Sektor Entwaldung in ein künftiges Klimaregime einzubeziehen und welche Anreize oder Kompensationsmechanismen es für eine verringerte Entwaldung in Entwicklungsländern gibt.

Ihre Erfassung in einem internationalen Klimaregime stellt Experten jedoch vor große methodische Herausforderungen

Rund 20 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen werden durch das Abholzen von Wäldern verursacht. Das Aufhalten der Entwaldung ist daher ein wesentlicher Baustein für den weltweiten Klimaschutz. Doch wie könnten Emissionsminderungen aus verringerter Entwaldung auf künftige Klimaschutzverpflichtungen angerechnet werden? „Es gibt dazu zahlreiche Vorschläge“, sagt Anke Herold, Expertin für internationale Klimapolitik am Öko-Institut. „Um diese aber bewerten zu können, brauchen wir zunächst eine quantitative Analyse. Denn zahlreiche methodische Fragen sind bisher ungeklärt und die Datengrundlage ist lückenhaft.“ Im Auftrag des Umweltbundesamtes hat das Öko-Institut gemeinsam mit weiteren Partnern quantitativ untersucht, welche Voraussetzungen aktuell gegeben sind, um den Sektor Entwaldung in ein künftiges Klimaregime einzubeziehen und welche Anreize oder Kompensationsmechanismen es für eine verringerte Entwaldung in Entwicklungsländern gibt.

Die Untersuchung beinhaltete eine Analyse der Datenverfügbarkeit über Waldflächenänderungen und den damit verbundenen Biomasseverlusten und Treibhausgasemissionen für ausgewählte Schwerpunktländer und auf globaler Ebene. Auch Unsicherheiten und die Variabilität der Emissionen aus Entwaldung werden kritisch diskutiert. Die Studie zeigt, dass zuverlässige Daten zu aktuellen Entwaldungstrends kaum verfügbar sind. Dies liegt unter anderem daran, dass Emissionen nicht nur durch das direkte Abholzen entstehen, sondern auch durch natürliche Waldverluste und durch indirekte menschliche Einflüsse etwa durch die Klimaveränderungen verursacht werden. Daher unterliegen die Emissionen aus Entwaldung schwer erfassbaren Schwankungen. Vorhersagen über künftige Trends sind schwierig.

Um den Sektor Entwaldung in einem künftigen Klimaregime zu erfassen, muss daher in allen Entwicklungsländern perspektivisch ein methodisch einheitliches Monitoringsystem etabliert werden. Ein solches System ist notwendig, um vergleichbare Daten zur Emissionsminderung im Sektor Entwaldung zu erhalten. „Die Implementierung wird in der Praxis aber sehr schwierig werden“, sagt Anke Herold.

Um Emissionsminderungen aus Entwaldung zu erfassen, müssen außerdem Referenzniveaus festgelegt werden. Das Problem dabei ist, dass es keine konsistenten Datenzeitreihen gibt. „Wichtig sind deshalb verbindliche methodische Richtlinien und Kriterien für die Festschreibung von Referenzniveaus“, fordert die Expertin. Dazu gehört zum Beispiel, innerhalb eines Landes Daten für die Berichterstattung mit derselben Methode zu erheben, die auch im Referenzzeitraum verwendet wurde. Weil die Emissionsraten von Jahr zu Jahr stark schwanken, empfehlen die WissenschaftlerInnen außerdem, sich auf eine Basisperiode über mehrere Jahre und nicht auf ein einzelnes Basisjahr zu verständigen.

„Um rückwirkend fehlende Daten hochzurechnen, aber auch für die Erhebung künftiger Daten müssen wir außerdem einheitliche Default-Faktoren etablieren“, erläutert Anke Herold weiter. Diese müssen auch berücksichtigen, dass nicht intakte Wälder geringere Mengen Kohlendioxid binden und speichern können, als unbeeinflusste Urwälder. Um den Sektor Entwaldung erfolgreich in ein Post-2012-Klimaabkommen zu integrieren, bedarf es aber selbstverständlich auch klarer Zuständigkeiten und entsprechender personeller, struktureller und finanzieller Kapazitäten. „Diese in den Entwicklungsländern bereit zu stellen, ist eine weitere Herausforderung, vor der die Staatengemeinschaft aktuell steht“, so die Einschätzung von Anke Herold.

Berücksichtigung von Treibhausgasemissionen und -festlegungen durch Landnutzungsmaßnahmen (LULUCF) im Post-Kioto-Regime – quantitative Analyse zur Einbeziehung von reduzierter Entwaldung in ein künftiges Klimaregime. <link uploads oeko oekodoc _blank pdf in einem neuen fenster>http://www.oeko.de/oekodoc/804/2008-250-de.pdf

Ansprechpartnerin:

Anke Herold, Öko-Institut e.V., Büro Berlin, Institutsbereich Energie & Klimaschutz, <link>E-Mail Kontakt