Planwende durch die Transdisziplinäre Integration regionaler und sozio-kultureller Faktoren in die Planung von Energiewende-Maßnahmen vor Ort (PlanTieFEn)

Projektlaufzeit: Februar 2023 bis Januar 2026

Gefördert durch das BMWK

Projektpartner:

Öko-Institut e.V. (Verbundkoordination)

ILS Research gGmbH

IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.

Hintergrund

Der flächendeckende Ausbau Erneuerbarer Energien (EE) hat in seiner Dringlichkeit und Bedeutung stark zugenommen. Bis 2045 soll Klimaneutralität erreicht werden, ohne die europäische Energiesicherheit zu gefährden. In Deutschland besteht ein breiter gesellschaftlicher Konsens über den Ausbau von EE, das zeigen Umfragen. Dennoch gibt es bei der regionalen und lokalen Umsetzung konkreter EE-Vorhaben vor Ort häufig Widerstand. Daher braucht es Konzepte, Maßnahmen und Instrumente für eine frühe Einbindung vielfältiger Akteure in EE-Planungsprozesse, die über klassische Stellungnahmeverfahren und Erörterungstermine hinausgehen. Hierfür ist es notwendig, die unterschiedlichen Interessenslagen zu kennen und angemessen in die Prozesse der Flächenausweisung und Genehmigungen von EE-Anlagen einzubeziehen.

Das Projekt PlanTieFEn setzt an dieser Stelle mit einem transdisziplinären Forschungsansatz an. Gemeinsam mit lokalen Stakeholdern, Bürger*innen und Planungsträger*innen sollen innovative planerische Methoden und Prozesse der Energiewende-Umsetzung vor Ort entwickelt und erprobt werden. Dies wird in drei Modellregionen umgesetzt werden: in der „Trinationalen Metropolregion Oberrhein“ in Baden-Württemberg, dem „Ruhrgebiet“ in Nordrhein-Westfalen und in „Vorpommern“ in Mecklenburg-Vorpommern.

Das interdisziplinär zusammengesetzte Konsortium – Öko-Institut e.V., ILS Research gGmbH, IKEM e.V. – bearbeitet das Vorhaben in drei Teilvorhaben mit jeweils inhaltlichen Arbeitsschwerpunkten.

  • Das Teilvorhaben A „Soziotechnische Faktoren der regionalen Energiewendeplanung und Transdisziplinäre Integration“ (Plan/Soztec) des Öko-Instituts fokussiert auf die Schnittstellen und Wechselwirkungen zwischen sozialen und technischen Faktoren der Energiewendeplanung. Es gewährleistet den Einbezug gesellschaftlicher Aspekte in eine innovative Planungspraxis. Dafür werden gemeinsam mit Praxisakteuren lokal angepasste Kommunikations- und Beteiligungsformen entwickelt und in Teilen getestet.
  • Das Teilvorhaben B „Planungswissenschaftliche Faktoren der regionalen Energiewendeplanung und Regulierung“ (Plan/Reg) des ILS analysiert planerische Instrumente und Regularien, die bei der partizipativen Gestaltung der Energiewende in den Modellregionen zum Einsatz kommen.
  • Das Teilvorhaben C „Kulturhistorische Faktoren der regionalen Energiewendeplanung und Energiekulturen“ (Plan/EnKultur) des IKEM wendet systematisch und modellbildend kulturwissenschaftliche Methoden in der Energieforschung an. Es ermittelt, ob sich in der jeweiligen kulturellen Energiegeschichte Entwürfe von Energienarrativen abzeichnen.

Ergebnisse des Vorhabens

Das Projekt identifiziert Eigenschaften der Modellregionen und Merkmale regionaler Energiekulturen. Basierend darauf entwickelt es angepasste Beteiligungsformen, die in praxisgerechte Planungsinstrumente und Regulierung überführt werden können. Die Projektergebnisse werden visuell zusammengeführt und über unterschiedliche adressatengerechte Transferformate in die Planungswissenschaft, -praxis und Öffentlichkeit überführt sowie in Fachzeitschriften veröffent