Waldvision Grafik 5

Es ist für die Ökologie des Waldes nicht allein von Bedeutung, wie viele Bäume in ihm stehen. Viel wichtiger ist die Baumartenzusammensetzung und die Verteilung von Durchmessern und Höhen – also wie unterschiedlich dick und hoch die Bäume sind. Auch das Vorkommen von für den Naturschutz wichtigen Elementen wie alte und tote Bäume spielt eine Rolle. Insbesondere alte Laubbäume bilden zahlreiche Habitate für gefährdete Arten aus. Ist der Wald strukturierter ergeben sich für Lebewesen mehr Lebensräume als in einem gleichförmigen Bestand. Die Struktur des Waldes lässt sich durch die Bewirtschaftung steuern. Werden eher Einzelbäume genutzt, können kleine und große Bäume auf enger Fläche stehen und damit die Habitatvielfalt erhöhen. Flächige Nutzung von Bäumen, zum Beispiel durch Kahlschlag, erzeugt dagegen eher einen wenig strukturierten Wald.

In der Waldvision werden Bäume einzeln oder in kleinen Gruppen genutzt. Das führt zu einer Durchmischung von jungen und alten Bäumen aber auch zu einem kontinuierlichen Waldklima anderen ökologischen Vorteilen. So bleibt etwa auch der Boden geschützt. Die geringere Stärke von Eingriffen und zusätzliche Flächen ohne Holznutzung führen zudem dazu, dass es mehr alte Bäume gibt, die potenziellen Lebensraum für darauf angepasste Lebewesen bieten. Mittelfristig führt die Waldvision auch zu mehr abgestorbenen Bäumen – ein weiteres wichtiges Strukturelement im sich natürlich entwickelnden Wald.