Waldvision Grafik 6

Von Natur aus, also ohne die Eingriffe des Menschen, würde die Buche die Wälder Mitteleuropas an den meisten Standorten dominieren, teilweise in Mischung mit anderen Laub- und Nadelbaumarten. Durch die intensive Bewirtschaftung der Waldflächen sind in den vergangenen 150 Jahren an vielen Laubwaldstandorten einförmige Nadelbaumforste entstanden. In Deutschland etwa wächst die Buche nur auf etwa 16 Prozent der Waldfläche, Eichen auf 11 Prozent, hinter Fichte (28 Prozent) und Kiefer (23 Prozent). Fichten und Kiefern wachsen nicht nur schnell, sie sind auch durch ihre Wuchsform einfach zu ernten und zu verarbeiten.

In der Waldvision wird die Baumartenzusammensetzung größtenteils der Natur überlassen. Dort wo natürlicher Wiese Laubbäume wachsen würden, werden sie gezielt gefördert. Dies gilt auch für Nadelbäume an Standorten, wo sie natürlicher Weise heimisch sind. Wo sie das nicht sind, wird Laubwald gefördert. Dabei wird Nadelholz verstärkt herausgenommen und vorkommende Naturverjüngung von Laubbäumen im Bestand belassen. Es finden keine Pflanzungen statt. Bereits 2052 werden dadurch und in Kombination mit der extensiveren Nutzung Laubholzvorräte schon die Hälfte des Gesamtvorrats im Wald in Deutschland ausmachen.