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Umweltbewusstes Urlaubsvergnügen: der nachhaltige Weg ist das Ziel

Der Tourismus spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle für den Klimawandel. Denn je weiter das Urlaubsziel, desto größer ist der Energieverbrauch auf dem Reiseweg und die damit verbundenen klimarelevanten Umweltauswirkungen.

Der nachhaltige Weg ist das Ziel

Der Tourismus spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle für den Klimawandel. Denn je weiter das Urlaubsziel, desto größer ist der Energieverbrauch auf dem Reiseweg und die damit verbundenen klimarelevanten Umweltauswirkungen. Urlaubsvergnügen und nachhaltiges Reisen müssen sich aber nicht ausschließen. Eine überlegte Urlaubsplanung hilft, um den eigenen touristischen Fußabdruck zu verringern.

Um darstellen zu können, wie groß die klimarelevanten Umweltauswirkungen verschiedener Urlaubsreisen sind, hat das Öko-Institut im Auftrag des WWF Deutschland den touristischen Klima-Fußabdruck berechnet. Dabei wurden beispielhaft Urlaubsreisen ­­– darunter die Alpen, die Ostsee, die Balearen und Mexiko – ausgewählt, die bei deutschen Touristen als besonders beliebt gelten. Kriterien wie Reisestrecke, Verkehrsmittel, Art der Unterkunft und Verpflegung sowie Aktivitäten vor Ort ermöglichten die durchschnittliche Berechnung einer CO2-Gesamtbilanz für jeden Touristen.

Touristischer Klima-Fußabdruck: CO2-Bilanz pro Person

Der CO2-Austoss ist bei Fernreisen, Kreuzfahrten und Strandurlaub allein durch die zurückgelegten Flugstrecken besonders hoch. So haben die Expertinnen und Experten des Öko-Instituts bereits im Jahr 2009 ermittelt, dass die Flugreise nach Mexiko pro Person 6.361 kg CO2 beträgt. Im Vergleich dazu wird auf dem Flug auf die Balearen mit 925 kg wesentlich weniger CO2 pro Person emittiert.

Auch die Art der Unterkunft  ist entscheidend: All-Inclusive, Frühstückpension oder Ferienwohnung mit Selbstversorgung wirken sich unterschiedlich auf die CO2 Bilanz aus.  Die Selbstversorgung in einer Ferienwohnung an der Ostsee schlägt mit 52 kg CO2 deutlich geringer zu Buche als eine All-Inclusive-Mittemeer-Kreuzfahrt mit 439 kg CO2.

„Reisende sollten die Entfernung zum Urlaubsziel bewusst auswählen und ökologisch günstige Verkehrsmittel nutzen“, sagt Daniel Bleher, Senior Researcher am Öko-Institut mit Schwerpunkt Sport und Umwelt mit Blick auf die errechneten CO2 Werte. „Auch ist es sinnvoll, die Reiseanbieter und Unterkünfte nach Energiespar- und Umweltschutzmaßnahmen auszusuchen und die eigenen Freizeitaktivitäten umweltschonend zu gestalten und beispielsweise Wandern und Radfahren den Offroad-Touren oder Heli-Skiing vorzuziehen.“

Reiseverkehr als Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen im Tourismus

Der touristische Klima-Fußabdruck zeigt an, wie umweltverträglich eine Reise ist. Dabei fallen insbesondere die Treibhausgase ins Gewicht, die durch den Flugverkehr verursacht werden, gefolgt von Straßenverkehr und Unterkunft. Weltweit betrachtet trägt der Tourismus mit rund fünf Prozent aller Treibhausgasemissionen zur globalen Erderwärmung bei. Fast drei Viertel dieser Emissionen werden durch lange Autofahrten und Flugreisen verursacht. Die Wahl eines naheliegenden Reiseziels kann genauso eine bewusste Entscheidung zum nachhaltigen Reisen sein, wie die Wahl des ökologisch günstigsten Verkehrsmittels. Müssen es Auto oder Flugzeug sein oder können Reiseziele mit dem Zug, dem Fernbus oder dem Schiff erreicht werden? „Ein häufiger Grund für die Nutzung des Autos für die An- und Abreise zum Urlaubsort ist der Wunsch, auch vor Ort sehr flexibel zu sein“, erklärt Daniel Bleher. „Hier setzen zahlreiche Initiativen von Tourismusregionen an, die ÖPNV-Gästekarten oder Car-Sharing Fahrzeuge umfassen. Solche Angebote sind oft kostengünstig bzw. kostenfrei und bieten zudem die Chance, auch neue Produkte wie Elektroautos oder –fahrräder einmal auszuprobieren. Falls Flugreisen unvermeidlich sind, können Reisende freiwillig in Goldstandart-zertifizierte Klimaschutzprojekte investieren, die die entstehende Menge Klimagase an anderer Stelle einsparen."

Ansprechpartner am Öko-Institut:

Daniel Bleher 
Senior Researcher im Institutsbereich
Ressourcen & Mobilität
Öko-Institut e.V., Büro Darmstadt 
Tel.: +49 6151 8191-139
E-Mail: d.bleher@oeko.de