Nukleare Anlagen und andere Risikotechnologien

Das Atomzeitalter ist noch lange nicht vorbei. Erst 2022 wird hierzulande das letzte Kernkraftwerk abgeschaltet. Der Rückbau der Reaktoren wird Deutschland noch viele Jahrzehnte beschäftigen. Aber auch die Sicherheit nuklearer Anlagen in Europa und weltweit spielt für die Bundesrepublik eine zentrale Rolle.

Auch der Betrieb konventioneller Anlagen und der Einsatz neuer Technologien können mit hohen Gefahren für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Nachhaltigkeit verbunden sein – siehe etwa beim Geo-Engineering oder Genome Editing. Und auch die Digitalisierung bringt Risiken mit sich, so mit Blick auf die Angreifbarkeit von Stromnetzen oder die Störfallvorsorge in Kernkraftwerken. Ein angemessener gesellschaftlicher Umgang mit den Chancen und Risiken solcher Technologien ist notwendig.

Sicherer Betrieb bis zur Abschaltung

Bis zur endgültigen Abschaltung der deutschen Atomkraftwerke muss die Sicherheit der noch in Betrieb befindlichen Reaktoren auf höchstem Niveau gewährleistet werden. Dazu sind sicherheitstechnische Bewertungen, die Auswertung der Betriebserfahrung nationaler und internationaler Anlagen sowie die Weiterentwicklung der regulatorischen Anforderungen erforderlich.

Kernenergie in Europa und weltweit

Einige europäische Länder wollen den Atomausstieg, andere betreiben besonders alte und riskante Atomkraftwerke. Mit Hilfe massiver staatlicher Förderung bauen weitere Länder neue nukleare Anlagen und auch die Forschung steht nicht still. Es ist jedoch höchst fragwürdig, ob neue Reaktorkonzepte einen Durchbruch in den Bereichen Sicherheit, Proliferation und Entsorgung bringen können.

Rückbau von Kernkraftwerken

Für den langwierigen Rückbau braucht es extreme Sorgfalt. Der Umgang mit den radioaktiv belasteten Komponenten und Bauteilen muss unter hohen Sicherheitsanforderungen erfolgen. Zusätzlich müssen die radioaktiv belasteten Materialen sorgfältig von jenen getrennt werden, von denen keine Gefahr ausgeht, anschließend muss ihre Zwischenlagerung sichergestellt sein.

Risiken bewerten, Prozesse begleiten

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Öko-Instituts bewerten die Sicherheit von nuklearen und konventionellen Anlagen im In- und Ausland sowie die Umweltauswirkungen von Rückbauverfahren. Aber auch in anderen technologischen Bereichen analysieren wir Risiken, etwa durch die Digitalisierung. So betrachten wir unter anderem die Auswirkungen der Digitalisierung auf kritische Infrastrukturen oder die Möglichkeiten, die Chancen von intelligenten Stromzählern zu nutzen ohne dabei private Daten zu gefährden. Zusätzlich organisieren und begleiten wir Prozesse zur Beteiligung der Bevölkerung.