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Städtebauliche und ökologische Qualitäten autofreier und autoarmer Stadtquartiere

  • W. Christ
  • W. Loose

Häuser, Freiräume, Straßen und Wege, Figur und Größe der Stadt werden in entscheidendem Maß von den Anforderungen des Autoverkehrs bestimmt. Nach jahrelangem Straßenausbau werden die Grenzen der Autogesellschaft zunehmend sichtbar in

  • täglichen Staus
  • Ozon- und CO2-Belastung
  • Unfallgefahren
  • Bodenversiegelung
  • Verbrauch fossiler Energie
  • ...

Die sich verschärfenden Konfliktbereiche zwischen Verkehr, Wirtschaft, Umwelt, Raumordnung und Städtebau sind mit Maßnahmen der Verkehrspolitik allein nicht mehr lösbar. Das Konzept "autofreies/ -armes Stadtquartier" ist eine integrative Lösungsstrategie. Doch was tritt an die Stelle des Autos, wenn es als tragende Säule der Planung oder gar als ideelle Mitte nicht zur Verfügung steht? Und gibt es einen Zusammenhang zwischen städtebaulichen und ökologischen Qualitäten? Diesen Fragen wurde in einem gemeinsamen Forschungsprojekt der Bauhaus-Universität Weimar und des Öko-Institut e.V. nachgegangen.

Die Auswahl der sechs Modellprojekte in den Städten Amsterdam, Hamburg, Nürnberg, Tübingen, Wien und Wittenberg berücksichtigt eine Vielfalt städtebaulicher Milieus und einen Ideenreichtum, eine Siedlung vom Auto unabhängig(er) zu machen. Sie lassen sich zudem auf alle Formen des Stadt- und Siedlungsbaus übertragen. Gemeinsam ist allen Beispielen eine Renaissance ideeller Werte. An Stelle raumfunktionaler Trennungen von Wohnen, Arbeiten,Freizeit, von Autostraße, Fußweg, Radweg etc. treten "weiche" Qualitätsmerkmale:

  • Straße als Weg- und Aufenthaltsraum
  • urbanes und zugleich gesundes Wohnen
  • Technik und Natur als Einheit begreifen
  • Miteinander von Jungen, Alten, Behinderten und Nichtbehinderten, Mietern und Eigentümern
  • sowohl Anonymität als auch Gemeinschaft
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