NAVIIS: Nachhaltige, vernetzte, intelligente Infrastrukturen

Aktuelle Ansätze, Szenarien und Datenregime

Sozio-technische Infrastrukturen stellen die Grundversorgung einer Gesellschaft sicher, was nicht zuletzt durch die Corona-Krise offenbar wird. Sie müssen einer Vielzahl an neuen Herausforderungen wie technischer Fortschritt, demographischer Wandel oder Klimakrise gerecht werden. Ihre Weiterentwicklung und Anpassung werden durch diese Faktoren wesentlich beeinflusst. Die immer komplexer werdenden Infrastrukturen sind mit digitalen Systemen vernetzt. Dadurch kann eine intelligente, datengestützte Steuerung von Prozessen und Funktionen innerhalb dieser Systeme zum Teil in Echtzeit und sektorübergreifend ermöglicht werden. Damit verbunden sind Chancen für eine Neugestaltung von Infrastruktursystemen, die nicht nur eine verbesserte und effizientere Leistungsfähigkeit, sondern auch Potentiale für die Umwelt mit sich bringen können.

Zielsetzung

Mit der Digitalisierung gehen technologische, organisatorische und ökonomische Veränderungen einher, die auch neue politische Weichenstellungen erfordern. Mit dem Projekt NAVIIS lässt das UBA den aktuellen Handlungsbedarf untersuchen, um die digitale Transformation im Infrastrukturbereich für den Umweltschutz nutzbar zu machen. Das Projektkonsortium bestehend aus Öko-Institut und EBP Deutschland betrachtet in dem Vorhaben die Möglichkeiten der Vernetzung und intelligenten Steuerung von verschiedenen Infrastrukturen durch IKT und nimmt neben technischen und wirtschaftlichen auch rechtliche und organisatorisch-institutionelle Rahmenbedingungen mit in den Blick. Ziel ist es, Grundlagen zu erarbeiten, um abzuschätzen zu können, wo aus umweltpolitischer Sicht bereits heute Weichenstellungen vorgenommen werden müssen, um die Nachhaltigkeitspotenziale vernetzter Infrastrukturen zu heben.

Methodisches Vorgehen:

In einer Trendanalyse werden zunächst Diskussionsstränge und mögliche Entwicklungstrends erfasst. Es wird dargestellt, welche zukunftsweisenden Entwicklungen in den verschiedenen Sektoren

  • Wasser/Abwasser,
  • Energie,
  • Abfall,
  • Verkehr/Mobilität

durch die neuen Möglichkeiten der IKT bereits antizipiert werden und wo besondere Potentiale für die Umwelt gesehen werden. Diese sollen im Rahmen von Szenarien analysiert und vor dem Hintergrund ihrer technischen Machbarkeit, ihren direkten und indirekten Umwelteffekten sowie ihrer ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit bewertet werden. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf integrierten, Sektor-übergreifenden Ansätzen liegen.

Durch die Auseinandersetzung mit bestehenden Ansätzen und zu den erwarteten Entwicklungen digital vernetzter Infrastrukturen sollen die politischen Rahmenbedingungen untersucht werden, um aus Umweltsicht positive Innovationen umsetzen zu können, die auch ökonomisch tragfähig sind. Darauf aufbauend werden Vorschläge für eine Regulierung für Datenregime erarbeitet, das geeignet ist, ökologische Innovationen zu fördern, und das zugleich den Interessen von Öffentlichkeit und Gemeinwohl Rechnung trägt.

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