Energiesparen leicht gemacht – Come on Labels für effiziente Produkte

Über ihren Stromverbrauch wissen, trotz steigender Energiepreise, die wenigsten Privatpersonen Bescheid. So macht der Stromverbrauch in einem durchschnittlichen Zweipersonen-Haushalt etwa 15 Prozent des Energieverbrauchs aus. Die Stromkosten summieren sich leicht auf 30 bis 50 Prozent der gesamten Energiekosten – abhängig von Wohnfläche und Heizenergieverbrauch. Ein engagierter Haushalt kann jedoch in kurzer Zeit und mit einfachen Mitteln ein Drittel seines Strombedarfs senken und dabei jährlich rund 250 Euro einsparen. Mittelfristig ist es möglich, den eigenen Stromverbrauch stufenweise auf ein Drittel des heutigen Werts zu senken. Eine entscheidende Rolle dabei spielen der Austausch stromfressender Elektrogeräte im Haushalt und die Neuanschaffung besonders energieeffizienter Geräte.

Das neue Energielabel für Elektrogeräte

Effiziente Geräte in der Verkaufsstelle erkennen und gezielte Informationen zum Stromverbrauch erhalten – das ist der Anspruch der europäischen Energiekennzeichnung. Bereits 1998 wurde das Energielabel als Hilfestellung für den Kauf von effizienten Elektrogeräten eingeführt. Die siebenstufige Skala von A bis D gilt seit 2011 für einige Geräte nicht mehr. Dort gilt A+++ als Bestwertung; die Klassen E, F und G fallen schrittweise weg. Aufgrund der Übergangsfristen sind im Handel derzeit verschiedene Label zu finden. Dies erschwert die Orientierung, welches Gerät das effizienteste ist und verwirrt Verbraucherinnen und Verbraucher. So sind beispielsweise bei Wasch- und Spülmaschinen, Kühl- und Gefriergeräten, Wäschetrocknern und Raumklimageräten im Handel Geräte mit altem und neuem Label zu finden.

Das EU-Projekt „Come On Labels“ unterstützt und begleitet die Einführung der neuen Energiekennzeichnung in den teilnehmenden EU-Staaten. Die Kontaktstelle für die Umsetzung ist in Deutschland das Öko-Institut.

Come on Labels – Neues Projekt zur besseren Orientierung im Markt

Wichtigstes Ziel des Projekts ist es, die neue, einheitliche Energiekennzeichnung für energieverbrauchende Geräte zu fördern. Das „alte“ Energielabel – heute noch vergeben an die Produktklassen Backöfen, Leuchtkörper, Klimaanlagen und Wäschetrockner – aber perspektivisch vor allem das neue Label – heute schon vergeben an Kühlgeräte, Spülmaschinen, Waschmaschinen und Fernseher – sollen folgende Bedingungen erfüllen:

  • Sie stellen sachgerechte Informationen zum jeweiligen Produkt auf dem Etikett bereit und haben die nötigen Gerätetests durchlaufen.
  • Die Label sollen in den Verkaufsstellen ordnungsgemäß angebracht und in Katalogen, Flyern etc. der Hersteller ausreichend sichtbar sein.

Verbraucherinnen und Verbraucher werden im Rahmen des Projektes entsprechend informiert und mit Informationsmaterialien über die Energiekennzeichnung aufgeklärt.  Das Projekt, teilweise gefördert vom „Intelligent Energy Europe Programme“ der Europäischen Kommission, wird vom Energieeffizienz-Zentrum SEVEn (CZ) koordiniert und beteiligt Partner in 13 europäischen Ländern.

Informationsblätter zur Energiekennzeichnung energieverbrauchender Geräte

Das Öko-Institut hat für eine bessere Information der Konsumentinnen und Konsumenten gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz Informationsblätter zu einzelnen Produktgruppen entworfen. Diese sollen Hinweise zum Neukauf energieeffizienter Geräte, der richtigen und sparsamen Nutzung und zur Entsorgung von Elektrogeräten geben. Beispielhafte Kostenvergleiche zeigen zudem, inwieweit die Stromkosten von Geräten im Laufe des Produktlebens zu Buche schlagen.

Denn: Häufig sind die effizienten Neugeräte zwar beim Kauf teurer – die Mehrkosten werden aber durch niedrigere Stromkosten im Betrieb ausgeglichen. Beispiel: Kühlschrank. Schon seit Juli 2012 dürfen keine Geräte mehr neu in den Handel kommen, die schlechter sind als A+. Denn Kühlschränke verursachen etwa zehn bis 20 Prozent des Stromverbrauchs im Haushalt. Hier lohnt sich der Austausch eines alten durch ein neues Gerät besonders: Eine Kühl-Gefrierkombination der Effizienzklasse A+++ spart gegenüber einem ähnlich großen Altgerät pro Jahr circa 56 Euro ein. Ein neues A+-Gerät käme dagegen nur auf eine Einsparung von rund 26 Euro pro Jahr.

Fazit: Informieren, vergleichen, sparen

Um vor allem mittel- und langfristig Energie, Treibhausgasemissionen aber ganz einfach auch Kosten zu sparen, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher bei einer Neuanschaffung von Elektrogeräten besonders darauf achten:

  • dass das Gerät mit dem Energielabel gekennzeichnet ist und dass es möglichst effizient ist.
  • neben der Effizienzklasse auch den Strom- und ggf. Wasserverbrauch zu vergleichen. Denn trotz gleicher Energieeffizienzklasse verbrauchen große Geräte, wie zum Beispiel Fernseher, mehr Strom als kleinere Modelle.
  • dass sich die Mehrinvestition effizienter Geräte meist über die Einsparung der Stromkosten lohnt.
  • dass das Gerät einen „echten Ausschalter“ hat. Nur dann können Standby-Verluste und versteckte Stromkosten gar nicht erst entstehen. Bei Geräten ohne Ausschalter hilft eine schaltbare Steckdosenleiste, die Stromkosten gering zu halten.

Unter folgenden Links finden sich ausführliche Informationen, Tipps beim Neukauf sowie Hinweise zur sparsamen Nutzung des Öko-Instituts zu:

Weitere Informationen

Informationen zum Projekt “Come On Labels” auf der Projektwebsite