Verbundvorhaben: EmPowerPlan - Regionale Planung der Energiewende-Partizipation und Gerechtigkeit vor Ort und das große Ganze im Blick; Teilvorhaben: Power - big pictures and participation

Der Ausbau erneuerbarer Energien ist technisch zwar möglich kann aber vor Ort eine große Herausforderung gesellschaftlicher Akzeptanz werden. Aufgrund der frühzeitigen Mitgestaltungsmöglichkeiten wird die Regionalplanung hier als zentrales Handlungsfeld gesehen. Komplexe Planungsverfahren können profitieren, wenn fachkundige Begleitung Regionalplanung befähigt die Auswirkungen energiewirtschaftlicher Entscheidungen zu erkennen. Das Vorhaben „EmPowerPlan“ erprobt dazu den Einsatz und die Anpassung simulativer Werkzeuge und kollaborativer Prozesse. Die regionalen Planungsakteure sollen – möglichst partizipativ – unterstützt werden, um die Herausforderungen bei der Freigabe von Flächen für erneuerbaren Energien frühzeitig und im Dialog anzugehen. Ermöglicht wird dies insbesondere durch den Einsatz des vom Reiner-Lemoine-Institut (RLI) entwickeltem „Simulationswerkzeug für den Einsatz im Stakeholder-Empowering“ (StEmp-Tool). Mittels der vom Öko-Institut (ÖI) entwickelten Strommarktmodelle sollen lokale Ausbaupfade den regionalen Beitrag erneuerbarer Energien gegenüber den übergeordneten Ausbauzielen der Energiewende auf Landes- und Bundesebene abgewogen werden. Da neben energiewirtschaftlichen Fragen vor Ort vor allem Vertrauen, Gerechtigkeit und Fairness wichtige Erfolgsfaktoren beim Ausbau erneuerbarer Energien darstellen, wird die Nutzung des Tools im Planungsprozess partizipativ erprobt und sozial-wissenschaftlich vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) unter Mitarbeit des Öko-Instituts begleitet und hinsichtlich seiner Wirkungen untersucht. Relevante Erkenntnisse für eine erfolgreiche der Zusammenarbeit der Akteure sollen in ein Beteiligungskonzept fließen. Der Fokus des IZT liegt hierbei auf den Interessen der Planungsakteure und der Anwendbarkeit des Tools, während das  Öko-Institut (ÖI) weitere Interessen und Anforderungen der Region in den Blick nimmt und in den partizipativen Prozess und das Konzept einspeist. Von den Ergebnissen sollen andere Planungsregionen profitieren können.

Ein Ziel des Teilprojektes „Partizipation und Gerechtigkeit vor Ort und das große Ganze im Blick – Power“ ist die Entwicklung von regionalisierten Strommarktszenarien für Deutschland unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit, Klimazielerreichung und Gerechtigkeit (Top-down-Szenarien) und deren Rückkopplung mit einem im partizipativen Prozess erstellten Szenario einer Beispielregion (Bottom-up-Szenario). Weitere Ziele sind die Analyse der gesellschaftlichen Anforderungen für die Implementierung sowie der partizipativ ausgestaltete Prozess der Identifikation und Festlegung von Flächen für erneuerbare Energieerzeugungsanlagen.